1900 erstmals erschienen Reprint – Faksimile – unveränderter Neudruck Neuauflage aus dem Jahr 1998
gesammelt von J. Fortner Verlag Commissionsverlag der Münchner Handelsdruckerei – München neu im Archiv - Verlag in Braunschweig XV.
Beinahe alle Münchner Tageszeitungen lassen gegenwärtig durch angestrengt speisende Kolumnisten über die Situation der Münchner Lokale berichten. Lob und Tadel werden vom Lesepublikum aufmerksam registriert und dieser öffentlichen Kritik entsprechend entwickeln sich in der Folgezeit meist die Umsatzzahlen in den besprochenen Gaststätten. Diese Form einer aus der selbsterlebten Atmosphäre und überprüften gastronomischen Qualität abgeleiteten Beurteilung von Gaststätten ist keineswegs eine Erfindung der modernen Tagespresse. Der hier im Reprint vorgestellte Wegweiser nimmt diese Problemstellung bereits vorweg und wird durch die zahlreichen Einzelfalluntersuchungen sogar ein regelrechtes kleines Kompendium der gastronomischen Kultur Altmünchens. Erstaunlich ist dabei die breite Auffächerung des Themas und der wohl ungewöhnliche Selbsterfahrungsschatz des Autors. Die Besonderheit des Textes liegt darin, daß er in „G'stanzeln" vorgetragen wird, was den großen Vorteil hat, daß die geäußerte Kritik nie herabsetzend oder gar diffamierend wirkt. Denn diese kleinen Verse entsprechen dem in der Volksmentalität stets positiv aufgefaßten ,Derblecken", das sich als eine eher lustige öffentliche Rüge darstellt, in der Vorzüge und Schwächen geschickt zusammengebracht werden, wodurch dem derart Kritisierten stets die Möglichkeit bleibt, in den Chor der Lacher einzufallen. Dem Leser des „Wegeweisers" wird freilich einiges zugemutet: Zum einen existiert heute nur noch ein Bruchteil der zitierten Gaststätten, andererseits sind gute Kenntnisse des Münchner Dialektes durchaus erwünscht. Eine kleine Orientierungshilfe kann hier das aus den Unterlagen des Münchner Stadtarchivs gearbeitete Buch „Zu Gast im Alten München" bieten. Wie schon angedeutet, ist das Spektrum der besprochenen Münchner Lokale enorm; vornehme Hotelrestaurants sind ebensowenig ausgespart wie kleine und kleinste Bierschänken in den Vorstädten. Mit den G'stanzln wird eine Menge Münchner Kulturgeschichte transportiert, wobei der Eindruck entsteht, daß das Wirtshaus stets das eigentliche Gravitationszentrum des Münchner Lebensgefühls war. Tatsächlich waren es nicht nur die Museen, Galerien, Kirchen, Plätze und Gärten, die Münchens Flair um die Jahrhundertwende ausmachten, es war auch der gute Ruf der führenden Bierstadt Europas, den es damals auf vielen Schauplätzen zu verteidigen galt. Die Gemütlichkeit der Lokale und die alle ständischen Barrieren auflösende Fraternisation der Wirtshausbesucher waren weltbekannt. Auch heute noch ist die Münchner Gastronomie für Stadtbewohner und Gäste in hohem Maß identitätsstiftend.
200 Seiten / Pages Format 10 x 15 cm Fraktur Druck - altdeutsche Schrift
Kartoncover - paperback
sehr guter Zustand - very good condition
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