Glaube an dich und überrasche dich selbst!

Warum Sportler Überraschungen brauchen

Wann hast du zuletzt bei dir selbst für eine echte Überraschung gesorgt? Überraschungen bringen Glücksmomente ins Leben, machen es bunter und aufregender – und schenken auch beim Sport unvergessliche Momente zum Lachen, Staunen und Stolz-sein. Wir geben dir hier eine kleine Starthilfe in ein Leben voller positiver Überraschungen.

Warum Sportler Überraschungen brauchen - herausfordernde Passage beim Traillauf

„Bisweilen überrascht ein Sieg niemanden mehr als den Sieger selbst.“ Otto Weiss

Was sind Überraschungen – und warum brauchen wir sie viel öfter?

Überraschungen passieren, wenn etwas geschieht, womit wir nicht gerechnet haben – also, wenn wir unvorhergesehene Situationen, Begegnungen oder Gefühle erleben:

Wenn uns ausgerechnet bei einer Notlandung im Heißluftballon ein Heiratsantrag gemacht wird (ist wirklich passiert – ich werde diese Begebenheit nie vergessen…). Wenn ein Strauß Blumen vor der Tür steht, obwohl wir gar nicht Geburtstag haben. Wenn du nach langer Suche nach einem Parkplatz endlich fündig wirst und jemand auf dich zukommt, um dir sein noch gültiges Ticket zu schenken. Wenn du beim Rennradfahren einen Platten hast, und ein Fremder hält an, um dir zu helfen. Wenn wir eigentlich nur mal eben unsere 10 Kilometer-Runde laufen wollten und uns spontan die Idee überkommt, einfach mal weiter zu rennen und am Ende sagenhafte 33 Kilometer auf der Uhr stehen…

Es können große, aber auch ganz kleine Dinge sein, die uns vom Hocker des Alltags und aus der Routine reißen und zeigen: Das Leben steckt voller Überraschungen und kann auf einfache Weise so wundervoll sein!

Überraschungen beschreiben den Wechsel der Erwartung aufgrund des Eintreffens neuer Informationen. Sie erweitern unsere Erfahrungsräume, unseren Horizont, unsere Vorstellungswelt. Und unser Körper und Geist reagieren enorm darauf, genau wie die Seele, weil alles, was neu ist, ganz besondere Impulse setzt.

Warum Sportler Überraschungen brauchen - Hindernislauf

Foto: Mudraise | Dave Dehaan

Was ist der Sinn einer Überraschung?

Eine kleine unerwartete Wendung hat die Kraft, einen ganz schlechten Tag zu drehen, sorgt für kostbare Erinnerungen, und die wirken wie Kitt in Beziehungen und geben unfassbar viel Motivation und Lebensfreude.

Überraschungen sind wichtig, weil sie uns erfrischen, aufrütteln, motivieren und bestärken. Sie lassen uns wieder lebendig fühlen, holen uns aus der Komfortzone, aus dem Altbekannten. Und sie zwingen unser Gedächtnis, neue Bahnen zu finden, halten uns wach und jung.

Natürlich sind Überraschungen nicht per se gut. Wenn unbekannte Verwandte plötzlich auf der Matte stehen, ein unerwarteter Strafzettel in den Briefkasten flattert oder der Partner auf die Idee kommt, für ein Jahr allein auf Weltreise zu gehen, erwischt es uns auch kalt und bewirkt höchstwahrscheinlich weder Freude noch Dankbarkeit.

Manche gut gemeinte Überraschung entpuppt sich auch mal als Überforderung: So meinte eine Freundin es mal ganz besonders gut mit mir und schickte mir ein Paket mit fremdländisch anmutenden Knollen – allerdings ganz ohne einen für mich verständlichen Beipackzettel. Als ich sie dann fragte, wie und wofür die wundervollen Mittelchen einzusetzen wären, schrieb sie mir: „Keine Ahnung, habe ich auf einem Markt in Shenzhen (China) gekauft und gedacht: Du liebst doch Herausforderungen, diese Dinger sollen total gesund sein, du wirst schon eine Lösung finden!“ 😊

Wie kann man sich selbst überraschen?

Natürlich ist es unmöglich, sich selbst mit Vorsatz zu überraschen. Aber wenn wir ganz plötzlich in uns den Drang und die Kraft finden, etwas Mutiges, Neues, Gutes zu tun, dann erleben wir tatsächlich dieselbe Verblüffung, als ob ein Fremder sie uns bereitet hätte.

Es gibt diesen schönen Spruch: „Viel vermag, wer überraschend wagt.“ Und ich kann aus eigener Erfahrung sagen: Es ist wahr. Ich hätte wohl nie einen „Ironman“ oder einen 100-Kilometer-Lauf erlebt, wenn ich an den entscheidenden Punkten nicht mein Herz in die Hand genommen hätte und mich selbst überrascht und herausgefordert hätte.

Aber nicht nur im Sport, auch in anderen Lebensbereichen ist es wichtig, immer wieder gezielt für etwas Würze im Alltag zu sorgen, damit man nicht einrostet. Ich habe vor einiger Zeit damit begonnen, alle 4 bis 6 Wochen etwas ganz Sportfremdes und Neues zu lernen. In diesem Monat werde ich zum ersten Mal in meinem Leben einen Goldschmiedekurs besuchen und bin sehr gespannt, wie ich mich wohl dabei anstellen werde.

Warum Sportler Überraschungen brauchen - im anspruchsvollen Gelände

Warum Sportler Überraschungen brauchen

Als Sportler wirken „Überraschungen“ wie neue Reize. Wenn ein Trainer mit dir etwas Neues probiert, wird es sich vielleicht erst mal komisch anfühlen, ungewohnt, anstrengend. Aber es sind oft gerade diese ungewohnten Reize, die den Körper und Geist dazu bringen, sich weiterzuentwickeln.

Es gilt bei „sportlichen Überraschungsformen“ auf zwei Punkte zu achten:

  • Wenn wir unsere Leistungsfähigkeit halten oder verbessern möchten, sollten wir alle 3 bis 6 Wochen neue Reize setzen und unseren Körper mit einer neuen oder abgewandelten Trainingseinheit überraschen. Manchmal reicht es schon, die Gewichte zu erhöhen, die Übungen neu zu kombinieren oder die Trainingszeit zu verändern.

Aber:

  • Es ist sehr wichtig, sich zu verblüffen, ohne sich zu überfordern! Das fällt Extremsportlern und Adrenalinjunkies nicht leicht. Wir müssen unsere Grenzen kennen, wissen, wieviel an Überraschung wir unserem Körper zumuten können, sonst erwarten uns fiese Neben- und Nachwirkungen…

9 konkrete Beispiele, wie man sich selbst oder seine Trainings-Freunde überraschen kann

  1. Beim nächsten Einkauf eine Gemüsesorte kaufen, die noch nie in deinem Einkaufswagen, geschweige denn in deinem Magen gelandet ist.
  2. Dem besten Freund zum Geburtstag einen gemeinsamen Startplatz zu einem Swim-Run schenken.
  3. Einen gesunden „Sportler-Kuchen“ backen.
  4. 5×20 Sätze (5 x 20 Kniebeugen, 5x 20 Sit-ups…)
  5. Einen Personal Training-Gutschein dir selbst oder deinem Lieblingsmenschen schenken
  6. Podcasts von Sportlern hören, die sich und andere überrascht haben – zum Beispiel den Talk mit Ali Lacin, der ohne Beine auf die Welt kam, erst mit 25 Jahren richtig durchstartete und mit 33 Jahren sein Paralympics-Debüt erlebte!
  7. Zu einer Uhrzeit laufen, die dir noch nie in den Sinn gekommen ist.
  8. Unbedingt einmal im Monat eine neue Sache im Training, in der Ernährung oder im Regenerationsverhalten ausprobieren!
  9. Sorge dafür, dass jemand, der gerade dringend mal eine positive Überraschung braucht, eine erlebt – verschenke ein Laufbuch oder ein Headband mit einem motivierenden Gruß.

Warum Sportler Überraschungen brauchen - Laufen in Indien

5 Sportler, die uns motivieren, uns und andere zu verblüffen:

  • Ali Lacin – der Mann, der ohne Beine sprinten kann
  • Daniela Oemus – Ultraläuferin und Mutter einer einjährigen Tochter, die noch im Frühjahr verletzt war und durch einen überraschenden Sieg doch noch für die Trail-WM in Innsbruck nominiert wurde
  • Eva Sperger – die zeigt, dass Rückschläge einen wirklich stärker machen können
  • Jeannie K Rice – die mit 35 Jahren anfing zu Laufen und im Alter Weltrekorde aufstellte
  • Michele Ufer – der als Läufer Dinge schafft, die eigentlich unmöglich sind

Wir könnten hier noch mehr aufführen 😊

Wir helfen dir, dich selbst zu überraschen und über dich hinauszuwachsen!

In den kommenden Wochen werden wir dich ein wenig „anschubsen“ und dich mit Geschichten versorgen, die voller Wendungen stecken und dich inspirieren, selbst auch mal das Unerwartete zu denken.

Verpasse nicht unser Trailrunning WM-Special! Wir bringen dich in den kommenden Tagen ganz nah an die Athleten in Innsbruck, reden mit Eva Sperger kurz vor ihrem Rennen und mit Daniela Oemus nach ihrem Lauf und erfahren von den Highlights der Sportler im Messen mit den weltweit Besten.

Wenn du wissen willst, wie du deinen Magen und Darm fit machen kannst und lästige Probleme beim Training und Wettkampf loswirst, les mehr über Dr. Georg Abels Tipps zur „Darmgesund im Sport“.

Um Lust auf Überraschungen in deinem eigenen Leben zu machen, wird es bald ein Interview über ein 120-Kilometer-Rennen vom Atlasgebirge bis in die Sahara geben. Oder les schon jetzt den Bericht über das Kopf-an Kopf-Rennen von Marc Dürr und Hans-Peter Innerhofer beim HochstaufenRun.

Erfahre von Ali Lacin, wie er ohne Schienbeine auf die Welt kam und dennoch sich selbst und seine Familie überraschte, mit Prothesen ein Sprinter zu werden.

Außerdem stellen wir dir Produkte vor, die uns positiv überrascht haben: Zum Beispiel einen Schuh, der dafür sorgen soll, dass keine Steine mehr im Schuh landen. Oder die Trailrunning-Stöcke und Rucksäcke von Black Diamond.

Ich wünsche dir, dass du dich endlich mal wieder selbst überraschst oder jemandem, der dir wichtig ist, eine Freude machst und hoffe, dass wir dich mit unseren Inhalten dabei gut unterstützen und anfeuern.

Und nicht vergessen: Das Leben steckt wirklich voller kleiner Überraschungen, wenn wir mit offenen Augen, Ohren und Herzen durch die Welt laufen!

Deine Tabitha

Unterschrift Tabitha Bühne
Portrait Tabitha Bühne Chefredaktion RUNTiMES

„Sich selbst zu überraschen ist, was das Leben lebenswert macht.“ (Oscar Wilde)

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