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The Market lanciert das Schweizer Dividendenportfolio

Die Redaktion von The Market selektioniert die besten Dividendenzahler aus dem Schweizer Aktienuniversum. Ziel ist eine überdurchschnittliche Rendite gepaart mit einer hohen Ausschüttungsverlässlichkeit.

Ruedi Keller
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Das Umfeld für Investoren ist herausfordernd: Kaum Zinsertrag oder gar negative Renditen auf Obligationen, oft hohe Bewertungen von Aktien trotz geopolitischer Unsicherheiten – und jüngst die Verwerfungen aufgrund der Furcht vor dem Coronavirus.

In diesem Umfeld lanciert The Market sein Schweizer Dividendenportfolio.

Das oberste Ziel des Portfolios ist, die Barrendite zu optimieren – dies erstens angesichts der empirischen Bestandesaufnahme, dass Dividenden im Schnitt mehr als ein Drittel zur langfristigen Performance von Aktien beitragen, und zweitens mit Blick auf das derzeitige Schlagwort: Die Dividende ist der neue Zins.

Zum massgebenden Bewertungskriterium wird so die Dividendenrendite. The Market legt das Mass am Schweizer Aktienuniversum an, in das alle im Swiss Performance Index enthaltenen Titel einfliessen, die eine Marktkapitalisierung von mindestens 300 Mio. Fr. aufweisen.

Zudem werden alle Valoren einer Prüfung unterzogen, die darauf ausgerichtet ist, die Qualität der Dividende zu bestimmen. Vereinfacht gesagt geht es dabei darum, sicherzustellen, dass die erwarteten Dividenden auch tatsächlich fliessen werden.

Die Renditen im Qualitätscheck

Geprüft wird der Verschuldungsgrad anhand des Verhältnisses von Nettoschulden zum Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen (Ebitda). Das Verhältnis des freien Cashflows zur Dividendenzahlung sowie die Ausschüttungsquote im Verhältnis zum Gewinn werden ebenfalls angeschaut.

Das Ziel ist, dass die Unternehmen nicht auf Kosten der Verschuldung oder zulasten ihrer Substanz ausschütten, sondern das Geld für die Dividende im operativen Geschäft erwirtschaften.

Positiv berücksichtigt wird zudem, wenn eine Gesellschaft nicht die kompletten freien Mittel an die Aktionäre verteilt. Das hält ihr erstens die Möglichkeit zu organischem Wachstum offen. Zweitens gibt eine Ausschüttungsquote unter 100% Spielraum, die Ausschüttung in einer vorübergehenden operativen Schwäche zu halten und bei gut laufenden Geschäften oder abnehmendem Investitionsbedarf auszuweiten.

Für all diese Parameter setzt The Market keine starren Grenzwerte fest, sondern prüft jeden Fall entsprechend der aktuellen Situation des Unternehmens.

Dividendenhistorie als Selektionskriterium

Ein weiteres, zentrales Kriterium für die Aufnahme in das The Market Dividend Portfolio ist die Ausschüttungshistorie jedes Unternehmens: Sie gibt Aufschluss über die Konstanz, mit der die Dividende ausgeschüttet und nach Möglichkeit jährlich erhöht wurde. Zudem übt ein langjähriger Leistungsausweis als verlässlicher Dividendenzahler einen Druck auf das Management aus, diese Geschichte fortzuschreiben.

Bewusst unberücksichtigt bleiben Aktienrückkaufprogramme. Dies, weil nur beim Verkauf der Papiere Geld direkt an den Investor fliesst und davon ausgegangen werden kann, dass eine mit Rückkäufen erzielte Verdichtung der Anzahl ausstehender Valoren sich in der Dividende je Titel niederschlägt.

Trotz fast 7% Dividendenrendite und gleichzeitig laufendem Rückkaufprogramm schafft es unter diesen Kriterien beispielsweise die Grossbank UBS nicht, in das The Market Dividend Portfolio aufgenommen zu werden. Hauptgrund ist die durch mehrere Ausfälle geprägte Dividendenhistorie. Zudem hat CEO Sergio Ermotti bei der Jahrespräsentation das Gewicht weg vom Dividendenwachstum in Richtung Aktienrückkäufe verschoben.

