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WIEN/ Staatsballett/Staatsoper. „JEWELS“ – mit einiger Bravour durchexerziert

30.10.2020 | Ballett/Performance

Wiener Staatsballett/ Staatsoper: „JEWELS“, 29.10. 2020– mit einiger Bravour durchexerziert


Copyright: Ashley Taylor/ Wiener Staatsballett

Die lange Aufführungsserie zu Saisonbeginn von George Balanchines neoklassischem Dreiteiler „Jewels“ brachte an den letzten Abenden keine tänzerischen Extras mehr, doch die Aufnahme durch das Publikum im zwangsweise gelichteten Opernhaus ist stets sehr positiv gewesen. Die Solisten wechselten beim gründlichen Durchexerzieren dieser Edelchoreographie ab, die Besetzungen von Nummer eins bis Nummer drei haben sich stets mit einiger Bravour zu bewähren verstanden. Seriöse Rollendebüts an diesem World Ballet Day 2020Rebecca Horner und Géraud Wielick sowie Aleksandra Liashenko (neue Solotänzerin des Wiener Staatsballetts aus der Ukraine, über Düsseldorf nach Wien importiert) in den flotten „Rubies“; Sonia Dvorak (Halbsolistin aus den USA, ebenso via Düsseldorf in die Staatsoper gekommen) in den lyrischen „Emeralds“. Und die Schweizerin Claudine Schoch, als Erste Solistin von Martin Schläpfer hierher mitgebracht, hat als Partnerin von Masayu Kimoto zu einem eleganten Einstand in den hell strahlenden „Diamonds“ gefunden. Insgesamt ein nicht so spannender Abend, doch gleichsam ein angenehmes Wandeln durch ein einladend aufgeschlagenes Tanzmärchen-Buch. Das Orchester unter Paul Connelly hat diesmal leicht Corona-kratzig geklungen. Dafür hat Chef Schläpfer zum Welt Ballett Tag 2020 auf YouTube bei der Erarbeitung seines Einstandwerkes für Wien als ein mit voller Intensität kreierenden Choreograph mit kritischem Blick sich über die Schultern schauen lassen.  

Meinhard Rüdenauer

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