Heute, 26. August, ist Frauengleichstellungstag

Servus und Hallo! Schön, dass du dir die Zeit nimmst und auch bei diesem etwas anderen Thema reinliest. Ich hoffe, es geht dir gut, wo auch immer du gerade in der Welt bist. 🙂

Der heutige Tag ist fĂŒr all jene Frauen interessant, die sich, so wie ich, Gedanken machen ĂŒber die Gleichstellung oder Gleichbehandlung von Frauen und MĂ€nnern beziehungsweise wo die Reise mit der Gleichstellung hingeht, besser noch, wo sie hingehen soll. 🙂

Wenn wir die Geschichte anschauen, ist es heute genau 100 Jahre her, dass dieser Frauengleichstellungstag in den USA ausgerufen wurde, weil an diesem Tag Frauen ein gleichberechtigtes Wahlrecht in den Vereinigten Staaten erhielten. Der Kampf bis dorthin dauerte immerhin 3 Jahre und wurde von The Silent Sentinels gefochten und gewonnen. Klingt fĂŒr uns heute unvorstellbar: wir Frauen dĂŒrfen nicht wĂ€hlen gehen, oder? Österreich zĂ€hlt zu den LĂ€ndern, die mit 12. November 1918, als eines der ersten LĂ€nder Europas (nach den nordischen Staaten), uns Frauen das allgemeine Wahlrecht einrĂ€umten. (online: Welt der Frauen)

 

Ich möchte aber nicht zu sehr in der Vergangenheit verweilen, weil es wichtiger ist, wo die Zukunft fĂŒr uns Frauen ist und wie wir dorthin kommen. DafĂŒr sollten vor allem wir Frauen anders denken … 😉 Was meine ich damit?

Die Corona Krise hat diese Ungleichstellung der Geschlechter erst wieder in den letzten Monaten sehr klar aufgezeigt. Die Pflege, die auf der ganzen Welt hauptsĂ€chlich ein weibliches Gesicht trĂ€gt, bekam tĂ€glich von der Gesellschaft am Balkon einen 5-minĂŒtigen Applaus … :-/ aber sonst? Im Gegenzug dessen sahnt in diesen Tagen das AUA-Management, vier MĂ€nner als VorstĂ€nde, Boni in der Gesamthöhe von 2,9 Millionen ab, so diverse Printmedien.

Ein anderes Beispiel gefĂ€llig? Freiberufliche Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester: Arbeitsaufwand 60 Minuten – Arbeitswert Menschen € 32,00, Anfahrtspauschale € 4,50. Siemens Techniker: Arbeitsaufwand 42 Minuten – Arbeitswert GroßgerĂ€t € 58,10; Anfahrtspauschale € 56,00! Beide Personengruppen kaufen ihre Lebensmittel um den gleichen Preis ein. Beide Personengruppen kaufen um den selben Preis ihre Kleidung ein. Und beide Personengruppen zahlen fĂŒr die GIS, den Strom, das Telefon, etc. und den Arztbesuch den gleichen Preis. 

Ein anderes Beispiel gefĂ€llig? Ich bin in den letzten Wochen ĂŒber einen Online-Artikel gestolpert, der die Influencer-Szene zwischen weiblichen und mĂ€nnlichen Social Media Stars nĂ€her beleuchtet. Frau sollte glauben, dass bei neuen Arbeitsfeldern, wie den sozialen Plattformen, das Geschlecht eigentlich keine Rolle spielen wĂŒrde. Aber die RealitĂ€t im Hier und Jetzt ist enttĂ€uschend, denn mĂ€nnliche Influencer (mit mehr als 100.000 Follower) bekommen nur auf Grund ihres Geschlechts 8,4 % mehr Geld fĂŒr ein einzelnes Posting als ihre weiblichen Kolleginnen. Das mag jetzt noch nicht viel erscheinen, aber je grĂ¶ĂŸer die Reichweite, desto grĂ¶ĂŸer wird der Unterschied am Verdienst mĂ€nnlicher Influencer: im Schnitt verdienen die nĂ€mlich fĂŒr eine Instagram-Story um 27 % mehr als Frauen. In Zahlen gefasst sieht das dann so aus: $ 809 fĂŒr MĂ€nner und $ 633 fĂŒr Frauen. Sind Influencer zwischen 20.000 und 100.000de Male abonniert, dann wird’s besonders spannend: hier bekommen die MĂ€nner um 92 % (!) mehr als Frauen, das heißt fĂŒr einen Instagram-Story-Beitrag gibt es auf der einen Seite $ 408 und auf der anderen $ 212. Bei Kombinationen aus Story, Post und Video geht es seltsam weiter, denn da erhalten MĂ€nner $ 4.042 und Frauen $ 2.704. Der Unterschied sind hier 49 % ! Es mag nicht an der Verteilung der Geschlechter liegen, denn es soll sich so ziemlich die Waage halten: 50,5 % weibliche Influencer, stehen 49,5 % mĂ€nnlichen momentan im Netz gegenĂŒber. (online: basicthinking.de)

Daher sei mir die Frage erlaubt, wo liegt fĂŒr uns alle die Wichtigkeit, wo der Fokus? Was wollen wir in unserer Gesellschaft? Wie steht es mit unseren Werten? Was wollen wir in dieser Welt? Wohin soll unser Weg fĂŒhren … ?

