Selbstentscheider im Wertpapiergeschäft auf dem Vormarsch – Zukunft der Anlageberatung in Gefahr?

Eine neue Studie von BearingPoint zeigt den Aufstieg des ‚Empowered Customer‘ sowie die damit einhergehenden neuen Ansprüche an das Wertpapier-Investitionsgeschäft.

Infografik zu den neuen Ansprüchen der Anleger:innen an das Wertpapiergeschäft

Selbstentscheider- und entscheiderinnen sind im Wertpapiergeschäft auf dem Vormarsch. Das ist eines der Kernergebnisse einer aktuellen, deutschlandweiten Umfrage von BearingPoint im Rahmen einer Studie zum Thema „Effizientes Wertpapiergeschäft und digitales Kundenerlebnis“. Die Umfrage ergibt das Bild eines zunehmend „Empowered Customers“, – also von Kund:innen, die weniger von einer Anlageberatung abhängig sind, sondern durch bereitgestellte Analysen und Steuerungsmöglichkeiten selbst zu Entscheider:innen über das Schicksal des eigenen Portfolios werden. So gaben etwa Dreiviertel der Befragten an, selbst über ihr Portfolio zu entscheiden, während nur wenige die Beratung einer Vermögensverwaltung oder Anlageberatung in Anspruch nehmen würden.

Gleichzeitig geben 35 Prozent der Befragten an, dass sie durchaus bereit wären, mehr als 50 Euro im Monat für weiterführende Analysemöglichkeiten und eine bessere Steuerung ihres Portfolios auszugeben, wenn davon ausgegangen werden kann, dass dies die Rendite steigert. Während 19 Prozent der Befragten zwischen 50 und 100 Euro und 12 Prozent zwischen 100 und 200 Euro ausgeben würden, wären vier Prozent der Befragten sogar bereit, mehr als 200 Euro im Monat für die oben genannten Services auszugeben.

„Das sind gute Nachrichten für Finanzinstitute und andere Anbieter von digitalen Wertpapierdepots bzw. Brokerage, die in den vergangenen Jahren zunehmend den Wandel weg vom traditionellen Brick-and-Mortar-Geschäftsmodell vollzogen haben oder direkt rein digitale Dienstleistungen rund um das Wertgeschäft anbieten. Denn laut der Umfrage nutzen fast die Hälfte der Befragten einen Browser oder eine App, um ihr Portfolio zu verwalten“, so Dr. Robert Bosch, globaler Leiter Banking & Capital Markets bei BearingPoint.

Verbesserungsbedarf und -potential

Doch das Selbstbewusstsein und zunehmende Anspruchsdenken der Digital-Kund:innen stellt die Anbieter auch vor Herausforderungen. Denn laut der Umfrage nutzen bereits 37 Prozent der Befragten mehr als einen Anbieter zum Handel von Wertpapieren – sei es nun die eigene Hausbank, eine Depotbank, eine Vermögensverwaltung, Anlageberatung oder auch einen Broker. Dabei ist die Konkurrenz groß, insbesondere im digitalen Bereich.

„Auch die Hürden zum Wechsel der Anbieter sind durch moderne digitale Lösungen gering wie nie. Aber hier gibt es bei einigen Anbietern noch Verbesserungsbedarf“, kommentiert Dr. Robert Bosch. So gaben 30 Prozent der Befragten an, dass sie den Eröffnungsprozess eines neuen Wertpapierdepots noch nicht komplett online durchführen konnten. Auch berichteten 20 Prozent der Befragten von Problemen beim Eröffnungsprozess. „Hier schlummert noch Verbesserungspotential, um den Kund:innen ein möglichst schnelles und reibungsloses Onboarding-Erlebnis zu ermöglichen“, so Dr. Bosch weiter.

Wie also kann man sich heutzutage als Anbieter von der Konkurrenz abheben? Antwort auf diese und weitere Fragen wird die im Oktober 2023 erscheinende Studie von BearingPoint zum Thema „Effizientes Wertpapiergeschäft und digitales Kundenerlebnis“ liefern.

Über die Umfrage

Die verwendeten Daten beruhen auf einer deutschlandweiten Online-Umfrage von YouGov Deutschland im Auftrag von BearingPoint, an der zwischen dem 28. und 31. Juli 2023 insgesamt 1.052 Wertpapierbesitzer:innen ab 18 Jahren teilnahmen.

Stimmungsbild: Vertrauen in staatlichee Währung sinkt, das in Kryptowährungen steigt

Neun von zehn Deutschen kennen Kryptowährungen, doch nur ganz wenige nutzen sie. Dabei hält jede(r) Fünfte Kryptowährungen für vertrauenswürdig und findet zudem die Einführung einer digitalen Zentralbankwährung sinnvoll. Gerade die junge Generation ist viel offener, wenn es um die Nutzung von digitalen Währungen als Zahlungsmittel im Alltag geht. Das zeigt die neue YouGov-Umfrage der Management- und Technologieberatung BearingPoint, die seit 2016 regelmäßig durchgeführt wird.

Infografik „Kryptowährungen werden weiterhin nur marginal genutzt“; Quelle: BearingPoint

Nur jede(r) zehnte Deutsche hat noch nie von Kryptowährungen gehört. Die große Mehrheit kennt sich mit Kryptowährungen aus und inzwischen hält jede(r) fünfte Deutsche diese auch für vertrauenswürdig. Dagegen ist das Vertrauen in die staatliche Währung deutlich gesunken, wie die neue YouGov-Umfrage der Management- und Technologieberatung BearingPoint zeigt.

Nutzung von Kryptowährungen nimmt leicht zu, ist aber weiter auf niedrigem Niveau

Die Zahl der Nutzer von Kryptowährung ist im Vergleich zum Vorjahr von sieben auf acht Prozent leicht gestiegen. Obwohl neun von zehn Deutschen von Kryptowährungen gehört haben, weiß jede(r) Zweite noch nicht, wie diese genau funktionieren. Nur neun Prozent der Befragten haben sich dagegen schon näher mit Kryptowährungen befasst, aber noch nicht selbst genutzt. Die Zahl derjenigen, die noch nie von Kryptowährungen gehört haben, sinkt und hat sich mit heute zehn Prozent im Vergleich zu 2019 halbiert.