Ebenso ist trotz hervorragender Dividendenhistorie und einer gemäss «Aktienführer Schweiz» seit 1923 kontinuierlichen Ausschüttung Nestlé nicht in der Auswahl. Grund ist der hohe Aktienkurs, der die Dividendenrendite des Nahrungsmittelriesen auf 2,7% und damit unter den Schnitt des SPI gedrückt hat.

Das The Market Dividend Portfolio umfasst eine Mischung aus 20 bis 25 gleich gewichteten Titeln, ausgewählt in Abhängigkeit von der jeweils aktuellen Marktlage.

Verschiedene Kategorien werden berücksichtigt

Ein Schwergewicht bilden Unternehmen, die eine verlässliche Dividendenhistorie vorweisen können – und weiterhin eine attraktive Rendite versprechen. Derzeit gehören dazu Roche, Novartis und Swisscom bis hin zu kleineren Gesellschaften wie Valora.

Zudem werden dividendenstarke Aktien aufgenommen, deren Historie zwar nicht ganz so ungetrübt ist, die dafür jedoch mit einem starken Dividendenwachstum über die letzten fünf Jahre punkten. Dazu zählen ABB, Swiss Life, Sunrise oder Valiant.

Dem Portfolio opportunistisch beigemischt werden ausserdem Titel, die auf den ersten Blick nicht als Dividendenperlen gelten. Ein Beispiel dafür ist Swatch Group, deren Kurszerfall die Rendite auf hat 3,6% steigen lassen. Auch bei Ems-Chemie besteht dank dem jüngsten Rückschlag derzeit die Möglichkeit, sich mit einer Rendite von 3,4% einzukaufen. OC Oerlikon bietet dank der Aussicht auf eine erneute Sonderausschüttung gar 11% Rendite.

Im Schnitt weist das so ausgewählte Dividendenportfolio, das aktuell aus 23 Valoren besteht, eine erwartete Barrendite von 4,5% auf. Der Schnitt des SPI liegt derzeit bei 2,8%, wobei sich die Auszahlungen dieses Jahr etwas verzögern könnten: Über die Dividende befindet letztlich die Generalversammlung, und die durch das Coronavirus bedingte Bewilligungspflicht für Grossversammlungen hat bereits einige Unternehmen bewogen, die diesjährige Aktionärsabstimmung zu verschieben.

Im Folgenden präsentiert The Market die im Portfolio enthaltenen Unternehmen.

Die 23 Einzeltitel des Portfolios

ABB

Dividende je Aktie in Fr.
Kapitalrückführung
Prognose (ab 2019)

ABB befindet sich im Umbruch. Im letzten Jahr hat der Industriekonzern die Stromnetzsparte veräussert. Seit Anfang März ist mit Björn Rosengren ein neuer CEO am Steuer.

Seit der Krise um die Jahrtausendwende ist ABB daran, sich mit stetig steigenden Ausschüttungen auch einen neuen Leistungsausweis als verlässlicher Dividendenzahler zu erarbeiten.

Ein Grossteil des Erlöses aus dem Verkauf der Stromnetzsparte soll allerdings via Aktienrückkäufe und nicht via Sonderausschüttungen an die Aktionäre fliessen. Damit will ABB die Anzahl ausstehender Papiere verringern und so sicherstellen, dass die Dividende je Titel trotz des verkleinerten Geschäftsvolumens gehalten werden kann. Künftig soll die Dividende weiter steigen – und ab dem nächsten Jahr voraussichtlich auch operativ wieder mehr als verdient werden. Für 2019 war dies vorübergehend nicht gelungen. Trotzdem wird die Dividende auf 80 Rappen gehalten.

Adecco

Dividende je Aktie in Fr.
Kapitalrückführung
Prognose (ab 2019)

Die Dividendenhistorie von Adecco ist nicht makellos. Sowohl nach der Jahrtausendwende als auch in der Finanzkrise musste der Stellenvermittler Kürzungen vornehmen.

Seit zehn Jahren stimmt der Leistungsausweis jedoch wieder. Dank Effizienzsteigerungen ist die Ausschüttungsquote mit rund 50% zudem auf einem gesunden Niveau verblieben.

Adecco hat sich selbst zu einer progressiven Dividende verpflichtet. Das Management will die Lehren aus der Vergangenheit gezogen haben und künftig auch in zyklischen Tiefs einen attraktiven Cashflow erzielen können.

