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HAUNETAL Daten von Laservermessung

Einzigartige Informationsfülle: Solar-Kataster Hessen offenbart Potenziale

19.03.18 - Zwischen 2007 und 2014 überflog ein Flugzeug ganz Hessen und sammelte mittels Lasermessungen Daten für den Hochwasserschutz und für die Archäologie. Quasi als Nebeneffekt konnten die so gewonnenen Aufzeichnungen ins Solar-Kataster Hessen einfließen. Dieses Internet-Angebot ist für Deutschland bisher einzigartig.

Florian Voigt, Leiter der Hessischen Energie-Spar Aktion der Landes Energie Agentur ...

Im Rahmen einer Informationsveranstaltung am 15. März in den Räumen der VR-Bank Nordrhön in Haunetal-Neukirchen wurde das Projekt der Öffentlichkeit vorgestellt. Aus Wiesbaden angereist war Florian Voigt, der Leiter der Hessischen Energie-Spar Aktion der Landes Energie Agentur. Zunächst räumte er das Vorurteil aus, Solarenergie würde sich heute nicht mehr lohnen. Im Gegenteil sei das Verhältnis von Investitionskosten und Ertrag gerade sehr wirtschaftlich. Die Wirtschaftlichkeit, so verdeutlichte Voigt, kann mit Hilfe des Solar-Katasters Hessen einfach dargestellt werden. Zu finden ist es unter: www.energieland.hessen.de.

Aus den mittels Lasertechnik gewonnen 3 D-Ansichten, aus klassischen Luftbildern, Flur- und Straßenkarten hat das Land eine Möglichkeit geschaffen, jeden Quadratmeter Hessens auf seine Eignung für Solarenergie zu prüfen. Dies wird mittels Farben dargestellt. Schon auf den ersten Blick zeigt sich bei rot gefärbten Flächen meist eine vielversprechende Südausrichtung. Doch angesichts der heute weitaus attraktiveren Nutzung von Photovoltaik im Eigenverbrauch sind gelbe Flächen, die in einer Ost-Westausrichtung stehen, wirtschaftlich oft noch interessanter. Sie ermöglichen nämlich nicht nur in der Mittagszeit, sondern morgens und abends, Sonneneintrag. Voraussetzung ist, dass sie nicht verschattet sind. Doch auch das zeigt das Solar-Kataster Hessen mit blauer Färbung. Selbst Giebel und Schornsteine sind, wie Florian Voigt demonstrierte, in der feinen Darstellung erkennbar. Mit Hilfe eines Reglers kann fließend zwischen der Farb- und einer Luftbildansicht gewechselt werden. Dadurch konnte einzelnen Besuchern auch auf Zuruf das Solarenergie-Potenzial des eigenen Hauses plastisch sichtbar gemacht werden.

Benutzer können per Maus-Klick Messpunkte platzieren und durch dadurch Flächen markieren, die sie auf eine Eignung für Solaranlagen untersuchen möchten. Auf diese Weise kann ziemlich genau ermittelt werden, welche Quadratmeterzahlen auf Dächern und Freiflächen mit Solarenergie belegt werden können. In weiteren Schritten lassen sich Kosten und Ersparnisse berechnen. Dabei können der Einsatz von Solarspeichern, der eigene Strombedarf sowie das beabsichtigte Investitionsvolumen unter Berücksichtigung von Eigenkapital und Krediten in die Berechnung einfließen. Am Ende zeigt sich, wie viel Ertrag beziehungsweise Einsparung in 20 Jahren möglich sind. Denn in dieser Zeit garantiert das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) einen kontinuierlichen Verkaufspreis des nicht selbst genutzten Stroms.

Laut Florian Voigt gibt es insgesamt ein Dachflächenpotenzial von 5 Millionen Gebäuden in Hessen. Auch wenn er sich in seiner Präsentation auf die Photovoltaik beschränkte, ist das Solar-Kataster ebenfalls für Rentabilitätsberechnung von Solarthermie geeignet, sprich für die Brauchwassererwärmung mit Sonnenenergie.

Die Zielgruppe des Katasters ist laut Voigt weitreichend: Bürger, Kommunen und Unternehmen können das kostenlose Angebot nutzen. Durch ständige Aktualisierung und Vervollständigung der Daten wird dieses Werkzeug immer auf dem Laufenden gehalten. Der große Vorteil ist dabei die Anbieterneutralität, sodass die Wirtschaftlichkeit von Investitionen in die Solarenergie im Vorfeld ermittelt werden kann und die gewonnenen Erkenntnisse mit Angeboten von Handwerksbetrieben verglichen werden können.

Der Leiter der Hessischen Energie-Spar Aktion (HESA) nutzte die Gelegenheit auch, die neue Landes Energie Agentur vorzustellen, die als 100-prozentige Tochtergesellschaft des Landes das energiepolitische Engagement des Umwelt- und des Wirtschaftsministeriums bündeln soll. Mit Aktivitäten wie der HESA, aber auch im Bereich der E-Mobilität will sich die Landesregierung so für kommende Aufgaben rüsten. 

Zur Veranstaltung, die von etwa 25 Bürgern besucht wurde, hatte die VR-Bank Nordrhön in Zusammenarbeit mit dem Umweltzentrum Fulda eingeladen. (pm) +++


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