Vertrauen in digitale Währungen steigt – staatliche Währung verlieren in der Gunst der Verbraucherinnen und Verbraucher

Während 2021 noch 85 Prozent der Befragten die staatliche Währung für vertrauenswürdig hielten, sagen dies heute nur noch 66 Prozent. Gold ist für 84 Prozent der Befragten weiterhin die vertrauenswürdigste Anlageform, jedoch sinkt auch hier das Vertrauen im Vergleich zum Vorjahr (88 Prozent). Dagegen steigt das Vertrauen in Kryptowährungen – von 17 Prozent in 2019 auf immerhin 21 Prozent heute.

Digitaler Euro für fast jede(n) Fünfte(n) sinnvoll – junge Generation offen für digitale Währungen

Die Schaffung einer digitalen Zentralbankwährung – den digitalen Euro – halten 19 Prozent für sinnvoll und 36 Prozent können sich vorstellen, diesen im Alltag als Zahlungsmittel zu nutzen. Gefolgt von Stablecoins (21 Prozent), Kryptowährungen (20 Prozent) und Digital Commercial Money von Unternehmen (17 Prozent). Interessant ist hier der Blick auf die junge Generation der 18-bis 24-Jährigen, die deutlich stärker digitale Zahlungsmittel im Alltag nutzen würden als die Gesamtbevölkerung. In der jungen Altersgruppe würden 59 Prozent den digitalen Euro, 51 Prozent Stablecoins, 44 Prozent Kryptowährungen und 41 Prozent Digital Commercial Money als Zahlungsmittel nutzen.

Verbraucherinnen und Verbraucher insgesamt noch sehr zögerlich bei Investitionen in Kryptowährungen

Die überwiegende Mehrheit der Befragten – 81 Prozent – hat noch nie in Kryptowährungen investiert. Und nach wie vor können sich zwei Drittel der Verbraucherinnen und Verbraucher (64 Prozent) nicht vorstellen, zukünftig in Kryptowährungen zu investieren. Die Zahl derjenigen, die bereits über eine Kryptobörse, einen Kryptobroker, über ein Depot bei einem Broker oder einer Hausbank bereits in digitale Währungen investieren, liegt nach wie vor im niedrigen einstelligen Bereich.

Junge Altersgruppe deutlich aktiver bei Investitionen in Kryptogeld – Kryptobörse und Depot beliebt

Auch hier lohnt der Blick auf die junge Generation: In der Altersgruppe der 18-bis 24-jährigen investieren deutlich mehr Menschen bereits in Kryptowährungen oder haben das zukünftig vor als in der Gesamtbevölkerung. So haben beispielsweise 18 Prozent der jungen Generation direkt über eine Kryptobörse in Kryptowährungen investiert (im Vergleich zu 11 Prozent im Vorjahr), aber nur 7 Prozent der Gesamtbevölkerung. Noch größer ist der Unterschied bei der Investition über ein Depot der Hausbank. Hier haben mit 16 Prozent viermal so viele junge Leute im Vergleich zur Gesamtbevölkerung in Kryptowährungen investiert.

Dr. Robert Bosch, Partner bei BearingPoint und Experte für Kryptowährungen: „Die junge Generation ist deutlich offener, wenn es um die Nutzung und Investitionen in Kryptowährungen geht. Doch gefragt, welche Form der Investition sie zukünftig wählen würden, geben nur sieben Prozent das Hausbankdepot an. 22 Prozent würden lieber über das Depot eines Online-Brokers investieren. Das sollte Banken aufhorchen lassen. Denn wenn sie viele in der jungen Generation weiterhin als Depotkunden behalten möchten, sollten sie dringend ihre Angebote und Services im Bereich Kryptowährung optimieren.“

Anlageform: Vertrauen in Kryptogeld sinkt deutlich – Gold weiterhin Spitzenreiter

Obwohl das Vertrauen in digitale Währungen stetig gestiegen ist, sinkt insgesamt das Vertrauen in Kryptowährungen als Anlageform. So sah im Vorjahr noch fast jeder Dritte in Kryptogeld eine geeignete Anlageform zur Vermögenssteigerung. Inzwischen sind es nur noch 22 Prozent, die Vertrauen in diese Anlageform haben. Die staatliche Währung ist als Anlageform von 58 Prozent im Vorjahr auf 60 Prozent bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern gestiegen. Aktien bleiben für knapp zwei Drittel eine geeignete Anlageform, während für 83 Prozent Gold weiterhin die beliebteste Anlageform ist (2021: 81 Prozent).

Kryptowährungen als Inflationsschutz für viele Verbraucherinnen und Verbraucher keine gute Idee

Kryptogeld als Inflationsschutz ist lediglich für 11 Prozent eine gute Option, 45 Prozent halten das für ungeeignet. Größte Hindernisse für die Investition in Kryptogeld sind aus Sicht vieler Verbraucherinnen und Verbraucher nach wie vor die großen Wertschwankungen (45 Prozent), die regulatorische Unsicherheit und die Unsicherheit der Verwahrung von Kryptowährungen (beide 38 Prozent).

Mehrheit glaubt weiterhin nicht an Ablösung staatlicher Währungen durch Kryptogeld

Die Zahl derjenigen, die an eine Ablösung staatlicher Währungen durch Kryptogeld glaubt, sinkt seit 2017 stetig. Von damals 35 Prozent auf heute 19 Prozent. Nach wie vor glaubt mit 81 Prozent die große Mehrheit der Befragten nicht daran, dass Kryptowährungen zukünftig staatliche Währungen ablösen werden.

„Wir sehen, dass das Bewusstsein für Kryptowährungen in der Bevölkerung grundsätzlich vorhanden ist und auch wieder zunehmend mehr Menschen Kryptowährungen nutzen. Im Vergleich zu anderen Anlageformen spielen Kryptowährungen allerdings weiterhin eine untergeordnete Rolle. Gerade die letzten Wochen und Monate haben gezeigt, dass der Kryptomarkt stark von der Weltwirtschaft und den Entscheidungen der Zentralbanken abhängig ist und stark mit den Aktienmärkten korreliert. Nichtsdestotrotz, der Kryptomarkt hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt und einige Unternehmen hervorgebracht, die zunehmend auch in den traditionellen Finanzsektor vordringen. Banken sollten dies weiterhin im Blick haben, um ihre Services um passende Angebote ergänzen zu können“, resümiert Dr. Robert Bosch.

