Texte korrigieren, lektorieren oder redigieren lassen? Der Unterschied erklärt

Du überlegst dir, einen Text von mir gegenlesen zu lassen – du bist dir aber unschlüssig, ob du ihn lektorieren, redigieren oder korrigieren lassen sollst? In diesem Beitrag erkläre ich dir, wie sich die Prüfmethoden voneinander unterscheiden – auch von den Kosten her.

Hochschularbeit, Website oder Firmenbroschüre – jede Textart spielt nach ihren eigenen Regeln. So entsteht jedes Textdokument auf unterschiedliche Weise und muss jeweils andere Anforderungen erfüllen. Gemeinsam haben die unterschiedlichen Textformen jedoch, dass sich in jedem Fall ein „Blick von aussen“ lohnt, bevor sie veröffentlicht werden – ganz egal, ob es sich dabei um 2 Sätze oder 200 Seiten handelt.

Denn: Fehler sind menschlich. Sie passieren immer. Aber sie hinterlassen eben auch einen schlechten Eindruck bei den Lesern – und damit auch bei potenziellen Kunden. Sauber geschriebene Texte hingegen sind ein Zeichen davon, dass du professionell arbeitest und jede deiner Aufgaben seriös und überlegt erledigst.

Wann braucht es ein Korrektorat, wann ein Lektorat?

Ob du ein Dokument korrigieren oder eher lektorieren bzw. redigieren lassen sollst, hängt davon ab, wie viel Fremdeingriff du dir in deinem Text wünschst. Bei einem Korrektorat prüfe ich „nur“ die richtige Umsetzung der Rechtschreib- und Grammatikregeln, während ich mir beim Lektorieren oder Redigieren auch den Inhalt anschaue und ihn für deine Zielgruppe aufbereite.

An dieser Stelle merke ich gerne an, dass ich in meinem Angebot keinen Unterschied zwischen Lektorieren und Redigieren mache – deshalb findest du auf meiner Website auch nur die zwei Leistungen „Korrektorat“ oder „Lektorat“.

Nachfolgend habe ich dir eine Übersicht erstellt, was ich in einem Korrektorat und was ich in einem Lektorat konkret prüfe.

So unterscheidet sich das Korrektorat vom Lektorat:

Korrektorat

Geprüft und korrigiert wird:

  • Rechtschreibung
  • Grammatik
  • Zeichensetzung
  • Einheitliche Schreibweise
Lektorat

Geprüft, korrigiert und redigiert wird:

  • Rechtschreibung
  • Grammatik
  • Zeichensetzung
  • Einheitliche Schreibweise
  • Stil
  • Aufbau
  • Kundenansprache
  • Umsetzung redaktioneller Richtlinien

Das prüfe ich im Korrektorat:

Wie du oben bereits gesehen hast, prüfe ich in einem Korrektorat die Rechtschreibung, Grammatik, Zeichensetzung und die einheitliche Schreibweise.

Ein paar Beispiele, was konkret im Text verändert oder überarbeitet wird:

  • Rechtschreibung:

Im Bereich Rechtschreibung schaue ich mir an, ob die Wörter korrekt geschrieben sind – also zum Beispiel, ob du die Gross- und Kleinschreibung richtig anwendest.

  • Grammatik

Im Bereich Grammatik überprüfe ich, ob du die Regeln richtig umsetzt – das umfasst Konjugationen, Fälle oder auch eine einheitliche Verwendung der Zeiten.

  • Zeichensetzung

Bei der Zeichensetzung schaue ich mir an, ob die Kommas, Punkte, Doppelpunkte oder Gedankenstriche an der richtigen Stelle sitzen.

  • einheitliche Schreibweise

In einem Korrektorat schaue ich mir auch an, ob du in deinem Text die Zahlen oder Wörter immer gleich schreibst. Zum Beispiel, ob du mal von 25 % und dann wieder von 25 Prozent oder von 3000 Personen und an einer anderen Stelle von 3’000 Personen sprichst.