Baloise

Dividende je Aktie in Fr.
Kapitalrückführung
Prognose (ab 2019)

Baloise gehört seit gut fünfzehn Jahren zu den attraktivsten Schweizer Dividendenwerten. Zwar weist auch die Dividendenhistorie des Versicherers Dellen aus – dies zu Beginn des Jahrtausends. Seither ist die Ausschüttung jedoch nie mehr unter den Vorjahreswert gefallen.

Seit 2015 steigt die Dividende mit einer Rate von jährlich 5%. Trotz des rasanten Dividendenwachstums bei gleichzeitigen Aktienrückkäufen wird auch heute lediglich rund die Hälfte des Gewinns ausgeschüttet, was komfortablen Spielraum für die Zukunft belässt.

Basellandschaftliche Kantonalbank

Dividende je Aktie in Fr.
Sonderdividende
Prognose (ab 2019)

Im Gegensatz zu klassischen Bankdividendentiteln wie der Banque Cantonale Vaudoise oder der Basler und der Berner Kantonalbank steht die Basellandschaftliche Kantonalbank kaum im Fokus der Investoren. Ihre Valoren sind daher unter Buchwert zu haben.

Das solide kapitalisierte Staatsinstitut schüttet seit mehr als zwanzig Jahren eine verlässliche und steigende Dividende aus.

Derzeit liegt die Rendite bei 3,8%. Die Ausschüttungsquote von nur leicht über 50% bietet zudem genügend Sicherheit, dass die Dividende weiter fliessen kann, während die Bank gleichzeitig in die angestrebte Diversifikation ihres Geschäftsfeldes investiert.

Cembra Money Bank

Dividende je Aktie in Fr.
Kapitalrückführung
Sonderdividende
Prognose (ab 2019)

Cembra Money Bank ist erst seit 2013 an der Schweizer Börse kotiert, bietet seither jedoch verlässlich hohe Ausschüttungen. Das trieb auch den Kurs, wodurch über die letzten Jahre eine Gesamtrendite (Total Return) von jährlich über 15% resultiert hat – mehr als das Doppelte des SPI.

Cembra schüttet jeweils rund 70% des Gewinns aus, was bei einem bisher stetig wachsenden Überschuss quasi automatisch zu höheren Dividenden führt. Darüber hinaus verspricht das Management Sonderausschüttungen, wenn das Kapitalpolster mangels Investitionsmöglichkeiten zu dick werden sollte – wie beispielsweise 2016.

Ems-Chemie

Dividende je Aktie in Fr.
Kapitalrückführung
Sonderdividende
Prognose (ab 2019)

Ems-Chemie ist ein Champion der Kostenkontrolle sowie der Fähigkeit, den Geldfluss zu optimieren. Trotz des zweiten Jahres in Folge mit rückläufigem Umsatz ist der Ebitda auch 2019 weiter gestiegen, was die Möglichkeit geschaffen hat, die Dividende erneut zu erhöhen.

Als Dividendenpapiere sind Ems zwar nicht bekannt. Das hängt jedoch weniger an der Historie, denn sie ist mit einem Dividendenwachstum von jährlich rund 10% sogar beeindruckend. Grund dafür ist die seit Jahren sehr hohe Bewertung der Ems-Titel.

Der jüngste Einbruch um rund 10% hat nun jedoch Gelegenheit geschaffen, die Aktie ins Dividendenportfolio aufzunehmen und sich so in eine Rendite von 3,4% einzuklinken.

LafargeHolcim

Dividende je Aktie in Fr.
Kapitalrückführung
Prognose (ab 2019)

Der Zementkonzern LafargeHolcim wird vom neuen CEO Jan Jenisch auf reifere Märkte ausgerichtet, wo er seine Grössenvorteile besser ausspielen kann. Ziel des Umbaus ist es, die Angebotspalette aus Zuschlagstoffen, Zement, Mischbeton und Spezialprodukten zu bündeln und damit die Kapitalrendite zu verbessern und die Margen zu steigern.

Dies sowie die Ausschüttungsquote von moderaten 55% sprechen für eine weiter steigende Dividende. Im Hinblick auf die aktuelle Ausschüttung verspricht der derzeitige Kurs von LafargeHolcim eine Rendite von 4,3%. Weil die Ausschüttung in Form einer Kapitalrückführung geschieht, ist sie sogar steuerfrei (in allen abgebildeten Grafiken jeweils gelb markiert).

