Dissoziative Störung: Das sollten Sie darüber wissen

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Der Begriff dissoziative Störung umfasst mehrere Krankheitsbilder, bei denen es zu einem teilweisen oder vollständigen Verlust von eigentlich zusammenhängenden psychischen Fähigkeiten kommt. Häufig sind traumatische Erlebnisse Ursache der Erkrankung.



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Ursachen einer dissoziativen Störung

Einer dissoziativen Störung liegt keine organische Ursache zugrunde. Es wird angenommen, dass die Symptome der Erkrankung durch psychische Faktoren ausgelöst werden.

  • Häufig beginnt eine dissoziative Störung mit einem traumatischen Erlebnis oder einer stark belastenden Situation. Das können beispielsweise Umweltkatastrophen, der Tod eines geliebten Menschen, Missbrauch oder auch Unfälle sein.
  • Das eingetretene Ereignis ist für die Seele der Betroffenen so belastend, dass es zu einer Abspaltung von Erinnerungen oder teilweise auch von Teilen der Persönlichkeit kommt.
  • In seltenen Fällen kann es auch zu einem völligen Verlust der Identität kommen, sodass der Betroffene eine neue Identität annimmt.
  • Dissoziative Störungen werden somit nicht durch organische Ursachen ausgelöst, sondern entstehen infolge psychischer Faktoren.
Kopf schwarz, Puzzleteile
Bei einer dissoziativen Störung gehen Erinnerungen teilweise verloren. (Bild: Pixabay/Tumisu)


Symptome einer dissoziativen Störung

Da der Begriff dissoziative Störung nicht ein, sondern mehrere Krankheitsbilder umfasst, unterscheiden sich die Symptome dementsprechend.

  • Bewegungsstörungen: Bei dieser Form der dissoziativen Störung, die eine der häufigsten Formen ist, kommt es zu einem vollständigen oder partiellen Verlust der Bewegungsfähigkeit einzelner oder mehrerer Gliedmaßen. Diese spezielle Form der Erkrankung ist nur schwer von anderen neurologischen Erkrankungen zu unterscheiden.
  • Krampfanfälle: Dabei handelt es sich um situativ ausgelöste Krampfanfälle, die epileptischen Krampfanfällen sehr ähnlich sein können. Es gibt jedoch bestimmte Symptome, die für epileptische Anfälle charakteristisch sind (z.B. Zungenbiss, Urinabgang), bei dissoziativen Krampfanfällen aber eher nicht auftreten. Dies erleichtert die Diagnostik.
  • Amnesie: Diese Form der Erkrankung tritt besonders infolge von Traumata auf. Es kommt zu einem Erinnerungsverlust, sodass sich Betroffene an die belastende Situation nur noch teilweise beziehungsweise gar nicht mehr erinnern können. Dieser Zustand kann länger andauern.
  • Stupor: Der dissoziative Stupor ist gekennzeichnet durch eine deutliche Verminderung oder gänzliches Fehlen von willkürlichen Bewegungen sowie von normalen Reaktionen auf äußere Reize.
  • Fugue: Diese Form ist gekennzeichnet durch eine Flucht der Betroffenen aus ihrem gewohnten Umfeld. Dabei kommt es zu einem partiellen oder vollständigen Erinnerungsverlust der eigenen Identität und Vergangenheit. Dieser Zustand kann verschieden stark ausgeprägt sein. Teilweise kann es zu einem vollständigen Identitäts- und Erinnerungsverlust kommen, sodass Betroffene ihr Umfeld verlassen, eine völlig neue Identität annehmen und sich keiner Änderung bewusst sind.

Behandlung einer dissoziativen Störung

Da es sich bei einer dissoziativen Störung um eine durch psychische Faktoren ausgelöste Erkrankung handelt, wird als erstes meist eine Psychotherapie durchgeführt.

  • Häufig liegt die Ursache einer dissoziativen Störung in nicht verarbeiteten Traumata. Daher geht es in der psychotherapeutischen Behandlung darum, diese zu bewältigen.
  • Die Psychotherapie setzt sich aus mehreren Phasen zusammen, die letztendlich darauf abzielen, dass sich die Patienten mit ihren traumatischen Erfahrungen auseinandersetzen, diese verarbeiten und überwinden, um dann wieder ihren Alltag eigenständig bewältigen zu können.
  • Bei einigen Betroffenen ist es sinnvoll, neben einer Psychotherapie auch eine medikamentöse Behandlung durchzuführen. Dabei wird jedoch nicht die dissoziative Störung als Ganzes behandelt, sondern die einzelnen Symptome, da es kein spezielles Medikament zur Behandlung der Erkrankung gibt.
  • Oft wird aber auch eine multimodale Therapie zur Behandlung einer dissoziativen Störung angewandt. Diese kann sich aus Psychotherapie, medikamentöser Behandlung und weiteren Therapien wie Musik-, Kunst- oder Bewegungstherapie zusammensetzen.

In unserem nächsten Praxistipp können Sie nachlesen, welche Symptome und Verhaltensweisen auf ein Trauma hindeuten.

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