Über die Studie

Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage in Deutschland von YouGov Deutschland im Auftrag von BearingPoint, an der zwischen dem 15. und 20. Juni 2022 insgesamt 1022 Personen teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die Bevölkerung ab 18 Jahren.

Hausbanken verschenken Chancen im digitalen Vertrieb

  • Mehr als 90 Prozent aller Routineinteraktionen laufen bei Filial- und Direktbanken mittlerweile über Online- und Mobile-Banking
  • Lediglich der Hälfte der Kundschaft gelingt aber gleich beim ersten Versuch der digitale Kauf eines Finanzprodukts
  • Bei der Hausbank wird im Schnitt nur noch jedes zweite Finanzprodukt gehalten
  • Kreditinstitute müssen digitale Abschlussprozesse vereinfachen, maßgeschneiderte Angebote unterbreiten und neue Geschäftsfelder angehen

Über 90 Prozent aller Routineinteraktionen – von der Kontoabfrage bis zur Überweisung – erfolgen bei Deutschlands Retail-Banken mittlerweile über digitale Kanäle. Noch aber müssen die Kreditinstitute im Vertrieb nachlegen, um mittels Digitalisierung die Erträge zu steigern. So ist der Anteil der Kundinnen und Kunden, die bei ihrer Hausbank gleich im ersten Anlauf digital ein zusätzliches Produkt wie ein Wertpapier oder eine Kreditkarte erwerben, noch deutlich ausbaufähig. Vielen gelingt dies erst nach mehreren Versuchen oder mit Hilfestellung von Kontaktcentern und Filialen – oder aber gar nicht (Abbildung). In der Folge sinkt die Loyalität spürbar, die Wechselbereitschaft steigt. Das sind Ergebnisse einer Befragung, die die internationale Unternehmensberatung Bain & Company bei rund 7.100 Kundinnen und Kunden größerer Banken in Deutschland durchgeführt hat.

Einfachheit und Schnelligkeit gefragt

„Nur mit einer durchgängig überzeugenden Leistung auch im digitalen Vertrieb können Banken die Kundenloyalität steigern und sich im Wettbewerb behaupten“, stellt Dr. Nikola Glusac, Bain-Partner und Leiter der Praxisgruppe Banken in der DACH-Region, fest. „Sind die Kundinnen und Kunden zufrieden, kaufen sie mehr Produkte, bleiben ihrem Institut länger treu und empfehlen es häufiger weiter.“ Und je überzeugender Kreditinstitute in digitalen Kanälen agierten, desto höher sei ihre mit dem Net Promoter ScoreSM (NPS®) messbare Kundenloyalität. Derzeit profitieren insbesondere die Direktbanken von diesem NPS-Mechanismus. Zwar haben auch sie gelegentlich mit Defiziten beim Abschluss zu kämpfen, doch liegen ihre Loyalitätswerte seit Jahren über denen anderer Institutsgruppen.

Während der digitale Vertrieb bei Direktbanken von Beginn an Bestandteil des Geschäftsmodells gewesen ist, sind die Herausforderungen für die etablierten Institute diesbezüglich noch immer groß. „Kundinnen und Kunden achten bei der Nutzung digitaler Kanäle vor allem auf Einfachheit und Schnelligkeit“, erklärt Bain-Partnerin und Branchenexpertin Stefanie Jacobsen.

Stiller Abwanderung proaktiv entgegenwirken

Gefordert sind Kreditinstitute noch in anderer Hinsicht. Immer häufiger verteilen die Kundinnen und Kunden ihre Bankgeschäfte auf verschiedene Anbieter. Die Bain-Befragung bringt zutage, dass im Durchschnitt nur noch gut die Hälfte der Finanzprodukte bei der Hausbank gehalten wird. Dabei handelt es sich zumeist um niedrigmargige Produkte wie Girokonten. Dagegen wird bei Versicherungen und Kapitalanlagen das beste Angebot im Markt gewählt.

Entsprechend ist es an der Zeit, die Kundschaft proaktiv anzusprechen und ihnen maßgeschneiderte Angebote zu unterbreiten. Noch machen Hausbanken dies viel zu selten. So entschied sich gut ein Viertel der Befragten in jüngster Vergangenheit für den Wettbewerb, nachdem ihnen gezielte Offerten unterbreitet worden waren. Hätte die Hausbank ein konkurrenzfähiges Angebot vorgelegt, wären ihr drei Viertel dieser Kundinnen und Kunden treu geblieben. „Hausbanken sollten die Initiative ergreifen und der stillen Abwanderung mit einer punktgenauen Ansprache entgegenwirken“, so Jacobsen. Zugleich gelte es, sich die Umtriebigkeit der Kundschaft stärker zunutze zu machen. „Jedes Institut hat die Chance, sich in bestimmten Geschäftsfeldern mit besonders attraktiven Produkten vom Wettbewerb abzusetzen und so zusätzliche Kundinnen und Kunden zu gewinnen“, ist die Bain-Partnerin überzeugt.

Durch frühzeitiges Handeln Marktanteile erobern

Wer schnell und gezielt handelt, ist zudem besser in der Lage, Angriffe neuer Wettbewerber zu parieren. Aktuell expandieren Branchenneulinge beispielsweise im Buy-Now-Pay-Later-(BNPL-)Geschäft. Rund die Hälfte der Befragten nutzt mindestens eines der entsprechenden Angebote. Begründet wird dies vor allem mit der einfachen Nutzbarkeit, aber auch mit der Übersicht über alle Onlinekäufe. Hausbanken sind in diesem Geschäft keinesfalls chancenlos. Je nach Altersgruppe würden bis zu 70 Prozent der Befragten bei einer entsprechenden Offerte dort ihre BNPL-Geschäfte abwickeln. Handlungsbedarf sieht Bain-Partner Glusac zudem beim Thema Embedded Finance – und damit der Tendenz im Handel und in der Industrie, Bankdienstleistungen wie BNPL in ihr Angebot zu integrieren. „Je früher Kreditinstitute hier aktiv werden, desto größer sind ihre Chancen in diesem wachstumsstarken Geschäftsfeld“, so der Bankexperte.