Metall Zug

Dividende je Aktie in Fr.
Sonderdividende
Prognose (ab 2019)

Seit dreissig Jahren zahlt Metall Zug ausfallsfrei eine Dividende, teilweise angereichert um Sonderausschüttungen sowie die Abspaltung von Unternehmensteilen an die bestehenden Aktionäre. Derzeit rentieren die Titel 3,6%, dies bei einer Ausschüttungsquote von 50%.

Dieses Jahr hat der Mischkonzern allerdings einen Transformationsprozess eingeleitet und angekündigt, sich in Richtung einer Finanzholding zu wandeln, womit eine aktivere Bewirtschaftung der Einzelunternehmen in den Fokus rücken soll.

Metall Zug ist mit der Marke V-Zug im Bereich Haushaltapparate aktiv und im Bereich Medizinaltechnologie mit den Unternehmen Belimed und Haag-Streit unterwegs. Zudem besitzt das Industriekonglomerat mit Schleuniger einen Hersteller von Kabelbaummaschinen.

Der strategische Spielraum der Einzelunternehmen soll künftig wachsen, das Haushaltapparategeschäft von V-Zug gar abgespalten und separat an die Börse gebracht werden.

Die künftige Ausschüttungspolitik wird entscheiden, wie lange die Titel im Dividendenportfolio verbleiben.

Mobilezone

Dividende je Aktie in Fr.
Prognose (2019)

Mobilezone ist als Wiederverkäufer von Telecomdienstleistungen und Mobiltelefonen recht konjunkturresistent und bietet den Aktionären seit mehr als zehn Jahren eine kaum steigende, aber verlässliche Dividende mit einer aktuellen Rendite von 5,5%.

Nach einer Übernahme in Deutschland hat zwar der Schuldenabbau derzeit Priorität. Am Dividendenniveau soll jedoch nicht gerüttelt werden, solange die Ausschüttungsquote unter 75% bleibt. Gegenwärtig steht dieser Wert bei gut 60%, womit die Dividende gesichert sein dürfte.

Mobimo

Dividende je Aktie in Fr.
Kapitalrückführung
Prognose (ab 2019)

Immobiliengesellschaften gehören fast zwangsläufig in ein Dividendenportfolio. Es ist jedoch nicht ganz klar, wie der künftig erwartete Geldfluss die meist bereits hohen Ausschüttungsquoten der Immobiliengesellschaften wird decken können.

Derzeit profitiert dieses Segment nicht nur von einem starken Geldfluss aus den Immobilienanlagen, sondern in hohem Mass auch von Aufwertungsgewinnen auf dem Bestand.

Dies gilt auch für Mobimo, die es mit einer Rendite von 3,3% in die Auswahl geschafft hat. Für 2019 ist es ihr zwar auch nicht ganz gelungen, die Ausschüttung von 10 Fr. je Aktie allein im operativen Geschäft zu verdienen. Für das laufende Jahr verspricht das Management jedoch Besserung.

Die viertgrösste Schweizer Immobiliengesellschaft besitzt mit einer Eigenkapitalquote von 44% zudem die Substanz, um die Immobilienentwicklungen aus eigener Kraft voranzutreiben und das bestehende Portfolio im Wert von 3,3 Mrd. Fr. zu erweitern.

Novartis

Dividende je Aktie in Fr.
Prognose (2020)

Novartis weist eine mustergültige Dividendenhistorie auf und hat seit mehr als dreissig Jahren unterbruchsfrei die Ausschüttung gesteigert.

Dies in Kombination mit einer Rendite von aktuell 3,6% und einer weitgehend vom allgemeinen Konjunkturverlauf unabhängigen Entwicklung ist Grund genug, die Aktien ins Portfolio aufzunehmen.

Einen Wermutstropfen gibt es allerdings auch bei Novartis: Die Ausschüttungsquote ist mit 92% auf einem hohen Niveau angelangt.

OC Oerlikon

Dividende je Aktie in Fr.
Kapitalrückführung
Sonderdividende
Prognose (ab 2019)

Der Industriekonzern OC Oerlikon weist eine dürftige Dividendenhistorie auf, geprägt von vielen Ausfällen. Derzeit leidet er insbesondere im Hauptgeschäft mit der Oberflächenbehandlung unter der Nachfrage im Automobilsektor.