Das prüfe ich im Lektorat:

In einem Lektorat prüfe ich alles mit, was ich auch in einem Korrektorat prüfe. Aber neben der Rechtschreibung, Grammatik, Zeichensetzung und der einheitlichen Schreibweise schaue ich mir auch den Inhalt und dessen Struktur an. Darunter:

  • Stil

In einem Lektorat schaue ich mir deinen Schreibstil an: Formulierst du klar und verständlich? Gibt es überflüssige Sätze oder Wörter, die nicht wirklich zu deinem Inhalt beitragen? Alle diese Dinge bessere ich aus oder formuliere sie um.

Zum Beispiel mache ich aus:

„Wir ersuchen Sie, uns ihre schriftliche Stellungnahme auf dem postalischen Weg bis am 23. Dezember zukommen zu lassen.“

diesen einfacheren Satz hier:

„Bitte stellen Sie uns ihre schriftliche Stellungnahme bis am 23. Dezember per Post zu.“

  • Aufbau

In einem Lektorat achte ich darauf, ob du deinen Inhalt sinnvoll gliederst und ordnest – also ob es einen roten Faden durch deinen Text gibt. So merke ich beispielsweise an, wenn gewisse Inhalte oder Informationen noch fehlen oder ob du das, was du in der Einleitung sagst, lieber ans Ende des Textes stellen sollst.

  • Kundenansprache

Während des Lektorats checke ich, ob du deine primäre Zielgruppe ansprichst, ihre Sprache wählst und deine Botschaft so formulierst, dass sie auch ganz sicher ankommt. Wenn ich merke, dass du kaum auf die Bedürfnisse deiner Leser eingehst oder Fragen unbeantwortet lässt, dann merke ich dies entsprechend an oder bessere es direkt aus.

  • Einhaltung redaktioneller Richtlinien

Gerade bei Sammelbänden, Hochschul-, Master- oder Bachelorarbeiten prüfe ich im Lektorat, ob du die redaktionellen Richtlinien richtig anwendest. Zum Beispiel, ob du das Literaturverzeichnis wie vorgeschrieben umsetzt, dich an die Layoutanforderungen hältst und richtig zitierst.

Sollst du deinen Text nun korrigieren oder lektorieren bzw. redigieren lassen?

Wie du bestimmt gemerkt hast, ist ein Korrektorat vor allem bei Texten sinnvoll, die inhaltlich schon Qualität liefern – die also:

  • verständlich formuliert sind
  • einen einheitlichen Stil über alle Seiten aufweisen
  • einen klaren und strukturierten Aufbau haben, der sich durch das ganze Dokument zieht
  • auf die Zielgruppe und ihre Bedürfnisse eingeht

Wenn dein Text diese Anforderungen bereits erfüllt, dann reicht es aus, wenn ich ihn nur noch im Korrektorat auf eingeschlichene Zeichen-, Rechtschreib- und Grammatikfehler überprüfe.

Wenn deine Texte aber eher noch Rohmaterial sind und es kein klares Konzept dahinter gibt, dann bietet sich eher ein Lektorat an – denn damit bekommt dein Text die Gliederung und den Feinschliff, den er für eine erfolgreiche Wirkung braucht.

Welche Art von Texten kannst du lektorieren oder korrigieren lassen?

Am besten kenne ich mich mit Texten aus, die ich selbst beruflich umsetze. Das sind:

  • Websites
  • Blogs
  • Newsletter
  • Social-Media-Beiträge
  • Broschüren
  • Fachartikel
  • Journalistische Beiträge
  • Interviews/Porträts
  • Jahres- und Geschäftsberichte

Aber auch mit empirischen Arbeiten bin ich sehr gut vertraut, da ich schon selbst sozialwissenschaftliche Themen erforscht und die Ergebnisse verschriftlicht habe. Solange dein Thema nicht in den Naturwissenschaften angesiedelt ist (zum Beispiel Chemie, Physik oder Mathematik), schaue ich mir deine schriftliche Hochschul-, Bachelor- oder Masterarbeit gerne an.

Wie erhältst du den lektorierten oder korrigierten Text?

Das kommt drauf an: In einem Korrektorat arbeite ich mit dem Korrekturmodus von Word – denn so kannst du dein Dokument nach dem Korrektorat durchgehen und direkt sehen, welche Fehler ich ausgebessert habe.

