Nach dem frühen Tod ihres Gemahls, dem Auserwählten Prinzen Christian von Dänemark im Jahr 1647, lebte Magdalena Sibylla zunächst noch einige Jahre in Dänemark, auf Schloss Nykøbing, das dem kunstinteressierten Ehepaar als Residenz gedient hatte. Kurz vor ihrer Wiederverheiratung ließ sie kostbare Erinnerungsstücke an die offenbar glücklichen Jahre an der Seite des Prinzen anfertigen. (siehe Inv. Nr. V 381).
Die Geschichte des Goldhorns ist eindrucksvoll: 1639 entdeckte man ein goldenes Horn aus der Zeit um 500 n. Chr. nahe Tondern im südlichen Jütland. Das archäologische Fundstück schenkte König Christian IV. von Dänemark seinem Sohn. Dieser ließ das Horn instand setzen und mit seinen Initialen C5 und einer Inschrift versehen. Magdalena Sibylla durfte das Horn nach dem Tod ihres Gemahls (1647) behalten, allerdings nur so lange sie nicht wieder heiraten würde.
Einer neuen Eheschließung gewiss, ließ sie eine sehr freie, mit rubinbesetzten Kronen und emaillierten Figuren geschmückte Nachbildung des Horns fertigen: Die emaillierten Applikationen aus der Zeit um 1580 gehörten zu einem Halsband aus ihrer Brautaussteuer und zu einem Paar Armbändern aus ihrem Besitz.
Durch die Heirat Magdalena Sibyllas mit Herzog Friedrich Wilhelm II. von Sachsen-Altenburg nahm das goldene Horn 1652 seinen Weg in die herzogliche Residenz. Da ihre Tochter mit Johann Adolph I. von Sachsen-Weißenfels vermählt wurde, kam das Goldhorn als mütterliches Erbstück nach Schloss Weißenfels. Hier verblieb es bis 1746 und gelangte mit dem Aussterben der Weißenfelser Nebenlinie schließlich nach Dresden, wo es unverzüglich dem Grünen Gewölbe übergeben wurde. Das originale Goldhorn hingegen hat sich nicht erhalten.