Doch ganz gleich, ob es um neue oder um bestehende Produkte geht: Voraussetzung für nachhaltigen Erfolg ist ein funktionierender digitaler Vertrieb. „Die Banken sollten jetzt alles daransetzen, die dort bestehenden Potenziale zu nutzen“, betont Glusac. „Noch hat kein Wettbewerber einen uneinholbaren Vorsprung, noch ist der Markt nicht verteilt.“

Anlageverhalten in Österreich: Niedrigzinsumfeld verstärkt Trend zu Wertpapieren und nachhaltigen Investments

  • Interesse an Wertpapieren und nachhaltigen Investments steigt  vor allem bei Bankkundinnen und Bankkunden unter 30 Jahren deutlich, Sparprodukte sind aber immer noch die beliebtesten Anlageformen
  • Großer Vermögensverlust beim klassischen Sparen – Sparquote leicht gesunken, aber noch deutlich über dem Niveau vor Corona, Konsum nimmt weiter zu   
  • Wertpapierinvestments vor allem wegen langfristigen Rendite-Erwartungen (57 Prozent), Vermögensaufbau (48 Prozent), Altersvorsorge (39 Prozent) sowie Vermögensanlage für Kinder und Familie (25 Prozent)
  • Das Interesse an nachhaltigen Investments nimmt deutlich zu (72 Prozent) – auch die Rendite muss stimmen (für 94 Prozent der Wertpapier-Kunden)
  • Bankberatung ist gefragt: Knapp 80 Prozent aller Bankkundinnen und Bankkunden wollen sich beim Sparen und Veranlagen beraten lassen
  • Weltspartag wird zur Weltsparwoche – rund 1,45 Millionen Österreicherinnen und Österreicher planen einen Besuch der Bankfiliale

Die aktuelle von der UniCredit Bank Austria in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage von Marketagent.com unter 607 Interviewten zum Anlageverhalten der Österreicherinnen und Österreicher zeigt, dass das Interesse an Wertpapieren auf 33 Prozent (2019: 26  Prozent) und nachhaltigen Investments auf 13 Prozent (2019: 7 Prozent) stark gestiegen ist. Dennoch sind Sparprodukte, trotz der hohen Inflation und der niedrigen Zinsen die häufigste Investitionsform (59 Prozent), verlieren aber an Attraktivität (2019: 63 Prozent).  Besonders ausgeprägt sind diese Entwicklungen bei jungen Bankkunden unter 30 Jahren: In dieser Altersgruppe besteht ein deutlich gestiegenes Interesse an Wertpapieren (47 Prozent versus 28 Prozent in der Altersgruppe der über 40-Jährigen) und auch die tatsächliche Nutzung ist höher (27 Prozent versus 20 Prozent). Auch ist das Interesse an nachhaltigen Veranlagungen insgesamt (73 Prozent) und speziell bei Menschen unter 30 Jahren sehr hoch (76 Prozent), Veranlagung nach ethischen Prinzipien werden bevorzugt. 

„Unsere aktuelle Umfrage zeigt insbesondere in zwei Punkten einen dauerhaften Wandel der Einstellung bei den Befragten: Wertpapiere werden von den Menschen großteils zur langfristigen Vermögensabsicherung und zur Altersvorsorge genutzt sowie um für Kinder und die Familie vorzusorgen. Weiters stehen nachhaltige Investments und realistische Rendite-Erwartungen keineswegs im Widerspruch. Die Menschen sind zunehmend vom Potenzial nachhaltig agierender Unternehmen überzeugt, daher wollen sie auch in diese investieren“, sagt Robert Zadrazil, Vorstandsvorsitzender der UniCredit Bank Austria.

Das Sparen bei der Bank ist mit 59 Prozent zwar etwas gesunken (2019: 63 Prozent), steht aber noch immer an erster Stelle – wobei nur mehr 36 Prozent Sparen als ein interessantes Investment ansehen. Auch bei den jungen Bankkundinnen und Bankkunden unter 30 Jahren rangieren Sparen (62 Prozent) und Bausparen (38 Prozent) bei der tatsächlichen Nutzung auf den vorderen Plätzen, gefolgt von Wertpapier-Investments mit 27 Prozent. Bei Bankkunden über 40 stehen auch Immobilien mit 22 Prozent relativ hoch im Kurs, im Alterssegment unter 30 Jahren können sich nur 10 Prozent ein Investment in diesem Bereich leisten. 

4 Milliarden Euro realer Vermögensverlust bei Einlagen
2020 ist die Sparquote in Österreich von 8,2 Prozent auf 14,5 Prozent gestiegen, zugleich ist der Konsum stark eingebrochen. „Für 2021 erwarten wir einen Rückgang der Sparquote auf etwa 12,5 Prozent, diese liegt immer noch spürbar über den durchschnittlichen 8 Prozent Sparquote vor der Pandemie. Heuer steigt der Konsum wieder an, er hat aber noch nicht wieder das Niveau von 2019 erreicht“, zeigt eine Analyse des Chefökonomen der UniCredit Bank Austria Stefan Bruckbauer. Rund die Hälfte des Geldvermögens in Österreich liegt in Bankeinlagen und knapp unter einem Viertel in Wertpapieren bzw. Versicherungsprodukten. 

Allein 2020 war der reale Verlust für Einlagen fast 4 Mrd. Euro und 2021 dürfte er aufgrund der höheren Inflation noch deutlicher ausfallen. Wäre beim Geldvermögen der österreichischen Haushalte der Anteil von Einlagen und Wertpapieren umgekehrt, also rund ein Viertel in Einlagen und die Hälfte in Wertpapieren, dann hätten diese jährlich geschätzt einen realen Ertrag von über 4 Milliarden Euro erzielen können. 

„Viele Menschen nehmen den Wertverlust ihres Ersparten nach wie vor in Kauf, ohne aktiv chancenreiche Handlungsalternativen in Betracht zu ziehen. Es ist unsere Aufgabe, hier weiterhin Aufklärungsarbeit zu leisten und die Chancen aufzuzeigen, die der Kapitalmarkt bietet, wenn man auf die Beratung durch Experten setzt“, führt Robert Zadrazil dazu aus.