Gleichwohl sitzt Oerlikon nach dem Verkauf der Getriebesparte auf Nettoliquidität von mehr als 300 Mio. Fr., die nun an die Aktionäre weitergereicht werden soll. Zur ordentlichen Dividende von 35 Rappen wird wie im Vorjahr eine Sonderdividende von 65 Rappen ausgeschüttet. Damit rentieren die Aktien derzeit 11%.

Zwar wird die Bilanz von Oerlikon auch nach dieser Ausschüttung vorerst stark und das Unternehmen dividendenfähig bleiben. Der Wunsch des Managements, zu akquirieren, könnte dies jedoch ändern, womit der Verbleib der Titel im Dividendenportfolio beendet werden könnte.

Orell Füssli

Dividende je Aktie in Fr.
Kapitalrückführung
Sonderdividende
Prognose (ab 2019)

Orell Füssli sitzt auf Nettobarmitteln von gegen 100 Mio. Fr. Letztes Jahr hat der Spezialist für Sicherheitsdruck deshalb zusätzlich zur ordentlichen Dividende eine Jubiläumszahlung von 2 Fr. je Aktie ausgerichtet.

Angesichts der feudalen Bilanzsituation wird spekuliert, dass auch die kommenden Dividendenabgänge durch Sonderausschüttungen ergänzt werden könnten. In diesem Fall winkt eine Rendite von mehr als 5%, was Orell Füssli Eingang ins Dividendenportfolio verschafft.

Roche

Genussschein
Dividende je Aktie in Fr.
Sonderdividende
Prognose (ab 2019)

Roche gehört mit einer seit 1922 kontinuierlichen Ausschüttung zu den Schweizer Dividendenaristokraten. Die Entwicklung seit zwanzig Jahren zeigt zudem eine eindrückliche Steigerung von 1 auf 9 Fr. Dividende je Genussschein.

Diese Qualität hat allerdings ihren Preis: Mit derzeit 2,8% weist der Genussschein des Pharmakonzerns die niedrigste Rendite im Dividendenportfolio auf. Die Ausschüttungsverlässlichkeit von Roche, der tiefe Verschuldungsgrad sowie die moderate Ausschüttungsquote machen ihn dennoch attraktiv.

SGS

Kapitalrückführung je Aktie in Fr.
Kapitalrückführung
Sonderdividende
Prognose (ab 2019)

SGS hat sich in den vergangenen zwanzig Jahren eine eindrückliche Historie aufgebaut: Die Ausschüttung ist von 5 auf 80 Fr. je Aktie gestiegen – allerdings nicht ganz ohne Rückschläge.

Die Ausschüttungsquote hat mit 92% nunmehr einen sehr hohen Wert erreicht. Der Blick auf den freien Cashflow zeigt jedoch, dass der Prüf- und Zertifizierungskonzern die Ausschüttung voraussichtlich weiterhin komfortabel aus eigen erschaffenen Mitteln wird decken können. Für das laufende Jahr steht eine zumindest gehaltene Dividende in Aussicht.

Sunrise

Kapitalrückführung je Aktie in Fr.
Prognose (ab 2019)

Die vierjährige Dividendenhistorie der seit 2015 an der Schweizer Börse kotierten Sunrise zeigt eine Steigerung um jährlich 10%.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat der gescheiterte Versuch, für 6,3 Mrd. Fr. den Kabelnetzbetreiber UPC Schweiz zu übernehmen, einen tiefen Einschnitt in der Erfolgsrechnung hinterlassen. Das Resultat ist, dass die geplante Ausschüttung einer Dividende von 4.40 Fr. je Aktie den zuletzt gezeigten Gewinn klar übersteigt.

Massgeblich für die Dividendenpolitik von Sunrise ist freilich der Cashflow – und dieser hätte die Dividende gedeckt, wenn man die einmaligen Sonderkosten ausklammert.

Im laufenden Jahr dürfte Sunrise wieder an die in den Vorjahren gezeigte Kraft anknüpfen und genügend freien Cashflow erwirtschaften, um die Dividende zu speisen.

Das Management stellt weiterhin steigende Ausschüttungen in Aussicht. Mit 5,4% Rendite gehören die Titel des Telecomkonzerns bereits heute zu den attraktivsten Dividendenzahlern der Schweiz.

