Schon ganz am Anfang deiner Stillzeit ist das richtige Anlegen deines Babys an der Brust das A und O. Durch das korrekte Anlegen kannst du Stillprobleme wie zum Beispiel wunde Brustwarzen, Milchstau und Brustentzündung sehr gut vorbeugen.

Die Stillzeichen

Beobachte dein Baby immer ganz genau. Je schneller du die Stillzeichen erkennst, um so besser bekommst du dein Kind an die Brust. Und es ist auch ganz normal, dass du sie vielleicht am Anfang nicht so schnell erkennst. Du lernst mit der Zeit dein Baby zu lesen. Doch wie sehen die Hungerzeichen aus?

Dein Baby:

  1. bewegt seine Augen schnell hin und her. Dabei können die Augen auch geschlossen sein. 
  2. fängt an sich die Lippen zu lecken.
  3. steckt die Zunge raus.
  4. macht Saugbewegungen und gibt auch Geräusche von sich.
  5. nimmt seine Hand in den Mund. 
  6. fängt an zu suchen und bewegt den Kopf hin und her.
  7. wird unruhig. 
  8. fängt an zu weinen.

Wenn du bei dem Punkt Weinen angekommen bist, dann ist es schwierig dein Baby korrekt an die Brust zu bekommen. Hier kann ich dir empfehlen, dass du dein Kind erst wieder etwas beruhigst.

So gelingt dir Anlegen besser

Deine Stillposition

Gerade am Anfang ist es sehr hilfreich, wenn du in einer Umgebung stillst, in der du dich wohl fühlst und auch entspannen kannst. Je entspannter du beim Stillen bist, um so besser läuft dann auch deine Milch.

Setz dich auch bequem zum Stillen hin. Kennst du den Spruch: „Sich das Kind zur Brust nehmen.“? Behalte diesen Satz beim Stillen immer im Hinterkopf. Wenn die Stillmahlzeit etwas länger dauert und du dich zu deinem Kind herunterbeugst, dann kann das schon echt zu Verspannungen kommen. Und jeder weiß, wie unangenehm das ist.
Im Liegen kann man sich am besten entspannen.

Dein Baby sollte immer auf Brusthöhe liegen. Das kannst du zum Beispiel mit einem ordentlichen Stillkissen erreichen. Wenn du keins hast, dann kannst du dein Baby auch auf einem Kissen lagern. Wenn du ein Stillkissen hast, oder wie ich es immer liebevoll nenne: eine Stillwurst, dann lass es ordentlich auffüllen. Bei den Stillwürsten hat man oft das Problem, dass man das Kind sehr gut positioniert, aber dann sinkt dein Kind in dieses Kissen ein. Automatisch beugst du dich dann wieder zu deinem Baby herunter. 

💡 Tipp: Investiere in ein festes Stillkissen.

Wenn du im Sitzen stillst, dann schau, dass du vielleicht auch deine Füße irgendwo leicht aufstellen kannst.

Die Stillposition von deinem Baby

Dein Kind liegt immer mit seinem Körper komplett zu dir zugewandt. Also immer schön Bauch an an Bauch. Ohr, Schulter und Hüfte müssen immer eine Linie ergeben. Nur so kann dein Baby problemlos schlucken. Dreh jetzt einmal den Kopf zur Seite und schlucke einmal. So fühlt sich das an, wenn dein Kind schluckt, sobald es dir nicht richtig zugewandt ist. Unangenehm oder?

Wie dockst du dein Baby richtig an

Dein Baby schaut immer frontal zur Brust. Dabei ist der Kopf leicht nach hinten geneigt. Mit deiner einen Hand unterstützt du dein Baby unten am Köpfchen. Dabei liegt dein Arm am Rücken deines Babys. Mit deiner anderen Hand kannst du jetzt deine Brust formen. Dafür ist der C-Griff ganz gut. Da ich aber immer gerne bildlich spreche, nenne ich diesen auch immer Burger-Griff. Du musst dir vorstellen, dein Baby möchte in einen großen Burger beißen. Doch der Burger ist zu groß für den kleinen Mund, als muss man den Burger etwas zusammendrücken. Damit dein Baby so viel Brustgewebe wie möglich in den Mund bekommt, musst du deine Brust mit deinen vier Fingern etwas formen. Dafür legst du deinen Daumen immer in Richtung Nase und die anderen Finger in Richtung Kiefer deines Kindes.

Berühre mit deiner Brustwarze leicht den Mundbereich von deinem Baby. So löst du den Suchreflex aus. Sobald dein Baby den Mund weit genug aufmacht, führst du dein Baby ganz dicht zu dir an die Brust heran. Dabei kann dein Kind viel Brustgewebe erfassen und du schonst deine Brustwarze. Deine Brust wird auch so gut entleert.

Woran erkennst du, dass dein Baby gut an der Brust anlegt ist?

Schau darauf, dass dein Baby den Mund weit geöffnet hat. Dein Kind muss viel Brustgewebe erfassen.

Die Unterlippe ist schön aufgestülpt und die Zunge deines Babys umschließt deine Brust. Dein Baby hat schöne runde Wangen. Hier solltest du keine Grübchen an den Wangen sehen. 

Dein Kind macht lange und tiefe Züge beim Stillen. Es ist normal, dass sich dein Baby zwischendurch mal eine Pause gönnt. Du kannst das Schlucken sehen und auch hören.

So dockst du richtig ab. 

Das Anlegen ist zwar wichtig, aber das Abdocken von der Brust ist genau so wichtig. 

Im Idealfall lässt dein Baby deine Brust von selber los, wenn es fertig mit seiner Stillmahlzeit ist. Aber es wird auch Momente geben, wo du das Stillen beendest. Hierfür gehst du mit deinem kleinen Finger am Mundwinkel zwischen die Zahnleiste und kannst so optimal das Vakuum lösen.

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