Betrunken … 71 originelle Wörter und Bezeichnungen dafür

Betrunken ... 67 originelle Wörter dafür

Der Genuss von alkoholischen Getränken ist Teil unserer Kultur. Der Rausch gehört für viele eben dazu, wenn es ans Feiern geht. Anlässe dazu finden sich immer. Es muss ja nicht immer gleich zum Äußersten kommen. Und wenn doch: Hier sind Worte dafür.

Manches Wort ist nur in bestimmten Gegenden gebräuchlich, auf diese habe ich verzichtet. Dafür enthält die Liste auch treffende Begriffe aus alter Zeit, die man heute nicht oder kaum noch mehr kennt. Wer hätte denn je von pudeldick gehört? Siehe auch:

Schöne Wörter Bücher Eine Bibliothek der schönen Wörter … Ja, es gibt sie noch, die schönen Wörter. Begriffe mit dem besonderen Klang. Wörter, die Sehnsüchte und Erinnerungen in uns hervorrufen. Die Welt von damals, sie ist noch vorhanden. Erinnerungen an Altes und längst Vergessenes. Was verloren ging, ging nie ganz, die Sprache bewahrt es für uns. Hier ist eine wunderfrohe Blütenlese in Buchform mit den schönsten Wörtern der deutschen Sprache. Jetzt ansehen

Liste mit Wörtern für betrunken

Die schönsten Wörter zwischen abgefüllt und wickevoll. Phrasen sind nicht dabei, nur Begriffe. Einer geht noch, einer geht noch rein …

  1. abgefüllt
  2. alkoholisiert
  3. angeduselt
  4. angeheitert
  5. angeschickert (leicht alkoholisiert, gehoben)
  6. angetütert
  7. angeschossen
  8. bärentrunken (altmodisch)
  9. benebelt
  10. berauscht
  11. besäuselt
  12. beschickert
  13. besoffen
  14. betrunken
  15. bezecht
  16. beschwipst
  17. betütert
  18. bierselig (durch Bier in eine euphorische Stimmung versetzt, gehobener Ausdruck)
  19. biertrunken
  20. blau
  21. blindhagelvoll (nicht mehr gebräuchlich)
  22. breit
  23. delirös (im Zustand des Deliriums, sehr betrunken; medizinischer Ausdruck, gehoben)
  24. dicht
  25. dudeldick (nicht mehr gebräuchlich)
  26. dun (mit langem “uuu” gesprochen)
  27. eselvoll
  28. granatenvoll
  29. hackedicht oder auch kurz: hacke
  30. hageldick (nicht mehr gebräuchlich)
  31. haubitzenvoll (voll wie eine Haubitze, Geschütz)
  32. himmeldickvoll (nicht mehr gebräuchlich)
  33. himmelhageldick (nicht mehr gebräuchlich)
  34. hundstrunken
  35. hundsvoll
  36. illuminiert (altmodisch, gehoben)
  37. intoxikiert (gehoben, aus dem medizinischen Bereich)
  38. kanonendick (nicht mehr gebräuchlich)
  39. katzendick (nicht mehr gebräuchlich)
  40. knülle
  41. knüppeldick
  42. knüppeldickevoll
  43. knüppeldun
  44. knütteldick
  45. kotzvoll
  46. lattenstramm
  47. pudeldick (nicht mehr gebräuchlich)
  48. pudelhageldick (nicht mehr gebräuchlich)
  49. randvoll
  50. satt
  51. sausackvoll
  52. sautrunken
  53. selig (altmodisch)
  54. sternblinddick (nicht mehr gebräuchlich)
  55. sternhagelbesoffen
  56. sternhagelvoll
  57. sternig
  58. sternlaternenvoll
  59. stockbesoffen
  60. stockbetrunken
  61. stocksternhagelbetrunken
  62. strandhaubitzenvoll (selten)
  63. strunzvoll (sehr betrunken, eher derb)
  64. sturzbetrunken
  65. sturzbesoffen
  66. veilchenblau (altmodisch)
  67. vollgezapft
  68. volltrunken
  69. weinselig (gehoben)
  70. wick(e)voll (nicht mehr gebräuchlich)
  71. zu (maximal kurz und umgangssprachlich)

Der Rausch in alten Texten

Den Stock in der Rechten, den verschossenen Filzhut auf das wildgelockte Künstlerhaupt gedrückt, zog er hinaus in die abenteuerreiche Nacht. Aber das Ende vom Liede war jedesmal nichts als ein schwerer, bierseliger Kopf und eine späte Heimkehr um Mittag des nächsten Tages.

Ein Meteor, eine Künstlergeschichte von Max Halbe, 1945

Also, so saßen wir denn endlich glücklich in der Spelunke, einem kleinen, dunstigen Bierlokal. Der Rauch der verbotenen Zigarre lag dick und wohlig über unserem mehr oder weniger bedrückten Gewissen. In diesem blauen Dunst, den wir uns selbst vormachten, schien das Leben in herrlicher Endlosigkeit vor uns zu liegen. Die Tische waren an die Wand gerückt, in den Bänken darum hockten wir bierselig und furchtbar neugierig, denn heute abend sollte die blaue Dame kommen, mit deren Liebreiz und Holdseligkeit uns der älteste der Bande schon die ganze Woche her Kopf und Nerven aufgeregt hatte.

Elisabeth Dauthendey: Erotische Novellen, 1922

Der Kriegszustand im Hause Salvatorstraße 72 währte nun bereits fünf Monate und verschlimmerte sich von Tag zu Tag. Denn alle Beschwerden beim Hauswirt Kraus hatten nicht den geringsten Erfolg. Kraus war taub und fast immer bezecht. Er grunzte die erregten Mieter an und goß sich einen Kümmel hinter die Binde.

Hermann Harry Schmitz: Buch der Katastrophen, 1926

Werkstattbericht

Das Beitragsbild stammt aus dem Fundus von Pixabay. Die verwendeten Google Fonts sind BenchNine und PT Sans. Recherche via Google und im Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm.