Der österreichische Immobilienmarkt im 1. Halbjahr 2022

Die Anzahl der Immobilienverkäufe sinkt – der Umsatz steigt

Während die Anzahl der Immobilienverkäufe in Österreich im 1. Halbjahr um 3% gefallen ist (minus 2.331), gab es eine weitere Umsatzsteigerung um 10,8 % beim Wert der Verbücherungen.

Alle Bundesländer außer Salzburg und Steiermark hatten Rückgänge  bei der Menge an Immobilienverkäufen. Der gesamte Handelswert aller 9 Bundesländer lag im ersten Halbjahr jedoch bei 21,7 Mrd. Euro, das ist ein Plus von 3,2 Mrd. Euro im Jahresvergleich. 

Wie man in der Tabelle gut sehen kann, ist der Wert noch immer höher als 2020. Das trifft auf alle 9 Bundesländer zu.

Niederösterreich weiterhin an der Spitze der Immobilien-Transaktionen

15.234 Grundbucheintragungen gab es in NÖ im 1. Halbjahr 2022. Den höchsten Gesamtwert der Immobilienverkäufe hatte jedoch wiederum Wien.

 

In NÖ wurden zwar um 424 Immobilien weniger verkauft als im Vorjahr (-2,7 %), es waren aber immer noch um 15 % mehr als 2020.

Fünf Bezirke konnten auch 2022 einen Anstieg  verzeichnen:

• Mödling +329
• Korneuburg +153
• St. Pölten Stadt +47
• Wiener Neustadt +17 (Umsatzsteigerung von 72 Millionen € !)
• Tulln + 6

Große Strukturveränderungen in der Immobilienbranche

Die Anzahl an Verbücherungen von Grundstücken, Gebäuden, Dachgeschoßwohnungen, Waldflächen, Einfamilienhäusern und Hausanteilen ging deutlich zurück. Dafür stiegen die Transaktionen bei Reihenhäusern, Zinshäusern und Wohnungen.

 

Der Immobilien-Markt dreht sich um

Ukrainekrieg, Energiekrise, extreme Inflation, Veränderungen im Bereich der Finanzierung: All das verändert die Wünsche und wirtschaftlichen Möglichkeiten der Menschen und Unternehmen.

„Wir beobachten schon seit einigen Monaten, dass die Nachfrage nach Immobilien von einem unglaublich hohen Niveau zurückgeht und das Angebot steigt“, erklärt Bernhard Reikersdorfer, MBA, Geschäftsführer von RE/MAX Austria, „eine Trendwende zeichnet sich ab.“

Die Inflation treibt die Neubaukosten in die Höhe. Der Immobilienmarkt funktioniere dennoch weiterhin gut, weil sich die kaufbereite Kundschaft neu orientiert und verstärkt nach gebrauchten Einfamilienhäusern sucht, erklärt Herr Reikersdorfer.

 

Quelle:  RE/MAX-ImmoSpiegel / IMMOunited