Langfristige Vermögensanlage und Vorsorge sind Hauptmotive für Investition in Wertpapiere
Betrachtet man die Motive für die Investition in Wertpapieren fällt auf, dass es den Investoren keineswegs um Spekulation oder kurzfristige Renditen geht. Vielmehr wollen 57 Prozent langfristig höhere Erträge erzielen, 48 Prozent geht es darum, dauerhaft den Erhalt des Vermögens zu sichern. Und auch das Thema Altersvorsorge spielt mit 39 Prozent eine große Rolle.  Weitere 25 Prozent wollen mit dem Investment ihre Familie und ihre Kinder absichern.

Deutlich gestiegene Nachfrage nach nachhaltigen Investments mit attraktiven Renditeaussichten
Das Interesse und die Nachfrage an nachhaltigen Investments wird immer höher und hat sich seit dem Jahr 2019 in etwa verdoppelt. Besonders junge Bankkunden  wollen, dass mit ihrem Geld etwas für Klima- und Umweltschutz getan wird. 47 Prozent der Befragten (plus 20 Prozent seit 2019) kennen „nachhaltige Veranlagungen“, bei Wertpapierbesitzern sind es sogar 76 Prozent. Die Hauptargumente für ein nachhaltiges Investment sind bei Bankkunden über 40 Jahren die Aussicht auf eine attraktive Rendite (88 Prozent), Anlegen mit gutem Gewissen (79 Prozent) und ein sichtbares Zeichen zugunsten der Nachhaltigkeit zu setzen (69 Prozent). 

Kryptowährungen kennt fast jeder – aber nur jeder Zehnte gibt an, sich damit auszukennen
Bereits 95 Prozent der befragten Bankkunden unter 30 Jahren geben an, zumindest von Kryptowährungen gehört zu haben, aber nur etwa jeder Zehnte gibt an, sich damit auch gut auszukennen. Auffällig ist, dass vor allem junge Bankkundinnen und Bankkunden stärker an Kryptowährungen interessiert sind und sie auch häufiger nutzen (16 Prozent) als die Gesamtbevölkerung (10 Prozent). „Wir warnen unsere Kundinnen und Kunden vor dem Investment in Kryptowährungen. Diese unterliegen keinerlei Absicherung und sind hochspekulativ. Wer sein Geld mit kalkulierbarem Risiko am Kapitalmarkt chancenreich veranlagen möchte, kann sich hierzu von unseren Beraterinnen und Beratern erstklassig beraten lassen“, so Robert Zadrazil.

Bankberatung ist entscheidend: Knapp 80 Prozent wollen sich beraten lassen 
„Die Umfrage zeigt deutlich,  dass die Beratung durch Expertinnen und Experten in Veranlagungsfragen einen hohen Stellenwert besitzt. Knapp 80 Prozent aller Bankkundinnen und Bankkunden wollen sich beim Thema Veranlagen von Experten beraten lassen. 3 von 4 Wertpapierkunden geben an, im letzten Jahr eine Anlageberatung genutzt zu haben, davon mehr als die Hälfte in einer Bankfiliale (42 Prozent). Ebenso haben 43 Prozent der jungen Bankkunden unter 30 Jahren die Anlageberatung der Banken in Anspruch genommen, 27 Prozent davon in einer Filiale. Als moderne Omnichannel-Bank und um unseren Kundinnen und Kunden gerade in Zeiten von Corona noch mehr Flexibilität und Sicherheit zu bieten, verstärken wir laufend unsere digitalen Kanäle“, führt Robert Zadrazil aus. „Die Videoberatung stellt eine einfache und sichere Alternative zum persönlichen Treffen oder Telefonieren dar und wesentliche Bankgeschäfte können bequem von zu Hause aus erledigt werden.“
  
Wer die Chancen der Kapitalmärkte nutzen und chancenreich investieren möchte, kann dies zum Beispiel mit dem „FondsSparen“ tun. Schon mit 30 Euro pro Monat kann man in der Bank Austria in Nachhaltigkeitsfonds der Amundi-Ethik-Fonds-Familie investieren.

Bis zu 1,45 Millionen Menschen wollen die Weltsparwoche nutzen 
„Dieses Jahr wollen wieder rund 1,45 Millionen Österreicherinnen und Österreicher eine Bankfiliale anlässlich des Weltspartags besuchen – so viele wie vor Beginn der Pandemie. Um den Andrang zu verteilen und den Schutz unserer Kundinnen und Kunden zu gewährleisten, findet heuer wieder eine ganze Weltsparwoche statt. Das bietet die Möglichkeit, sich zusätzlich zu unserem sonstigen Angebot, über die aktuell besten Veranlagungslösungen im Niedrigzinsumfeld beraten zu lassen“, so Robert Zadrazil.

Drei von vier Unternehmen wollen den digitalen Euro

  • Digitalwährung würde direkten Zugang zu Zentralbankgeld in Zukunft sicherstellen – und könnte Einfluss fremder Digitalwährungen verhindern
  • Sorge um Datenschutz und Finanzstabilität
  • Europäische Zentralbank stellt heute Details zu Plänen für einen digitalen Euro vor

Berlin, 14. Juli 2021
Die Europäische Zentralbank (EZB) will heute über ihre Pläne für einen digitalen Euro informieren. Die deutsche Wirtschaft hat zu dem Thema bereits eine klare Meinung: Drei Viertel (78 Prozent) aller Unternehmen ab 50 Beschäftigten wollen, dass die EZB einen digitalen Euro einführt. Nur jedes Fünfte (20 Prozent) hält nichts von solchen Plänen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter 652 Unternehmen aller Branchen in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. „Andere Nationen sind bei digitalem Zentralbankgeld schon weiter und haben bereits Pilotprojekte gestartet. Wir müssen unser Tempo erhöhen, um diesen Vorsprung aufzuholen“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Europa sollte bei digitalem Zentralbankgeld eine weltweit führende Rolle anstreben. Der digitale Euro ist ein ganz zentrales Element einer digital souveränen EU.“

Für einen digitalen Euro spricht aus Sicht der Unternehmen vor allem, dass sonst andere staatliche oder private Digitalwährungen zum Einsatz kommen, die europäische Werte untergraben könnten (78 Prozent). Zwei Drittel (69 Prozent) plädieren für den digitalen Euro, damit auf dem künftigen Kapitalmarkt mit tokenisierten Wertpapieren nahtlose Zahlungs- und Abwicklungsprozesse möglich werden. Und ähnlich viele (64 Prozent) sehen einen Vorteil darin, dass auch bei abnehmender Bedeutung von Bargeld im digitalen Zeitalter den Bürgern der direkte Zugang zur Zentralbank erhalten bleibt. 6 von 10 (60 Prozent) erwarten, dass ein digitaler Euro es der EZB in Krisenzeiten ermöglicht, neue geldpolitische Instrumente wie etwa Negativzinsen effektiver umzusetzen. Und 4 von 10 (40 Prozent) sehen den Bedarf für einen digitalen, programmierbaren Euro in der Industrie, um Zahlungsprozesse zu automatisieren. Damit könnten sich zum Beispiel Machine-to-Machine-Zahlungen im Internet of Things umsetzen lassen. Nur 11 Prozent sind der Meinung, ein digitaler Euro habe überhaupt keine Vorteile.

