Kommentar
10:47 Uhr, 27.05.2014

Deutschland Wirtschaftsindikatoren: Alles in Butter?

Ifo, GFK Konsumklima und ZEW Indizes sind vielbeachtete Konjunkturindikatoren. Konjunktur ist das eine, die Börse das andere.

Das klingt zynisch, ist aber häufig so. Nichtsdestotrotz wird die Börse früher oder später von der Realität eingeholt. Es lohnt sich daher, regelmäßig auf die Makroindikatoren zu schauen. Auf den ersten Blick sieht alles bestens aus. Das GFK Konsumklima ist bombig. Der deutsche Aktienmarkt und der Konsumklimaindex laufen parallel. Es gibt keine Divergenz, die Grund zur Unruhe sein könnte.

Auch Ifo Geschäftsklimaindex und der ZEW Index zur Einschätzung der aktuellen Lage sind robust. Der Ifo Index zeigte zuletzt allerdings eine kleine Schwäche. Der ZEW Index zur aktuellen Lage bestätigt das jedoch nicht. Aber: der Ifo Index hat eine Tendenz dem ZEW Index um ein bis zwei Monate voraus zu sein.

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Und noch etwas fällt auf: die Erwartungen an die zukünftige Lage gehen deutlich zurück. Ein Rückgang der Erwartung ist ein Vorlaufindikator. Er ist sehr volatil und sagt mehr Rückgänge beim Wachstum voraus als es dann tatsächlich gibt, aber das macht nichts. Die Aktienmärkte reagieren auf so etwas, unabhängig davon, ob es dann wirklich eintritt. Nicht umsonst gilt der Spruch: Die Kurse sagen 8 von 5 Rezessionen voraus.

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Auch wenn die Wachstumsschwäche nicht notwendigerweise auftreten muss, nur weil die Erwartungen rückläufig sind, so zeigen der Verlauf der Erwartungen und die Börsenkurse doch einen engen Zusammenhang. Die Erwartung läuft den Kursen 2 bis 5 Monate voraus. Eine Korrektur folgte (fast immer). Lediglich 2004 widerstand die Börse einer größeren Korrektur trotz rückläufiger Erwartungen.

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Derzeit sehen wir einen Rückgang der Konjunkturerwartungen mehrere Monate in Folge. Seit Jahresbeginn ist der Index rückläufig. Damit ist die Vorlaufzeit schon am oberen Ende. Demnächst muss sich die Divergenz auflösen. Entweder die Kurse können endlich nach oben ausbrechen und die Erwartungen ziehen dann wieder mit nach oben oder es kommt die Korrektur, auf die alle seit Monaten warten.

Clemens Schmale

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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