HSG-Handballer behielten in der aufgeheizten Halle kühlen Kopf
VON KLAUS DIEHL Es sei vorweg gesagt, dass von Auswirkungen durch das jüngste Verbandsurteil hinsichtlich keiner Weiderholung, bei diesem stets brisanten und kampfbetonten Rheinhessen-Derby nichts zu spüren war. Warum auch, denn zum jetzigen Saisonverlauf hätte dies sowieso keinen Nutzen mehr für beide Mannschaften gehabt. Die NK-Sportredaktion hat darüber in der letzten Ausgabe berichtet. Dennoch hatte das Rückspiel wie immer echten Derbycharakter. Dafür sorgte die stets aufgeheizte Stimmung auf der Tribüne der Ritter-Hundt-Sporthalle mit nicht immer wiedergebaren Kommentaren der Saulheimer Anhänger. Dazu zwei bis in die Haarspitzen motivierte Mannschaften und ein spannender Spielverlauf prägten das Geschehen, wobei nach 60 packenden Spielminuten die HSG Worms mit 30:27 (14:11) als verdienter Sieger aus der Halle ging und damit ihren fünften Tabellenplatz in der Oberliga Rheinland-Pfalz verteidigte. Verdient deshalbweil zu einem für eine gute Leistung belohnt wurden und zum anderen die schlechte Leistung aus dem Hinspiel korrigieren konnten. Saulheim war mit dem Endergebnis noch gut bedient, so ein sehr zufriedener HSG-Coach Gerd Zimmermann.
Die HSG-Sieben bestimmte vom Anpfiff weg das Tempo und viel Dominanz auf dem Kunstbodenparkett der Ritter-Hundt-Sporthalle. Dies, obwohl sie ohne die verletzten Lucas Gerdon, Florian Reichelt und Thomas Elgert antreten musste., spielte man in der Anfangsphase wie aus einem Guss. In der Abwehr ließen die HSGler gegen ebenfalls arg verletzungsgebeutelten Saulheimer, die unter anderem ohne die verletzten Stammspieler Roman Walldorf, Benjamin Venter und Bodo Bach antraten, kaum etwas zu. Die mehr defensive 6:0-Abwehr agierte aggressiv und zwang die Hausherren vermehrt zu Ballverlusten. Im höchsten Tempo ging es nach vorne zu einfachen Toren im schnellen Gegenstoß. So stand es in der 16. Minute 8:3 für die HSG Worms. Saulheims Trainer Rainer Sommer sah sich deshalb gezwungen gleich frühzeitig zwei Auszeiten in der Frühphase der Partie anzuordnen. Saulheim fand allmählich besser in die Partie und verkürzte bis zum Pausenpfiff auf 14:11. Aber auch nur deshalb weil die Zimmermann –Truppe bei all ihrer Überlegenheit noch allzu viele Chancen hatte liegen lassen. Ein Kritikpunkt der sich zu einem Großteil in all den bisherigen Spielen auftut und man dadurch den Gegner unnötig wieder aufbaut.
So zeigte sich Saulheim auch nach Wiederanpfiff formverbessert und kam auf 16:15 (36.) heran. Den möglichen Ausgleich verhinderte HSG-Torhüter Sascha Gieger. Aber auch übergroße Härte nahm jetzt zu und die Halle kochte, doch die HSG-Spieler hielten mit Einsatz und Willen dagegen, obwohl Fabian Markert die Rote Karte wegen Foulspiels sah. Eine ähnliche Szene zuvor an ihm wurde jedoch nicht in gleichem Maße bestraft. Doch die HSG-Spieler blieben cool, zogen auf 20.15 (41.) davon und angeführt vom bärenstarken Spielmacher Denis Markert (11) hielt man den Vorsprung meist auf drei Tore bis zum Schlusspfiff. Letztlich ein 30:27-Endergebnis das schmeichelhaft für die SG Saulheim war, dennoch zeigte sich HSG-Coach Gerd Zimmermann sehr zufrieden mit dem doppelten Punktgewinn in Saulheim. Sonderlob des Trainers gab es für Jörn Christmann und Jochen Schloß, die in der Abwehr besonders herausstachen. Ebenso für Linksaußen Christian Kulaszewicz, der nach längerer Verletzungspause und einigen unglücklichen Spielen zurück in die Spur gefunden und bei all seinen drei Toren bewies, was für eine unglaubliche Qualität er mit bringt.
Für die HSG Worms spielten: Sascha Gieger Marco Palzer (Tor), Kai Zimmermann (2), Denis Markert (11), Fabian Markert (4),Kuba Balaz (1), Markus Metzdorf (3),Christian Kulaszewicz (3), Jörn Christmann (1), Jochen Schloß (2), Alexander Eusterholz, Fabian Russ (2)