Allerdings gibt es auch Sorgen rund um die Einführung eines digitalen Euros. So sehen zwei Drittel (65 Prozent) Datenschutzrisiken, wenn die Zentralbank tiefere Einblicke in die Zahlungsprozesse erhält. Rund jedes zweite Unternehmen (49 Prozent) sieht die Finanzstabilität gefährdet, weil durch den digitalen Euro der Einfluss der Banken in Krisenzeiten sinkt. Nur jedes zehnte Unternehmen (10 Prozent) sieht schlicht keinen Bedarf für einen digitalen Euro, 8 Prozent meinen, die Wirtschaft solle selbst Lösungen für den Zahlungsverkehr der Zukunft entwickeln. Lediglich 13 Prozent geben an, es spreche nichts gegen einen digitalen Euro.

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 652 Verantwortliche für digitale Technologien bzw. Blockchain in Unternehmen ab 50 Mitarbeitern in Deutschland telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ. Die Fragestellungen lauteten: „Sollte die Politik bzw. die Europäische Zentralbank Ihrer Meinung nach einen digitalen Euro emittieren?“, „Welche Gründe sprechen aus Ihrer Sicht für einen digitalen Euro?“ und „Welche Gründe sprechen aus Ihrer Sicht gegen einen digitalen Euro?“

Profitabilisierung der Wertpapierabwicklung rückt erneut in den Fokus der Banken

Rentabilität im Nachhandelsgeschäft kann durch gezielte Maßnahmen um mehr als 25 % gesteigert werden

Die Verbesserung der Rentabilität von Wertpapierdienstleistungen im Backoffice von Banken gewinnt zunehmend an Bedeutung. Angesichts der durch die COVID-19-Pandemie verursachten wirtschaftlichen Schockwellen, die zunehmend den europäischen Bankensektor erreichen, sind viele Finanzinstitute gezwungen, sich auch dieses bisher wenig beachteten Themas im Hintergrund ihrer Organisationen anzunehmen.

So zeigt eine aktuelle Untersuchung der Managementberatung zeb, spezialisiert auf die europäische Financial-Services-Industrie, dass Frontoffice-Tätigkeiten (ohne Beratung) im europäischen Bankwertpapiergeschäft in der Regel ca. 20-30 % aller Kosten der Wertpapierwertschöpfungskette ausmachen. Im Gegensatz dazu liegt der Kostenanteil im Middle- und Backoffice-Bereich bei ca. 70-80 %, wobei etwa ein Drittel dieser Kosten auf die Transaktionsverarbeitung und zwei Drittel auf Verwahrungsaktivitäten entfallen.

Kai Stefani, zeb-Partner, führt hierzu aus: „Bisher haben die meisten großen europäischen Banken versucht, das Post-Trade-Geschäft stabil und aufsichtsrechtlich konform zu halten. Dabei haben sie es größtenteils versäumt, die Kosten anzugehen und zu verringern, weil das leitende Management die Wertpapierdienstleistungen nicht als Kerngeschäft betrachtet hat. Dies wird sich angesichts von COVID-19 und eines erheblichen Optimierungspotenzials grundsätzlich ändern.“

Im Detail ergab die zeb-Untersuchung, dass die europäischen Banken ihre Middle- und Backoffice-Kosten in der Wertpapierabwicklung in den letzten 12 Jahren kaum verringern konnten, vor allem da die meisten Initiativen zur Konsolidierung gescheitert sind oder angesichts aktueller Erfordernisse in den Hintergrund traten. Vier Herausforderungen stehen hier im Mittelpunkt: mangelnde Größe der jeweiligen Wertpapierabwicklungseinheiten, eine geringe Effizienz, ein unbefriedigender Beitrag zum Gesamtertrag der jeweiligen Institute sowie eine deutlich begrenzte Zukunftsfähigkeit der relevanten IT (hoher Investitionsbedarf).

Vor diesem Hintergrund zeigt die zeb-Untersuchung, dass Banken die Effizienz ihrer Wertpapiergeschäfte durch die Anwendung einer Reihe gezielter Maßnahmen um mehr als 25 % steigern können. Insbesondere sollten sie aus Sicht von zeb ihre Prozesse standardisieren, eine stärkere Zentralisierung vorantreiben und gezielt automatisieren, um eine konsistente Datenverarbeitung zu erreichen. Praxisbeispiele belegen, dass Effizienzmaßnahmen in der Wertpapierabwicklung mit automatisierten Prozessen und weniger Variationen Einsparungen von durchschnittlich 20 % erbringen.

Martin Rietzel, Senior Manager bei zeb, erläutert: „Haben die Banken ihre Hausaufgaben im Backoffice gemacht, sind sie durch den Einsatz künstlicher Intelligenz in der Lage, komplexere Geschäftssituationen kostenorientiert zu bewältigen. Echtzeitindikatoren und -Benchmarks wie Social-Media-Reaktionen werten dann ihre Produkte als Vermögensverwalter auf und schaffen aus Sicht der Kunden einen deutlichen Mehrwert gegenüber der Konkurrenz.“

Banken, die ihre Wertpapierabwicklung optimieren und neu ausrichten möchten, müssen im Kern vier Herausforderungen meistern: eine substanzielle Skalierung (durch Mehrgeschäft oder Zusammenlegung von Einheiten), Hebung von Effizienz- bzw. Kostenpotenzialen, Steigerung des Wertbeitrags in der Gruppe sowie Steigerung der Zukunftsfähigkeit der jeweiligen IT, z. B. durch Investitionen und/oder Outsourcing bzw. Cloud-Technologie.

