Gerrit Claesz. Bleker

Geharnischter Reiter, um 1640

Gerrit Bleker schuf nicht nur biblische und pastorale Darstellungen, sondern beschäftigte sich in Haarlemer Tradition auch mit dem Motiv der Reiterschlacht. Verwandte Figuren begegnen beispielsweise auf Gemälden wie den 1624 datierten „Frauen von Weinsberg“.(Anm.1)
Seine wenigen erhaltenen Studien zu diesem Themenkreis sind jedoch in der Regel mit Feder gearbeitet und unterscheiden sich auch in der nervös bewegten Binnenstruktur von unserem Blatt.(Anm.2) Gleichwohl bestehen Bezugspunkte zum Œuvre des Künstlers: Ähnlich sauber und diszipliniert sind Blekers Radierungen schraffiert, bei vergleichbar sensibler Modellierung der rundlich-kompakten Körper. Dies betrifft vor allem die in gleicher Weise signierte Darstellung von „Paulus und Barnabas in Lystra“ aus dem Jahre 1638 (B. 5), womit zugleich ein Anhaltspunkt für die zeitliche Einordnung gegeben wäre.(Anm.3)

Annemarie Stefes

1 Weinsberg, Rathaus (seit 1968); vgl. auch Blekers „Schlacht bei Nördlingen“, Rijswijk, Instituut Collectie Nederland, Inv.-Nr. NK 2158.
2 Vgl. die Federzeichnung „Reisewagen mit Damen“, Wien, Grafische Sammlung Albertina, Inv.-Nr. 10182, Walther Bernt: Die niederländischen Zeichner des 17. Jahrhunderts, Bd. 2, München 1958, Nr. 68.
3 Vgl. auch B. 1 aus demselben Jahr und die undatierte Radierung B. 2.

Details zu diesem Werk

Schwarze Kreide, überarbeitet mit Feder in Braun; Einfassungslinien (Feder in Braun und Pinsel in Grau über Graphit) 130mm x 97mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 21713 Sammlung: KK Zeichnungen, Niederlande, 15.- 19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang

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