Mit dem NN-Wanderreporter von Eckental nach Simmelsdorf

Spektakuläre Kunststücke in Bullach

NN-Wanderreporter Martin Müller ließ sich von Kunstradfahrerin Karina in Bullach ein paar Kunststücke zeigen. | Foto: Müller2018/08/NN-Wanderreporter-Kunstradfahren-Bullach-Foto-Muller-e1535650239211.jpeg

NÜRNBERGER LAND — Die heutige Etappe führte NN-Wanderreporter Martin Müller, Redakteur der Regionalredaktion in Nürnberg, von Eckental nach Simmelsdorf.

Ausdauer, Kondition, Körperbeherrschung und nicht zu viele Kilos auf der Waage braucht, wer mit dem Kunstrad spektakuläre Kunststücke beherrschen will. Karina hat all das und kann ohne Probleme auf dem Lenker stehend durch die Halle des RKV Solidarität in Bullach rollen.

Ich selbst scheitere allerdings schon beim Rückwärtsfahrversuch kläglich. Zweimal in der Woche Training sind nötig, und das über Jahre. Seit den 1970ern kann man in dem kleinen Laufer Ortsteil mit dem Kunstrad fahren, vorher versuchten sich die Sportler hier auch schon mit Rollschuhen. Lange mussten die Bullacher in der kleinen alten Halle mit Betonboden trainieren, dann auf Spanplatten mit Linoleum. Jetzt in der neuen Halle haben die Sportler endlich einen modernen Schwingboden.

In Herpersdorf treffe ich zufällig auf Markus Eckert. Erst seit Samstag ist sein neues Hopfenverarbeitungszentrum am Ortsrand in Betrieb. Auf 42 Hektar baut Eckert Bio-Hopfen an, auf 13 Hektar Bio-Äpfel. Seit 1986 wirtschaftet der Familienbetrieb konsequent biologisch. Das Geschäft läuft gut, deshalb die neue Halle.

Hopfenbauer Markus Eckert aus Herpersdorf. | Foto: Müller2018/08/NN-Wanderreporter-Hopfenbauer-Markus-Eckert-Herpersdorf-Foto-Muller-e1535650554873.jpg

Doch in diesem Jahr muss sich auch Eckert mit einer bescheidenen Hopfenernte zufrieden geben, die Trockenheit hat auch vor ihm nicht halt gemacht. Weil er etwa die Hälfte seiner Hopfenflächen bewässern kann, kommt er aber mit einem blauen Auge davon. Bei den Äpfeln sieht es besser aus, hier kann er alle Bäume bewässern. Obwohl ich Eckert mit meinem Besuch überrasche, lädt er mich sogar zum Mittagessen ein. Ich muss aber leider dankend ablehnen.

Einblick ins Mausoleum

Noch nie hat die Familie Tucher die Medien in ihr Mausoleum mitten im Wald oberhalb des Stammsitzes in Simmelsdorf blicken lassen. Für uns macht die Familie eine Ausnahme. Bernhard von Tucher öffnet das Vorhängeschloss am äußeren Tor und auch die schwere Tür zum Mausoleum selbst, das 1886 nach Plänen von August Ottmar Essenwein erbaut wurde. Der Architekt hat zum Beispiel auch das Neue Rathaus in Nürnberg entworfen.

Bernhard von Tucher gewährt einen Einblick in das Mausoleum der Familie Tucher in Simmelsdorf. | Foto: Müller2018/08/NN-Wanderreporter-Einblick-ins-Tucher-Mausoleum-Foto-Muller.jpeg

Wo die Familienmitglieder bestattet werden möchten, können sie selbst aussuchen. Derzeit sind etwa 20 im Außenbereich des Mausoleums begraben, 18 befinden sich in der Gruft unter dem Mausoleum. Als bisher letztes Familienmitglied wurde hier im vergangenen Frühjahr der Familienbevollmächtigte Paul von Tucher begraben.

Bewertung der Etappe

Verpflegung: 3 von 5
Kein einziges Wirtshaus auf dem Weg hat geöffnet, schon beim Frühstück packe ich mir deshalb ein Lunchpaket zusammen. Unterwegs werde ich aber bestens versorgt. Mit Butterbreze, Kaffee und Wasser beim RKV Solidarität Bullach, Hopfenbauer Markus Eckert lädt mich dann sogar an den familiären Mittagstisch ein – doch das Lunch-Paket war ja schon gepackt.

Schnappschussfaktor: 4 von 5
Ich habe das Glück, mich durch eine wundervolle Landschaft voller Äpfel, Birnen, Zwetschgen und Hopfen zu bewegen, dazu noch herrliche, frisch beregnete Waldwege und tolle Aussichten auf das Land zu Füßen des Moritzbergs. Orte wie Kirchröttenbach wirken ohnehin wie aus einem Hochglanz-Bildband entstiegen.

Schwierigkeitsgrad: 3 von 5
Mehr als 17 Kilometer lang ist die Etappe, aber doch gut zu bewältigen, trotz all der Technik und Lunchpakete auf dem Rücken. Einige saftige Anstiege gab es dann aber doch, vor allem zwischen Freiröttenbach und St. Martin. Die Kapelle dort war aber ein wunderbar entspannter Pausenort.

Weitere Videos und Bilder von Martin Müllers Etappe gibt es hier.

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