Damit meine ich nun nicht, dass wir Frauen in die technischen Berufe drĂ€ngen sollen. Ich meine nicht, dass wir Frauen nun um jeden Preis versuchen sollten, VorstĂ€nde in diversen Großunternehmen zu werden und nein, es heißt nicht, dass wir Frauen keine Kinder bekommen sollen, weil uns sonst die Dienstzeiten fĂŒr die Pension fehlen. Auf keinen Fall sollen nun unsere Kinder von 0- (?!) bis 3-jĂ€hrig in der Kinderkrippe abgegeben werden. Das ist nicht „artgerecht“. Dazu braucht es ebenfalls nicht die Vergangenheit, dazu braucht es Mut fĂŒr die Gegenwart und das Tun von uns allen, besonders von uns Frauen selbst. Im Speziellen von uns Frauen zu anderen Frauen. Da kommt mir dann als Mutter sofort der Gedanke an „MĂŒtter und Töchter“, eine Verbindung, die so viel Potential in sich trĂ€gt und doch sehr oft verkĂŒmmert oder zu kritisch gelebt wird. Die Verbindung zwischen Mutter und Tochter und die zwischen Tochter und Mutter ist fĂŒr das ganze Leben prĂ€gend. Diese Bindung ist tief und innig, denn beide mĂŒssen ihr Leben als Frauen meistern. Ein Leben, das noch nicht die Gleichstellung hat, die es eigentlich verdient. Daher wĂŒnsche ich mir fĂŒr heute, fĂŒr all meine Leserinnen, dass wir kurz inne halten, reflektieren und unseren Töchtern, unseren MĂŒttern und unseren Freundinnen speziell am heutigen Tag etwas Gutes tun. Das mag ein nettes, aufmerksames GesprĂ€ch, ein angenehmes SMS mit positiven und aufbauenden Zeilen sein, eine Einladung zum GetrĂ€nk in der Mittagspause oder ein kleines Geschenk als Überraschung am Abend. Sei kreativ, sei positiv und mache heute noch eine VerĂ€nderung, indem du Frauen ganz besonders wertschĂ€tzt. 🙂

Teile meinen Blogpost auf deinen sozialen Medien, damit ich viele motivieren kann, dass wir Powerfrauen unsere Frauenpower ebenso in „unseren“ Berufen ausĂŒben können, mit der gleichen WERTstellung, wie unsere mĂ€nnlichen Kollegen in ihren DomĂ€nen. Umdenken, anders denken, das ist jetzt gefragt!!

Stelle ein „starkes“ Foto von dir auf deine sozialen Medien, damit du allen zeigst, dass VerĂ€nderung gerade jetzt beginnt. Belasse es aber nicht nur bei einem Bild – Handlungen sind heute gefragt!! Frauen zu Frauen; helfend, vernetzend, verbindend … <3

„Frauen sind HĂŒterinnen des Lebens, der Krieg ist nicht ihr Ding. Frauen tragen Kinder in ihrem Leib, das macht die Sicht auf die Welt anders.“ (Mag.a Monika Salzer)


Ich wĂŒnsche dir heute diesen Mut, VerĂ€nderung in deinem Umfeld zu starten. 

