Über den Verein

Hinter dem Verein MUPF stehen folgende drei Personen.

Edith Halter

Case Managerin FH
Public Health Nurse

«Irgendeinmal ergab es für mich keinen Sinn mehr, die vielen, gut gemeinten Projekte, entstanden aus reichlich geflossenen Spendengeldern und deren Umsetzung, die wiederholt Abhängigkeit verursacht. Die Alternative: MUPF.»

Prof. Dr. Mirko Winkler

Leiter der Urban Public Health Einheit am Schweizerischen Tropen- und Public-Health-Institut

«Wenn Projektideen, die von Menschen vor Ort definiert werden, mit Selbstinitiative und einem MUPF kombiniert werden, kann aus ganz wenig ganz vieles entstehen.»

Konrad Weber

Strategieberater
Journalist BR

«Wo Ressourcen fehlen, braucht es umso mehr Kreativität. Mit MUPF wollen wir diese Kreativität bei der unkonventionellen Lösungssuche fördern – ganz im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe.»


Leitbild und Praxisbeispiele

Wir wollen uns dem Leitbild einer etwas gerechteren Welt annähern. Projekte sind der Anstoss, um langfristige Entwicklungen in der jeweiligen Gemeinschaft in Gang zu setzen.

Die vielfältige Praxis anhand einiger Beispiele

  • Einkommenseinbussen als Folge von während des Monsuns unpassierbaren Wegen. Die Ernte kann nicht vom Herstellungsort zum Verbraucher transportiert werden und verfault.
    • MUPF: Weiterbildung in der Haltbarkeit von frischem Gemüse und Früchten und in der Hygiene. Beides im Rahmen des schwierigen geografischen Kontextes (Nepal) und gleichzeitig als Stoss, um die kostbaren Ressourcen, Lebensmittel, trotzdem zu verkaufen.
    • In der Ursache sind die unpassierbaren Wege eine politische Aufgabe. Deshalb: Brückenfunktion mit der Bevölkerung zur örtlichen Politik wahrnehmen, um eine Lösung der unzugänglichen Strecken während der Monsunzeit anzustreben (z.B. Brückenprojekte via Helvetas o.a. anstossen)
  • Abwanderung der jungen Bevölkerung in einem steilen, ökonomisch sehr armen Urwaldgebiet mit Perspektivlosigkeit. Aus der Not jagen die Zurückgebliebenen die kostbaren, seltenen Vögel und holzen den Wald ab.
    • MUPF: Ein Ornithologe führt mit den Schulkindern Waldexkursionen durch, anschliessend zeichnet ein Künstler mit den Kindern die Vögel, was dadurch (hoffentlich) einen andern Bezug zur Umwelt ergeben wird.
    • Das Armutsproblem geht MUPF mit einem Zusatzprojekt an: aus dem Abfall der Honigherstellung entstehen neue Produkte, die auf dem lokalen Markt verkauft werden können (Einkommenssicherung).

Motivation

Aus Dankbarkeit und im Sinne der Verantwortungsübernahme setzen wir mit der Vereinsgründung und den damit erfolgenden Projekten ansatzweise unseren Beitrag ans Menschsein um: Zugang zu Ressourcen für Menschen, welche wie wir ein selbstbestimmtes Leben anstreben.

Betrachtungsweise und Haltung

Im Ansatz steht immer die systemische Betrachtung und Wirkung: Problemursachen sind nicht in den Einzelteilen, sondern im System zu betrachten.

Bei einem langfristig sinnvollen und verantwortungsvollen Umgang stehen weltweit mehr Ressourcen zur Verfügung. Wir setzen uns ein bei der Förderung von vorhandenen, brachliegenden Ressourcen, welche eine bleibende Chancengleichheit und die Eigenentwicklung eines Menschen, einer Gemeinschaft und/oder einer Gesellschaft aktiviert. Hierbei dringen wir in Nischenthemen vor.

Vorgehen

Die Projektbeteiligten gehen nach dem klassischen Problemlösungsverfahren vor und fügen ihm einen zusätzlichen Arbeitsschritt ein: gleich anfangs beantworten sie die Sinnfrage für alle drei Ebenen – der Mikro-, Meso-, Makroebene.

Quelle: Weber-Halter, E. (2011) Praxishandbuch Case Management – Professioneller Versorgungsprozess ohne Triage. Verlag Hans Huber, Hogrefe Bern.

Grundsätze des Vereins

Nachvollziehbarkeit

  • Absolute Transparenz der getätigten Abklärungen vor der Projektübernahme durch die Anwendung einheitlicher Kriterien. Tenor: Bedarf statt Bedürfnisse
  • Laufende Evaluationen und Transparenz der Resultate: Was konkret geschah mit der Unterstützung?
    • finanziell (Einnahmen und Finanzierungsquellen, Ausgaben, plus Offenlegung der Buchhaltung)
    • mit Fachhilfen
  • Wo gab es Widerstände und die Gründe
  • Professionelle Kommunikation auf allen Ebenen.

Langfristigkeit

  • Haltung: Hilfe zur Selbsthilfe
  • Professionelle und gründliche Bedarfsabklärung
  • Widerstandsfähigkeit; wo angebracht: Schulung fürs Aufzeigen der Zusammenhänge Ursachen der Armut/des Ressourcenmangels und Möglichkeiten der Veränderung
  • Alle Projektmitglieder arbeiten in Kooperation auf der Basis des gemeinsam erstellten Plans
  • Laufende Evaluationen der verbindlichen Ziele.
  • Die Evaluationen nach Projektabschlüssen gehen weiter: nach einem, fünf und zehn Jahren.