Zeitauswertung

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Video-Tutorial: Wie Sie eine korrekte Zeiterfassung am Prinect Press Center durchführen, wird Ihnen im folgenden Video gezeigt:
Analyze Point - Zeiterfassung und Zeitdarstellung

Mithilfe der Zeitauswertung erhalten Sie einen Report, mit dem Sie die Prozesse in Ihrem Betrieb bewerten können. Der Report gibt Ihnen eine lückenlose Darstellung aller anfallenden Zeiten an Ihren Maschinen. Dadurch können Sie z. B. Maschinenstillstände genau nachvollziehen und ggf. Gegen­maßnahmen einleiten.

Die nachfolgende Abbildung zeigt ein Beispiel für eine Zeitauswertung. Beachten Sie, dass sich die Konfiguration von der Konfiguration in Ihrem Betrieb unterscheiden kann.

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Zusammenhang zwischen Zeitkategorien, Zeitarten, Arbeitsvorgängen und Operationen

Für eine korrekte Zeitauswertung ist neben der richtigen Konfiguration vor Allem die Arbeitsweise im Betrieb wichtig. Das bedeutet, alle Zeiten müssen durch den Maschinenbediener korrekt abgesetzt werden (z. B. Gutbogenzähler drücken, manuellen BDE-Button drücken, Arbeitsgang beenden). Um nachzuvollziehen, wie die Zeiterfassung an der Maschine übersetzt wird, beschreiben wird im Folgen­den den Zusammenhang der einzelnen Komponenten.

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An der Maschine werden entweder manuell durch den Maschinenbediener oder automatisch durch die Maschine Operationen (BDE-Meldungen) abgesetzt (z. B. Start Grundeinrichten, Start Gutproduk­tion).

Die Intervalle zwischen den Operationen werden in Arbeitsvorgänge "übersetzt". Wird eine Operation abgesetzt, beginnt ein neuer Arbeitsvorgang. Dieser Arbeitsvorgang endet, sobald die nächste Opera­tion an der Maschine abgesetzt wird. Ausnahmen bilden Operationen, denen kein Arbeitsvorgang zugeordnet ist. Dies gilt in der Regel für automatische Operationen. In diesem Fall wird die Zeit nach Auslösen der Operation zum vorherigen Arbeitsvorgang addiert.

Die Arbeitsvorgänge sind später im Tageszettel des Maschinenbedieners sichtbar und geben Auf­schluss über die Länge der Tätigkeiten (siehe Mitarbeiter).

Für die Zeitauswertung werden die Arbeitsvorgänge einer Zeitart und einer Zeitkategorie zugeordnet (diese Einteilung ist überall in Analyze Point relevant, wo Zeiten ausgewertet werden, wie z. B. in der Maschinen-Auswertung, Arbeitsgang-Auswertung usw.). Dadurch werden die Zeiten in produktive und nicht produktive Zeiten aufgeschlüsselt. Dies hilft bei der Bewertung der betrieblichen Prozesse über einen längeren Zeitraum.

Anhand dieser Zeitübersetzung von der Maschine bis zur Zeitauswertung wird deutlich, dass an der Maschine die Zeiten korrekt abgesetzt werden müssen (Gutbogenzähler drücken, manuellen BDE-Button drücken, Arbeitsgang beenden usw.). Nur so kann am Ende eine aussagekräftige Zeitauswer­tung in Analyze Point erscheinen. Werden Zeiten zu spät oder gar nicht abgesetzt, ist der Report nicht verwertbar.

Erklärung der Zeitkategorien und Zeitarten

Im Folgenden erklären wir die Bedeutung der Zeitkategorien und Zeitarten. Hierbei gehen wir nur auf die vorkonfigurierten Zeiten ein. Diese Konfiguration ist an die Richtlinien des Bundesverbands für Druck & Medien angelehnt.

Standardmäßig sind folgende Zeitarten, Zeitkategorien und Arbeitsvorgänge vorkonfiguriert:

Zeitkategorie

Zeitart

Arbeitsvorgang

Fertigungszeit

Rüstzeit

Grundeinrichten

Ausführungszeit

Gutproduktion

Sonstige Fertigungszeit

-

Hilfszeit

Hilfszeit

-

Ausfallzeit

Ausfallzeit

Pause

Fertigungszeit

Die Fertigungszeit ist der Zeitaufwand, der in unmittelbarem Zusammenhang mit der Herstellung der anfallenden Aufträge steht. Alle anfallenden Zeiten sind produktive Zeiten. Man unterscheidet Rüst­zeit, Ausführungszeit und sonstige Fertigungszeit.

Rüstzeit

Die Rüstzeit wird für das Einrichten der Produktionsanlage zur Ausführung eines Auftrags benö­tigt.

Ausführungszeit

Die Ausführungszeit wird für die Herstellung des Produkts benötigt.