Bei einem Lektorat hingegen ist kein Auftrag wie der andere: Manche Kunden lagern ihre Textüberarbeitung zu 100 % an mich aus und sind froh, wenn sie einen fertigen Text erhalten, den sie nur noch veröffentlichen können. Andere wiederum wollen selbst nochmal am Dokument arbeiten. Es reicht ihnen, wenn ich meine Änderungen oder Empfehlungen im Korrekturmodus von Word kennzeichne oder auch nur Notizen an entsprechenden Stellen anbringe. Ich bin offen und flexibel – am besten sprichst du einfach mit mir ab, in welcher Form du deinen Text gerne zurück haben willst.

Was kostet ein Korrektorat oder Lektorat?

Auch beim Preis gilt: Kein Auftrag ist wie der andere – und du dürftest nun durch diesen Beitrag selbst erfahren haben, dass der Aufwand je nach Auftrag sehr unterschiedlich ist.

Bis vor Kurzem habe ich ein Korrektorat mit einem Seitenpreis-Modell von 9.- Franken pro Seite verrechnet. Mittlerweile weiss ich: Einige Seiten sind schon so gut aufbereitet, dass der Seitenpreis nicht gerechtfertigt ist, andere wiederum sind in so einem schlechten Zustand, dass ich locker das Dreifache hätte verlangen können. Deshalb habe ich mich entschieden, ab 2023 das Korrektorat nach effektivem zeitlichen Aufwand zu verrechnen – so wie das Lektorat auch.

Ein Korrektorat ist in der Regel weniger zeitaufwändig und damit günstiger als ein Lektorat – aber es ist dann halt auch nichts am Inhalt verändert worden (auch wenn ich dringenden Handlungsbedarf sehen würde :D).

Auch wenn ich das Seitenpreis-Modell beim Korrektorat nicht mehr anwende, kann es für dich noch immer eine Richtschnur sein: Wenn deine Texte schon in einem sehr guten Zustand zu mir kommen, kannst du pro Seite mit einem Betrag um die 9.- Franken rechnen. Aber natürlich müsste ich deinen Text sehen, um dir hier den genauen Preis schätzen zu können.

Beim Lektorat hingegen kann ich dir keine Kostenrahmen angeben – denn der Aufwand ist davon abhängig, wie umfangreich, komplex und strukturiert dein Inhalt ist. Ich schätze dir den ungefähren Betrag aber gerne, sobald ich deinen Text gesehen und mehr über dein Projekt erfahren habe.

Kannst du mich auch regelmässig beauftragen?

Ja! Wenn du weisst, dass du regelmässig Texte publizierst, dann können wir einen fixen Termin oder Zeitraum vereinbaren, in dem ich deine Texte jeweils korrigiere oder lektoriere.

Am besten besprichst du mit mir, wie oft du meine Hilfe brauchst – und wir legen gemeinsam fest, wie wir die Zusammenarbeit umsetzen, damit es für beide stimmt.

Wie lange dauert es, bis du deinen korrigierten oder lektorierten Text erhältst?

Korrekturen unter 10 Seiten erledige ich innert 2-3 Tagen – manchmal auch in unter 24 Stunden. Handelt es sich aber um ein grösseres Dokument – zum Beispiel im Rahmen einer Bachelor- oder Masterarbeit – dauert es länger, da ich dafür genügend Zeit einplanen muss.

Für ein Lektorat plane ich immer gerne mehr Zeit ein – denn da muss ich auch grundlegende Dinge über dein Unternehmen wissen. Wer ist deine Zielgruppe? Was möchtest du mit dem Text erreichen? Wie sollst du klingen? Es braucht im Voraus also mindestens einen Besprechungstermin, eventuell einen Besuch vor Ort oder eine kurze Fragerunde. Je nachdem, wie viele Seiten dein Text hat, kann ein Lektorat 3, 7, 18 oder XX Tage dauern. Es lohnt sich also, frühzeitig bei mir anzufragen, damit dein Text rechtzeitig erscheinen kann!

Noch Fragen zu meinem Angebot?

Über mich

Ich bin Rahel Hänggi, seit 2021 arbeite ich als Texterin für Unternehmen und unterstütze sie in der Umsetzung ihrer Kommunikation – zum Beispiel, indem ich für sie Online- und Printtexte schreibe oder ihre bestehenden Inhalte in einem Korrektorat oder Lektorat überarbeite.

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