Wenn du unmotiviert bist

Ich sitze hier und sollte mir Gedanken darüber machen, was in unserem Homeschool ansteht nach den Festtagen, aber ich gebe zu, ich bin total unmotiviert. Irgendwie finde ich es jedes Jahr schwierig, im Januar wieder mit der Routine zu starten. Der Dezember ist bei uns voll — übervoll, mit der ganzen Adventszeit, einen Geburtstag, güetzle, essen, Geschenke, feiern und vieles mehr. Ausserdem war das Quartal von den Herbstferien bis zu den Weihnachtsferien lang. Sehr lang. Ich weiss, zum Glück haben wir noch ein paar Ferientage übrig, aber eigentlich wollte ich heute mal anfangen vorzubereiten. Doch eben… Ich bin unmotiviert.

Wenn du unmotiviert bist

Am Anfang des neuen Schuljahres bin ich meistens hoch motiviert und freue mich auf das neue Schuljahr und auf alles, was wir zusammen lernen werden. Es gibt neue Themen, neues Schulmaterial, neue Exkursionen… Doch dann im November und Dezember merke ich je länger je mehr was nicht gut läuft. Es stresst mich, wenn die Kinder nicht motiviert sind und lieber Minecraft spielen oder schlafen als Mathe oder Deutsch machen. Eigentlich würde es helfen, wenn auch der Januar ganz neu beginnen könnte und die Motivation und Freude eines neuen Starts mit sich bringen könnte.

Also frage ich mich, wie wir das erreichen können?

Aufräumen

Ich weiss nicht, wie es bei euch aussieht, aber bei uns ist in den letzten paar Monaten vieles liegen geblieben (wortwörtlich) und sowohl im Schulzimmer, wie auch im Keller und allgemein im Haus sieht es ziemlich chaotisch aus. Ich denke, wir müssen uns 1-2 Tage nehmen, um alles aufzuräumen und für den Schulstart im neuen Jahr bereit zu machen. Wenn alles ordentlich aussieht und an seinem Platz ist, steigert das ganz sicher die Motivation von allen.

Etwas Neues

Irgendwie sind wir in den letzten Monaten nicht so richtig voran gekommen. Ob aus fehlender Motivation oder auch wiederholte Erkältungen und neuer Routine (Schnüseli braucht mehr Schlaf!), wir sind immer noch Mitten in unseren Themen „Körper“, „Entdecker“ und „Wetter“. Irgendwie ist es demotivierend, ein Thema einige Monate lang nicht abschliessen zu können. Bisher schafften wir es allermeistens, ein Thema vor den Ferien abzuschliessen (was ich sehr empfehle!!). Diesmal also nicht. Trotzdem ist es für die Motivation wichtig, irgend etwas Neues, Spannendes anzufangen. Ich werde mit den Kindern darüber reden in den nächsten Tagen.

Not-Back-To-School Tag

Immer im August machen wir einen „Not-Back-to-School“ Tag, d.h. wenn die öffentliche Schule anfängt, gehen wir zum Beispiel in die Badi oder wir gehen zusammen frühstücken. Warum nicht auch im Januar? Vielleicht gehen wir spontan skifahren oder schlittschuhlaufen — einfach, weil wir es können! 🙂

Zeit zum Reflektieren

Meistens ist in dieser Weihnachtszeit der Partner, der mehrheitlich ausser Haus arbeitet, auch zu Hause. Das ist die perfekte Gelegenheit, ihn oder sie zu bitten, mit den Kindern etwas zu unternehmen (schwimmen, schlittschuhlaufen, schlitteln…), damit wir, die mehrheitlich tagein und tagaus für die Bildung der Kinder verantwortlich sind, uns etwas Zeit nehmen können, um über das bisherige Schuljahr zu reflektieren. Was haben wir erreicht? Was war super? Was ging nicht so gut? Was können wir ändern? Was möchten wir für 2020 erreichen? Vielleicht können wir diese Zeit sogar benützen, um schon mal ein wenig den Jahresbericht, der ja in spätestens fünf Monaten geschrieben sein muss, vorzubereiten.

Pläne machen

Wie ihr alle sicherlich wisst, liebe ich Exkursionen! Also nehme ich mir in dieser Weihnachtszeit immer gerne Zeit, um nachzuforschen, welche Exkursionen im kommenden Jahr möglich und gut wären und fange an mit Planen. Diese geplanten Exkursionen erhöhen meine Motivation sehr, da ich mich immer darauf freue! Vielleicht könnt ihr auch die nächsten Ferien planen oder einen Besuch bei einer anderen Homeschool-Familie oder sonst ein Treffen für Homeschooler oder mit Freunden. Der Kalender im neuen Jahr füllt sich ja auch wieder unglaublich schnell!

So, und nun wünsche ich euch noch schöne verbleibende Ferientage, einen guten Rutsch und viel Freude und Motivation für das neue Jahr! Vielen Dank, dass ihr hier seid!

 

2 Kommentare

  1. Oh, wie ich diese Winterdurchhänger kenne. Ich kann dich beruhigen, es reicht auch mit „weniger ist mehr“. Ich hab in solchen Phasen immer nur kurze, dafür voll intensive Festigungs-einheiten in Hauptfächern gemacht (nur 15 minuten (3x 5 minuten mit Schlapp-schlapp-Pausen dazwischen) . Die kurzen Arbeitsintervalle aber Vollgas/im Wetteifermodus). Den Rest des Arbeitstages arbeiteten wir. Richtig arbeiten, so wie richtige Handwerker und Haushaltsangestellte (Wände streichen, aufräumen, flicken, einkaufen, kochen). Und schon nach einiger Zeit fühlte sich schulische Denkarbeit wieder wie leichtflüssige Erholung an und Arbeitspendenzen sind wieder abgebaut. Es waren die Zeiten, in welchen ich mich immer ein wenig wie ein energischer Hofmarschall fühlte – aber wenn ich es schaffte, diese Rolle überzeugend zu spielen, konnte ich mir danach wieder für einige Zeit meine rücksichtsvolle Freundlichkeit und abwechslungsreiche Unternehmen leisten. Heute sind beide Söhne wieder in der Schule und verblüffen die Lehrer mit ihren Kompetenzen. Und ich dachte immer, ich hätte im Homeschooling zu wenig gemacht.

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    • Vielen Dank, das sind interessante Gedanken! Etwas mehr Hausarbeit würde den Kindern ganz sicher nicht schaden! 😉 Und danke auch für die Ermutigung in deinen letzten beiden Sätzen! 🙂

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