Sonstige Fertigungszeiten

Sonstige Fertigungszeiten sind weder Rüstzeiten noch Ausführungszeiten, können einem Auftrag aber direkt zugeordnet werden. Dazu gehören z. B. Trocknungszeiten oder Warten auf Kunden.

Wartezeiten werden dann zu den "Sonstigen Fertigungszeiten" gezählt, wenn sie vom Kunden verursacht werden.

Hilfszeit

Hilfszeit ist die Zeit, die für die Herbeiführung und Erhaltung der Betriebsbereitschaft aufgewendet wird. Diese Zeit steht in keinem direkten Zusammenhang zu einem Auftrag.

Beispiele für Hilfszeiten:

Organisatorische Störungen wie z. B. das Warten auf Papier oder Druckplatten.

Technische Störungen wie z. B. Wartung und Reparatur der Maschine.

Arbeitsplatz-bedingte Hilfszeiten wie z. B. Gummituchwechsel, Aufrüsten und Abrüsten.

Wartezeiten werden dann zu den Hilfszeiten gezählt, wenn sie durch Dispositionsfehler entstehen (Warten auf Papier oder Druckplatten).

Ausfallzeit

Ausfallzeit ist Zeit, in der während der Arbeitsschichten keine Produktionsleistung erbracht wird.

Beispiele für Ausfallzeiten:

Pause

Betriebsversammlung

Stillstandszeiten wegen Auftragsmangel

Wartezeiten werden dann zu den Ausfallzeiten gezählt, wenn sie durch fehlende Aufträge verursacht werden.

Zeitauswertung erzeugen

Siehe Report für Maschinen-Produktivität erzeugen.

Zeitauswertung "lesen"

Nach dem Erzeugen eines Reports wird auf der rechten Seite die Zeitauswertung dargestellt. Jede Tabelle bezieht sich auf genau eine Maschine. Wenn Sie auf der linken Seite mehrere Maschinen aus­gewählt haben, können Sie über die Pfeiltasten zur nächsten Maschine wechseln.

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Allgemeine Informationen (Tabellenkopf)

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Im Tabellenkopf werden der Maschinenname und die Anzahl der bearbeiteten Arbeitsvorgänge im gewählten Zeitraum angezeigt. Hat die Anzahl der Arbeitsvorgänge eine Nachkommastelle, liegt nur ein Teil des Arbeitsvorgangs im ausgewählten Zeitraum. Nur dieser Teil wird in der Zeitauswertung berücksichtigt.

Zeitauswertung für Zeiträume mit Arbeitsvorgang

Eine korrekte Zeiterfassung hat immer einen Bezug zu einem Arbeitsvorgang. Diese Zeiten werden in der Tabelle zu Zeitarten und Zeitkategorien gruppiert.

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Die Prozentwerte in den Spalten drücken den Anteil des Maschinenzustands aus.

Erläuterung der Spalten:

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Hinweis: Die Angaben der Zeiten für Waschen, Plattenwechsel, Produktion, Leerlauf <= 5 Minuten und Leerlauf > 5 Minuten erfolgt anteilig für jeden Arbeitsvorgang sowie für jede Zeitart und Zeitkategorie in Prozent. So kann z. B. "Waschen" beim Grundeinrichten erfol­gen oder in der "Gutproduktion". Die Waschzeit wird dann arbeitsvorgangsbezogen ausge­wertet.

Spaltenname

Erklärung

Zeitkategorie

Gruppe der Zeitart. Für jede Zeitkategorie wird jeweils die Gesamt­zeit dargestellt.

Zeitart

Angabe der Zeitart, die dem erfassten Arbeitsvorgang zugeordnet ist.

Arbeitsvorgang

Name des erfassten Arbeitsvorgangs.

Anzahl

Anzahl der Vorkommen eines Arbeitsvorgangs im Berichtszeitraum. Wenn der Beginn oder das Ende des Arbeitsvorgangs außerhalb des Berichtszeitraums liegen, wird dieser Arbeitsvorgang dazu gezählt.

Dauer

Zeitdauer aller im Berichtszeitraum erfassten gleichen Arbeitsvor­gänge in Industriestunden. Wenn der Beginn oder das Ende des Arbeitsvorgangs außerhalb des Berichtszeitraums liegt, wird die Zeit anteilig berechnet.

Waschen

Zeitdauer für den Ablauf automatischer Waschprogramme.

Hinweis: Wenn das Waschen parallel abläuft, kann die Summe der Prozent-Werte für die Zeitangaben der Maschinenzustände ungleich 100% sein.

Plattenwechsel

Zeitdauer des Plattenwechsels bei automatisch arbeitenden Platten­wechselsystemen.

Hinweis: Wenn der Plattenwechsel parallel abläuft, kann die Summe der Prozent-Werte für die Zeitangaben der Maschinenzu­stände ungleich 100% sein

Produktion

Zeitdauer für die Produktion von Gutbogen und Makulaturbogen.

