BANGKOK. Das ehrgeizige Ziel der Regierung, 40 Millionen ausländische Besucher anzuziehen, wird von thailändischen Tourismusbetreibern als entmutigend angesehen, wenn man Faktoren wie hohe Reisekosten, geringere Nachfrage in großen Märkten wie China und Russland sowie die Konkurrenz aus den umliegenden Ländern berücksichtigt.
Thanet Supornsahasrungsi, Leiter der Association of Chon Buri Tourism Federation, bezeichnete den stagnierenden chinesischen Markt als großes Problem: Im vergangenen Jahr gab es nur 3,5 Millionen Besucher, ein starker Rückgang gegenüber den fast 10 Millionen im Jahr 2019.
Im Jahr 2023 verzeichnete Thailand etwa 28 Millionen ausländische Touristen und einen Umsatz von 1,2 Billionen Baht (34 Milliarden US-Dollar) und blieb damit deutlich hinter den fast 40 Millionen Ankünften und einem Umsatz von 1,9 Billionen Baht (54 Milliarden US-Dollar) im Jahr 2019 zurück, berichtete die Bangkok Post.
Thanet schlug eine Neubewertung des thailändischen Ansatzes gegenüber dem chinesischen Markt vor, angesichts des geringen Vertrauens in die Sicherheit Thailands und der schwierigen chinesischen Wirtschaft.
Er äußerte sich auch besorgt über die rückläufige Zahl russischer Touristen, die bei 1,48 Millionen lag. Die Schwierigkeiten russischer Flugbetreiber, ihre Flotten aufgrund geopolitischer Spannungen zu erweitern, werfen einen Schatten auf die zukünftige Entwicklung. Thanet schlug vor, dass die Regierung mehr thailändische Fluggesellschaften dazu ermutigen könnte, Direktflüge nach Russland einzuführen.
Er verwies außerdem auf andere externe Hindernisse wie hohe Treibstoffpreise, die die weltweiten Flugpreise in die Höhe treiben und internationale Reisen abschrecken. Er wies auch darauf hin, dass der Nachfrageschub nach der Pandemie wahrscheinlich bald nachlassen werde.
Prachoom Tantiprasertsuk, Marketingvorsitzender der Thai Hotels Association und Vizepräsident der Thailand Incentive and Convention Association, plädierte für eine Konzentration auf hochwertige Segmente, insbesondere MICE (Meetings, Incentives, Kongresse und Ausstellungen), um das ehrgeizige Ziel zu erreichen .
Prachoom stellte fest, dass MICE-Gruppen ihre Aufenthalte häufig nach der Geschäftsreise verlängern. Sie schlug vor, Pakete zu fördern, die Hauptdrehkreuze mit nahegelegenen Nebenprovinzen kombinieren, um diese Reisenden zu ermutigen, auch andere Reiseziele zu erkunden.
Angesichts des Status Indiens als bevölkerungsreichstes Land der Welt schlug sie außerdem eine Verlagerung hin zum indischen Markt vor, um ein Gegengewicht zum Segment der großen chinesischen Reisegruppen zu schaffen.
Im Hinblick auf den regionalen Wettbewerb erkannte Thanet den Aufstieg Vietnams aufgrund seiner niedrigeren Preise an, das große Reisegruppen, insbesondere aus Südkorea, anzog. Er wies auch darauf hin, dass es den Philippinen gelungen sei, ihre internationalen Einnahmen im Jahr 2023 wieder auf das Niveau vor der Pandemie zu bringen.
Prachoom bleibt trotz des intensiven Wettbewerbs in Südostasien optimistisch und bringt seine Zuversicht zum Ausdruck, dass Thailand aufgrund seiner großen Auswahl an Reisezielen als führendes Reiseziel für ausländische Touristen attraktiv ist und einen sichereren und bequemeren Zugang als Vietnam und die Philippinen bietet.
- Quelle: The Thaiger