Manuel Hobisch, Senior Manager bei zeb, bemerkt abschließend: „Aktuell gibt es wenige Banken in Europa, die ihre Wertpapierabwicklung vorbildlich organisieren. Sie weisen den Weg für Institute, die auf diesem Pfad noch weit voranschreiten müssen. Welche Maßnahmen dabei am besten geeignet sind, hängt ganz individuell von der bestehenden Größe einer Bank, ihrem Geschäftsmodell und ihrer Fähigkeit zur Integration neuer Technologien und Systeme ab.“

Infografik: 51% der Millenials vertrauen eher Bitcoin als großen Banken, Studie bekräftigt BTC Potenzial

51% der Millenials vertrauen eher der Kryptowährung Bitcoin, als großen Banken wie Goldman Sachs oder J.P. Morgan. Zum Vergleich: im Jahr 2017 belief sich der Anteil noch auf 27%. Dies geht aus einer neuen Infografik von coincierge.de hervor.

„The Tokenist“ befragte in einer groß angelegten Studie 4.852 Menschen zwischen 18 und 65 Jahren aus 17 Ländern. Bereits im Jahr 2017 führten die Analysten eine Erhebung mit identischen Fragen durch. Insgesamt zeigt sich, dass das Vertrauen in Bitcoin stark ansteigt, und dass die Individuen auch immer mehr geneigt sind, in BTC zu investieren.

Den gesamten Artikel können Sie hier auf coincierge.de lesen…

 

Umfrage: Corona-Krise trifft Privatanleger – Zukunftssorgen halten sich aber in Grenzen

  • Knappe Mehrheit der Direktbankkunden erlitt im Lauf der Corona-Pandemie finanzielle Einbußen bei der Geldanlage
  • Beschäftigung mit dem Thema Finanzen legt spürbar zu, Sicherheit und Nachhaltigkeit gewinnen an Bedeutung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat die Corona-Pandemie auf Privatanleger? Zeigen sich tiefere Spuren in den Depots und Haushaltskassen? Ist der Blick in die Zukunft sorgenvoll oder zuversichtlich? Die puls Marktforschung in Nürnberg hat im Auftrag der Consorsbank 1023 repräsentativ ausgesuchte Direktbankkunden im Alter ab 18 Jahren interviewt. Die Befragung erfolgte im Zeitraum vom 30. April bis zum 12. Mai.

Auf die Frage, ob sie durch die Krise finanzielle Einbußen erlitten haben, gaben 47 Prozent an, keinerlei Verluste verzeichnet zu haben. Knapp mehr als die Hälfte dagegen hatte – zumindest kurzfristig bis Mitte Mai – Verluste zu beklagen, wobei 33 Prozent kleinere bis mittlere und 19 Prozent höhere bis sehr hohe Rückgänge angaben. Aufgrund der Erholung der Märkte in den vergangenen Wochen dürfte die Zahl derjenigen, die letztendlich einen Verlust erlitten haben, Stand heute wahrscheinlich jedoch geringer ausfallen als noch zum Befragungszeitraum in der ersten Maihälfte.

Ein ähnliches Bild wie bei der Geldanlage zeigt sich bei beruflich bedingten finanziellen Nachteilen durch die Pandemie. Hier gaben 50 Prozent des repräsentativen Panels der Direktbankkunden an, keine Auswirkungen zu spüren. Die anderen 50 Prozent sehen sich dagegen leicht bis sehr stark betroffen – etwa in Form von Kurzarbeit, Arbeitsplatzverlust oder ausbleibenden Einnahmen als Selbstständiger. Der Anteil der Befragten mit starken bis sehr starken Einbußen betrug dabei 21 Prozent.

Beim Blick auf die berufliche Zukunft ist der Anteil der negativen Einschätzungen indes höher. Hier machen sich „nur“ 40 Prozent keinerlei Sorgen. 39 Prozent schauen wenig bis mäßig besorgt nach vorne, 20 Prozent mit starken bis sehr starken Sorgen.

Rund ein Drittel aller Direktbankkunden hat sich aufgrund von Corona verstärkt mit den persönlichen Finanzen beschäftigt. Ebenfalls ein Drittel der Anleger achtet jetzt bei Investitionen stärker auf die Sicherheit. Ein Fünftel der Kunden will bei künftigen Anlagen mehr als früher das Thema Nachhaltigkeit berücksichtigen.

Zwölf Prozent der Direktbankkunden haben in der Krise vermehrt Wertpapiere gekauft. Mehr Verkaufsorders aufgegeben haben dagegen nur acht Prozent der Kunden. Motiv Nummer eins für den Kauf von Wertpapieren waren für die Mehrheit der Anleger eindeutig die niedrigen Kurse, die sich vor allem in der Phase des Aufflammens der Pandemie im März und April ergaben. In den kommenden zwei Jahren rechnen 37 Prozent der privaten Anleger mit leicht bis stark steigenden Kursen an den Börsen.

Noch ist die Corona-Pandemie allerdings nicht ausgestanden. Zwar gingen die Infektionszahlen hierzulande zurück und wurden die Beschränkungen gelockert. Die Ausbreitung des Virus ist aber noch nicht gänzlich gebannt. Wie steht es um das finanzielle Überleben der Anleger bei einer längeren Krise? Rund 46 Prozent aller befragten Direktbankkunden, die finanzielle Einbußen erlitten haben, gaben an, noch sechs oder mehr Monate auszukommen, ohne einen Kredit aufnehmen zu müssen. Bei einem Drittel ist diese Zeitspanne kürzer. Vier Prozent waren zum Zeitpunkt der Befragung bereits gezwungen, sich Geld zu leihen. 16 Prozent machten keine Angaben. 38 Prozent aller Direktbankkunden planen unabhängig davon, ob sie Verluste erlitten haben oder nicht, als Reaktion auf die Krise ihre Ausgaben insgesamt zu senken.

Branchenkompass Banking 2019: Banken fehlt Geld für Digitalinvestitionen (Studie)

Die Banken in Deutschland suchen nach Spielraum für nötige Investitionen in ihre Digitalprogramme. 78 Prozent streben eine technologische Vorreiterrolle innerhalb der Branche an. Genauso viele wollen parallel die Kosteneffizienz signifikant steigern. Der Spielraum wird allerdings künftig noch enger: Zwar erwarten zwei Drittel der Entscheider, dass sich die Kreditinstitute in Deutschland bis 2022 besser oder genauso entwickeln werden wie die Gesamtwirtschaft. Angesichts einer sich insgesamt abkühlenden Konjunktur erwarten die Banken allerdings in absoluten Zahlen gerechnet keine großen Ertragssprünge. Das ergibt die Studie „Branchenkompass Banking 2019“ von Sopra Steria Consulting, für die 100 Entscheider der Bankenbranche befragt wurden.