Leerlauf <= 5 Minuten

Stillstand oder Leerlauf der Maschine bis zu einer Zeit von 5 Minu­ten. Die Zeit von 5 Minuten ist unveränderlich.

Leerlauf > 5 Minuten

Stillstand oder Leerlauf der Maschine länger als 5 Minuten. Die Zeit von 5 Minuten ist unveränderlich.

Zeitauswertung für Zeiträume ohne Arbeitsvorgang

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Am Tabellenende werden alle Zeiträume ohne Arbeitsvorgang aufgeführt. Hohe Werte in diesem Bereich deuten darauf hin, dass die Zeiterfassung nicht korrekt durchgeführt wurde. Für mögliche Ursachen siehe Warum sind manche Zeiträume keinem Arbeitsvorgang zugeordnet?.

Warum sind manche Zeiträume keinem Arbeitsvorgang zugeordnet?

Zeiten ohne Zuordnung zu einem Arbeitsvorgang können mehrere Ursachen haben. Dazu zählen:

Die Maschine war eingeschaltet, ohne dass ein Auftrag bearbeitet wurde oder eine Operation abgesetzt wurde.

Arbeitsvorgänge haben keine Zuordnung zu einer Zeitart.

In diesem Fall ist der Arbeitsvorgang bereits angelegt und Sie müssen die Zuordnung zu einer Zeitart vornehmen. Siehe dazu Zeitart einer Zeitkategorie zuweisen.

Arbeitsvorgänge haben eine Zuordnung zu einer Zeitart, aber keine Zuordnung zu einer Zeitka­tegorie.

In diesem Fall müssen Sie die Zeitart einer Zeitkategorie zuordnen. Siehe dazu Zeitart einer Zeitkategorie zuweisen.

Zeiten haben keinen definierten Arbeitsvorgang.

Erklärung: Operationen (BDE-Meldungen), die automatisch von der Maschine abgesetzt wer­den (z. B. automatisches Waschen), haben in der Regel keine Zuordnung zu einem Arbeitsvor­gang. Das ist auch korrekt, da solche Meldungen keinen neuen Arbeitsvorgang auslösen sollen, sondern zum vorherigen addiert werden.

Werden diese Meldungen allerdings ohne Arbeitsgangbezug abgesetzt, haben diese Zeiten keine Zuordnung. Ein typisches Beispiel ist das Zurückwaschen der Maschine am Ende der Woche.

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Hinweis: Wenn Sie häufig Arbeiten ohne Auftragsbezug verrichten, definieren Sie hierfür einen neuen Arbeitsvorgang.

Konfiguration der Zeitauswertung

Heidelberg liefert folgende vorkonfigurierte Zeiteinteilung aus:

Zeitkategorie

Zeitart

Arbeitsvorgang

Fertigungszeit

Rüstzeit

Grundeinrichten

Ausführungszeit

Gutproduktion

Sonstige Fertigungszeit

-

Hilfszeit

Hilfszeit

-

Ausfallzeit

Ausfallzeit

Pause

Sollte Ihr Betrieb mit dieser Zeiteinteilung nicht auskommen, empfehlen wir im Rahmen eines Betriebsdatenerfassungs-Projekts diese Einteilung zu erweitern. Sprechen Sie dazu den Prinect Ser­vice Ihrer SSU an.

Folgende Schritte sind prinzipiell notwendig, um einen neuen Button (BDE-Meldung) am Maschinen­leitstand für die Zeitauswertung zu definieren:

1.Ein neuer Arbeitsvorgang muss definiert werden (z. B. Warten auf Material).
Siehe Neuen Arbeitsvorgang anlegen.

2.Eine zugehörige Operation (BDE-Meldung) muss definiert werden und dem zuvor angelegten Arbeitsvorgang zugewiesen werden (der Name der Operation sollte identisch zum Arbeitsvor­gang sein).
Siehe Neue Operation (BDE-Meldung) anlegen.

(3).Ggf. muss eine neue Zeitart angelegt werden. Dies ist nur notwendig, wenn die neue BDE-Mel­dung keiner bestehenden Zeitart zugeordnet werden kann.
Siehe Zeitart einer Zeitkategorie zuweisen.

4.Die neue BDE-Meldung muss den entsprechenden Maschinen zugewiesen werden.
Siehe Zuweisung von Operationen.

(5).Wenn die BDE-Meldung nicht an der Maschine erscheint, Synchronisieren Sie die BDE-Konfigu­ration neu. Diesen Schritt kann nur ein Service Techniker durchführen.
Siehe Synchronisation durchführen.

Die BDE-Meldung ist nun an der Maschine sichtbar und kann vom Maschinenbediener abgesetzt wer­den. Die Operation muss immer vor dem Beginn der jeweiligen Arbeit abgesetzt werden, damit die Zeiten korrekt erfasst werden.