Wie ich zu dem wurde, was ich bin

Erinnerst du dich noch an die Freundschaftsbücher, die wir früher in der Schule gegenseitig ausgefüllt haben? Ich weiß noch, dass ich bei „Berufswunsch“ immer „Rentner“ hingeschrieben habe. Das klang witzig und verschleierte zudem meine Ahnungslosigkeit. Fast jeder hatte damals einen Wunschberuf. Ich nicht.

Wunschberuf? Wagenfahrerin oder Cocktailtrinkerin

Nun, Rentnerin bin ich noch nicht. Mir fehlen noch ein paar Berufsjährchen bis dahin. Ich bin ja gerade mal 40 Jahre jung! Wie es kam, dass ich im Januar 2022 gegründet habe und nun Sichtbarmacherin bin, erfährst du in diesem Blogbeitrag. Ich habe ihn im Rahmen der BoomBoomBlog2022-Parade von Judith Peters erstellt.

Stationen, die mich prägten

Lehre als Krankenschwester Im Jahr 2000 machte ich Abitur und lernte danach Krankenschwester. Meine Mutter hatte diesen Beruf ebenfalls ergriffen und aus Mangel an eigenen Ideen, trat ich halt in ihre Fußstapfen. Sie empfahl mir diesen Beruf, weil sie mich als besonders emphatisch empfand. Genau diese Eigenschaft war es, die es mir schwer machte in der Ausbildung im Krankenhaus. Ich fühlte zu viel mit den Patienten mit und ich hatte das Gefühl, man behandelte Krankheiten und keine Menschen. Obwohl damals noch kein Fachkräftemangel herrschte, nahm man die Patienten hinter den Erkrankungen nicht genügend wahr. Auch die strengen Abläufe und Hierarchien gefielen mir nicht. Ich mochte den theoretischen Teil der Ausbildung mehr und besuchte mit Freude die Berufsschule. Nach der Lehre arbeitete ich in einem privaten Betreuten Wohnen. Dort schloss ich meinen Frieden mit der Pflege, denn ich konnte mir für die Betreuung der Senioren Zeit nehmen.

Elternzeit mit plötzlichen Studienwunsch Irgendwann wurde ich dann schwanger und ich ging in Elternzeit. Das war 2009. „Kinder verändern.“ Diese Aussage kam nun zum Tragen und ich entschloss mich, zu studieren. Dies hatte ich für mich vorher ausgeschlossen. Ein Studium empfand ich für mich als unmöglich. Nun also die Wende: Ich studierte Pflegemanagement. In der Studienbeschreibung stand, man könne danach auch als Lehrkraft arbeiten. Darauf arbeitete ich hin. Ich wollte selber lehren.

Tod meines Partners Im Sommer 2011 nach dem zweiten Semester verstarb mein Verlobter ganz plötzlich. Da stand ich nun mit einem 2,5jährigen Sohn alleine da! Ich lernte in dieser harten Zeit viel über mich. Zwei wichtige Erkenntnisse:

  1. Wenn man etwas wirklich möchte, sollte man es auch zeitnah tun – man weiß nie, wieviel Zeit man noch hat.
  2. Es ist wichtig, das Leben zu genießen. Und zwar JETZT. Vielleicht ist es sonst zu spät.

Arbeit als Lehrerin 2015 setzte ich meinen Wunsch zu lehren in die Praxis um. Ich begann an einer Berufsschule zukünftige Altenpfleger auszubilden. Obwohl ich eher lernintensive Fächer wie Anatomie und Recht unterrichtete, war es mir immer wichtig, die Schüler:innen zum Selberdenken und reflektieren anzuregen.

Hochzeit als Schlüssel zur Businessidee 2019 heiratete ich meinen neuen Partner. Im Nachhinein sind wir heilfroh darüber, die Hochzeit noch vor Corona geplant zu haben.