Deine Martina

5 Kommentare zu „Heute, 26. August, ist Frauengleichstellungstag

  1. Hallo, liebe Martina!

    ZunĂ€chst möchte ich dir einen schönen Frauengleichstellungstag wĂŒnschen!
    Wieder ein Beispiel, wo wir in Europa den Amerikanern voraus sind: Den 1. Frauentag hat es bei uns bereits 1911 gegeben 😊
    Auch ich wĂŒrde mir wĂŒnschen, dass FrauensolidaritĂ€t nicht nur eine leere Floskel ist. Leider habe ich hier aber schon oft schlechte Erfahrungen gemacht – vor allem im Beruf. Apropos Beruf! Einerseits finde ich es auch nicht schön, nach 2 Jahren wieder arbeiten gehen zu „mĂŒssen“ und etwas von der Entwicklung unseres Zwerges zu verpassen, andererseits bin ich froh, nach einem Jahr ohne Einkommen wieder mein eigenes Geld zu verdienen, denn Frauengleichstellung und finanzielle AbhĂ€ngigkeit passen ĂŒberhaupt nicht zusammen. Abgesehen davon tut es mir gut, mich wieder ĂŒber andere Dinge als Windelwechseln, Schlaf- und Essgewohnheiten auszutauschen und mich fĂŒr die Arbeit anders anziehen zu können als fĂŒr den Spielplatz. Da unser Zwerg Kinder bisher sehr gerne mag und es ihm mit uns schon oft langweilig ist, glaube ich auch, dass es ihm in der Kinderkrippe gefallen wird. Ein „Abgeben“ sehe ich hier also eigentlich nicht. Vielleicht braucht es gerade auch bei diesem Thema mehr FrauensolidaritĂ€t in alle Richtungen (abgesehen von politischen Verbesserungen), damit Frau/Mama so weit wie möglich die viel zitierte Wahlfreiheit leben kann.

    GlG, Daniela

    1. Liebe Daniela!
      Danke fĂŒr deine ausfĂŒhrlichen Worte. Ich habe bereits bei meinem Blogpost am Frauentag, am 8. MĂ€rz, erwĂ€hnt, dass wir hier in Österreich als eine der ersten LĂ€nder den Frauentag ausgerufen haben. Ich wollte mich nicht wiederholen. Aber danke fĂŒr den Zusatz.
      Ich finde es einfach schade, wenn Kinder von 0 (!!) bis 3 der Mutter weggenommen werden. Ich sehe das einfach so hart. Ich hoffe, du bist mir da nicht böse, weil ich dich als Freundin sehr schÀtze.
      Ich möchte und kĂ€mpfe fĂŒr eine Wahlfreiheit, d.h. dass auch die Mamis ZUHAUSE und die ZUHAUSE bleiben, einen Lohn, Pension, Gehalt, wie du das nun auch immer betiteln möchtest, bekommen. NUR das ist wahre Wahlfreiheit. Und momentan bekommen nur die Frauen etwas, die ihr Kind „abgeben“.
      Ich komme von der Ganzheitlichen Gesundheitsseite und sehe es wie Prof. Gerald HĂŒter (und viele andere Neuro-Forscher) die da sagen, dass das Kind in erster Linie die Mutter braucht und sonst nix. Ganz krass ist es ja, wenn du nun auf mein Kind aufpassen wĂŒrdest (Tagesmutter) und ich auf deines, dann bekĂ€men wir beide ein Geld dafĂŒr. UND das ist echt krank in unserem System! Es Ă€rgert mich ĂŒber die Maßen…
      Es braucht auf alle FĂ€lle mehr FrauensolidaritĂ€t untereinander – darin sind wir uns einig.

      Ich wĂŒnsche dir und deiner „kleinen“ Familie alles Gute. Pass auf dich auf.

      G’sunde GrĂŒĂŸe Martina

      1. Liebe Martina!

        NatĂŒrlich bin ich dir nicht böse! Und ich bin auch deiner Meinung, dass alles getan werden muss, um es MĂŒttern (oder VĂ€tern – sooo streng, dass Babys und Kleinkinder ausschließlich mit der Mutter zufrieden sind, sehe ich das nĂ€mlich nicht, auch wenn ich es mir nicht wissenschaftlich angeschaut habe) zu ermöglichen, ohne gravierende finanzielle Einbußen zuhause zu bleiben. Es soll aber kein (gesellschaftlicher) Zwang sein, erst nach 3, 4 Jahren wieder arbeiten zu gehen, denn dann ist es ja auch keine Wahlfreiheit mehr.
        Da eine Tagesmutter ja mehr als 1 Kind betreut, hinkt dein Vergleich ein wenig, aber ich weiß, was du meinst 😊.

        GlG, Daniela

  2. Danke fĂŒr deine Worte Martina!

    Es ist eigentlich traurig, das die Gleichstellung noch immer derart zum Thema gemacht werden muss und das im Alltag, egal ob zuhause, im Berufsleben oder im gesellschaftlichen Leben tatsÀchlich noch unterschiedliche Ansichten existieren.
    Und man möge es nicht glauben, auch unter der jĂŒngeren Generation …

    Dann viel Kraft und Mut allen Frauen!

    1. Liebe Anna!

      Wow – du bist ja eine Powerfrau! So schnell gelesen, so rasch einen tollen und wahren Kommentar! Ich danke dir fĂŒr dein engagiertes Einbringen auf meiner Blogseite und danke ebenso fĂŒr deine Freundschaft.

      Frauenstarke GrĂŒĂŸe an dich!
      Martina

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