Die Banken in Deutschland investieren seit Jahren massiv in Digitalisierungsprojekte, die Gegenfinanzierung der Vorhaben wird allerdings immer schwieriger. Die finanzielle Bewegungsfreiheit für die nötigen Investitionen in digitale Innovationen und neue Geschäftsmodelle ist eingeschränkt. Das liegt unter anderem an der Digitalisierung selbst. Datensicherheit und Cyberabwehr entwickeln sich für drei Viertel der Banken zu der Top-Herausforderung schlechthin und binden Ressourcen. Die Einführung der Zweifaktor-Authentifizierung zeigt beispielsweise, dass viele Institute Probleme haben, Sicherheit und Komfort für den Kunden zu vereinbaren. Für zwei Drittel der befragten Bankentscheider sind Nutzerfreundlichkeit und Sicherheit im Mobile und Online-Banking mindestens gleich wichtig.

infografik-1

Das dauerhaft niedrige Zinsniveau drückt darüber hinaus immer weiter auf die bereits mit spitzem Bleistift gerechneten Margen. Die Kosten steigen schneller als die Erträge, vor allem bei Retail-Banken. Im Massengeschäft mit Girokonten fordern Neobanken mit potenten Geldgebern im Rücken die etablierten Institute heraus. Ihnen gelingt es zudem durch volldigitalisierte Prozesse und IT ohne Altlasten, Kunden zu deutlich geringeren Kosten zu gewinnen. Ein weiterer Margeneinbruch zeichnet sich ebenfalls für das Geschäft mit Wertpapierdepots ab. Einige Online-Broker bieten Depots ohne Ordergebühren an. Wie in den USA droht hier ein harter Preiskampf.

Um sich Luft zu verschaffen, steht Profitabilität im internen Bankbetrieb damit für das Gros der Institute mindestens bis 2022 weit oben auf der Agenda: „Der Anteil manueller Tätigkeiten ist immer noch sehr groß, und die IT-Systeme erzeugen einen hohen Wartungsaufwand. Beides führt zu extrem hohen Kostenblöcken, allein schon für die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs“, sagt Stefan Lamprecht, Division Director Banking und Mitglied der Geschäftsleitung von Sopra Steria Consulting. „Die Transformation der Altsysteme auf Standardsoftware in der Cloud sowie ein industrialisierter Betrieb der IT sind zwei Stellschrauben, mit denen Banken sich mehr Spielraum verschaffen können“, so Lamprecht.

Fokussierte Digitalisierung, erweitertes Angebot, verändertes Pricing

Für die große Mehrheit der Bankentscheider funktioniert der Bankbetrieb außerdem nur mit einer radikalen Anpassung der Geschäftsmodelle und der Ertragsquellen. 88 Prozent setzen dabei auf die konsequente Umsetzung ihrer Digitalstrategie. Die Vielfalt von IT- und Datenprojekten soll konsequenter auf die Geschäftsinteressen ausgerichtet werden. „Die Autobanken zeigen in der Absatzfinanzierung sehr gute Ergebnisse, gemessen am Aufwands-Ertrags-Verhältnis (Cost-Income-Ratio) zum einen durch Spezialisierung auf bestimmte Segmente, zum anderen durch mehr Effizienz. Sie nehmen an spezialisierten Plattformen teil und nutzen die Leistungen der Betreiber und damit die Kostenteilung für sich“, so Stefan Lamprecht von Sopra Steria Consulting.

Knapp jede dritte Bank (31 Prozent) will künftig die Fertigungstiefe erweitern und auch bankfremde Produkte und Services in das Angebot aufnehmen, ob aus eigener oder aus fremder Produktion. 52 Prozent setzen auf Zulieferungen von Drittanbietern, zum Beispiel von Fintechs und anderen Dienstleistern. Das Thema Bancassurance taucht ebenfalls wieder auf. Dazu kommt das Drehen an der Preisschraube als weitere Option, die Banken bis 2022 ins Auge fassen. Für 76 Prozent der Manager ist die Zeit der kostenlosen Girokonten allmählich vorbei. Durch die Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 und die damit verbundene Öffnung für Drittanbieter verliere das Girokonto seine Ankerfunktion, so die Entscheider.

84 Prozent der Befragten halten es deshalb für strategisch wichtig, die Beratungsqualität in der Bank weiter zu verbessern. Hier hat sich in den vergangenen Jahren einiges in der Branche getan: So haben manche Kreditinstitute ihre Vertriebsvergütung verändert und neue Anreize geschaffen, um Kundenzufriedenheit vor den reinen Produktverkauf zu stellen. 37 Prozent der Befragten beabsichtigen beispielsweise, die Honorarberatung als neues Geschäftsmodell einzuführen, ein weiteres Revival also. Die Banken könnten in der Vermögensanlage, statt Provisionen aus Investmentfonds und anderen Finanzprodukten zu verlangen, auf volumenabhängige Anlageberatungsgebühren oder Vermögensverwaltungsgebühren setzen. Die Quirin-Bank tut sich damit seit langem hervor.

Um Kunden besseren und schnelleren Service im Fintech-Standard zu bieten, wollen 80 Prozent der Institute ihre unterschiedlichen IT-Systeme und Vertriebskanäle noch stärker verzahnen und Prozesse automatisieren. Veraltete IT-Systeme bremsen allerdings die digitale Transformation. Die IT-Modernisierung bleibt – neben der Prozessdigitalisierung und der Kundenerlebniswelt – die zentrale Baustelle der Branche.

Bankenstudie 2019

Das in Österreich etablierte Beratungsunternehmen Emotion-Banking hat in einer Umfrage unter Bankexperten aus Österreich, Deutschland und Südtirol im Mai 2019 eine Trendstudie herausgebracht, die aufzeigt, welche Themen die Bankenbranche aktuell bewegt. Hier die Zusammenfassung:

Bloggen auf WordPress.com.

Nach oben ↑