Beschwingt ins Eheglück – ein unvergesslicher Tag

Apropos geplant: Die Vorbereitungszeit der Feier war natürlich mit viel Recherchearbeit verbunden. Insbesondere die Auswahl der Dienstleisterinnen hatte es in sich! Ich stolperte über so viele Webseiten und Social Media Profile, die nur schlecht gepflegt waren! Ich erkannte, dass es da draußen eine Unmenge an tollen leisen Unternehmerinnen gab, die man aber kaum wahrnahm! Floristinnen, Konditoreien, Goldschmiedinnen, Fotografinnen, Brautausstatterinnen… Ich war einerseits begeistert von ihrem Mut, sich selbstständig zu machen. Andererseits fand ich es megaschade, dass viele dieser Frauen unter ihren Möglichkeiten blieben. Sie verschenkten viel von ihrem Potential, weil man sie schlichtweg übersah. Sie mochten Expertinnen auf ihrem Fachgebiet sein, aber sie zeigten sich unprofessionell in der Onlinewelt. Hier lag der Grundstein für mein heutiges Business! Diesen tollen, leisen Frauen musste ich helfen! Mit Social Media Marketing, Fotografie und Grafikdesign befasste ich mich schon sehr lange. Ich musste es nur noch zu meinem Beruf machen. Mein Problem war allerdings meine Scheu vor Risiken. Selbstständig machen? Ich? Den Mut besaß ich nicht.

Zweite Elternzeit 2021 begann meine zweite Elternzeit.

Die Füßchen des kleinen Sohnemannes

Wie hatte ich weiter oben geschrieben? „Kinder verändern“. Plötzlich war da der Wunsch, es ENDLICH anzupacken! Eine nebenberufliche Selbstständigkeit empfand ich nach ein wenig Recherche gar nicht mehr als so risikoreich und ich gründete im Januar 2022 meine Werbewerkelei.

Werbewerkelei

Ich werde immer klarer, in dem was ich will. Ich möchte eine Sichtbarmacherin für leise, selbstständige Frauen und Gründerinnen sein. Ich möchte, dass diese Frauen endlich WAHRgenommen werden. Sie sollen sich mit ihrem Business erfolgreich selbstverwirklichen können. Ich unterstütze sie dabei, indem ich mit ihnen ihr Firmenlogo entwerfe, ein Branding entwickele oder ihre Social Media Profile betreue.

Fazit

Jede einzelne Station hat ihren Anteil daran, dass ich heute bin, was ich bin:

Die Ausbildung zur Krankenschwester hat meine Emphatie und das Interesse an Menschen geschult. Gleichzeitig habe ich erkannt, dass mich Hierarchien nerven.

Der Tod meines ersten Partners hat mir gezeigt, dass es wichtig ist, sich Wünsche zu erfüllen und nicht zu lange damit zu warten. Das Leben kann nur einmal gelebt werden. Das hier ist kein Probedurchgang!

Meine Arbeit als Lehrerin erfüllt mich, weil ich gerne anderen mein Wissen vermittele. Deshalb gibt es auch diesen Blog und meinen Instagram-Account. Dort teile ich gerne Informationen zum Thema Social-Media-Marketing, Branding und so weiter.

Die Hochzeit hat mir gezeigt, woran mein Herz hängt: daran, dass jeder seine Chance verdient hat. Nicht nur die lauten Marktschreier und Platzhirsche, sondern auch die vielen leisen Menschen, die man gerne übersieht. Ich selbst bin auch eher introvertiert und stehe am Anfang meines Business. Ich habe also mit meiner Zielgruppe viel gemeinsam. Das finde ich sehr bereichernd.

Meine Kinder gaben mir den Mut, es schlussendlich anzupacken.

Meine Laufbahn in einem Satz

In einem Satz kann ich meine bisherige Karriere so zusammenfassen:

Von der Krankenschwester zur Sichtbarmacherin.

Wie lautet dein Satz? Von der _______ zur ____________. Schreib ihn mir gerne in die Kommentare!

Werde WAHRgenommen, deine Steffi

2 Kommentare zu „Wie ich zu dem wurde, was ich bin

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