Swatch Group

Inhaberaktien
Dividende je Aktie in Fr.
Kapitalrückführung
Prognose (ab 2019)

Zu den klassischen Dividendentiteln zählt Swatch Group sicher nicht. Auch bringt die Führung durch die Familie Hayek oft ein unkonventionelles Element in die Kapitalmarktkommunikation.

Der Blick auf die Dividendenhistorie des Uhren- und Luxusgüterkonzerns zeigt dennoch ein erfreuliches Bild: Die Dividende hat sich in den letzten zwanzig Jahren vervielfacht – wenn auch zwischendurch Rücknahmen nicht gescheut wurden.

Die Kurshalbierung der Inhaberaktien in den letzten zwei Jahren und der zuletzt gestiegene Druck aus Angst vor einem coronavirusbedingten Absatzschwund haben die Dividendenrendite von Swatch Group auf ein Niveau steigen lassen, das sie in die Auswahl bringt.

Angesichts der schuldenfreien Bilanz setzt The Market darauf, dass Swatch Group die über Jahre aufgebaute Dividendenhistorie nicht zerzausen will, auch wenn der Gewinn vorübergehend nochmals unter Druck gerät.

Swiss Life

Dividende je Aktie in Fr.
Kapitalrückführung
Sonderdividende
Prognose (ab 2019)

Swiss Life hat in der Vergangenheit – vor allem in der Krise nach der Jahrtausendwende – zwar mehrfach die Dividende ausfallen lassen müssen. Seit fast zehn Jahren steigt sie jedoch, in den letzten fünf Jahren im Schnitt um jährlich 25%. Dennoch schüttet Swiss Life noch immer lediglich gut die Hälfte des Gewinns aus.

Die Wachstumsaussichten des solide finanzierten Versicherers sind zudem intakt, sowohl im Kerngeschäft als auch bei den gegen Gebühr verwalteten Anlagen für Dritte im Umfang von mehr als 80 Mrd. Fr. Aktuell rentieren Swiss Life 4,4%.

Swisscom

Dividende je Aktie in Fr.
Kapitalrückführung
Sonderdividende
Prognose (ab 2019)

Swisscom zählt zu den Schweizer Dividendenklassikern. Seit der Kotierung schüttet der Telecomkonzern eine attraktive Dividende aus, seit 2011 allerdings unverändert 22 Fr. je Aktie, was zum aktuellen Kurs für eine Rendite von 4,4% reicht.

Die Papiere versprechen eine weiterhin gehaltene Ausschüttung. Deutliche Erhöhungen sind trotz der moderaten Ausschüttungsquote von rund zwei Dritteln des Gewinns nicht zu erwarten.

TX Group

Dividende je Aktie in Fr.
Kapitalrückführung
Prognose (2020)

Das Medienunternehmen Tamedia, das seit diesem Jahr unter dem Namen TX Group firmiert, bietet seit Jahren eine konstante Ausschüttung von 4.50 Fr. je Aktie.

Der Konzern hat allerdings nicht nur den Namen geändert, sondern sich auch eine neue Struktur gegeben: Die neue Organisation besteht aus vier weitgehend eigenständigen Unternehmen mit je eigener Geschäftsleitung und eigenem Verwaltungsrat.

TX Markets umfasst die digitalen Marktplätze. Goldbach ist für die Werbevermarktung zuständig. Unter der Marke Tamedia sind die bezahlten Tages- und Wochenzeitungen sowie Zeitschriften gebündelt, während die Pendlermedien in einer eigenständigen Einheit gehalten werden.

Das wird als Signal interpretiert, dass beim Medienhaus, das von der Familie Coninx beherrscht wird, Veränderungen anstehen. Sie könnten zu einer Änderung der Dividendenpolitik und der aktuellen Rendite von 4,6% führen, bergen gleichzeitig aber auch Kurspotenzial.

Valiant

Dividende je Aktie in Fr.
Kapitalrückführung
Sonderdividende
Prognose (ab 2019)

Valiant hat sich als Regionalbank in den letzten Jahren zu einem sehr attraktiven Dividendenzahler entwickelt, dessen Valoren gegenwärtig eine Rendite von mehr als 5% versprechen. Trotz vorübergehend turbulenten Zeiten ist die Dividende in den letzten zwanzig Jahren nie gekürzt worden.

Obwohl sie in den letzten fünf Jahren jährlich um fast 10% gestiegen ist, schüttet das Institut kaum mehr als die Hälfte des Gewinns aus.

Der Grund für die gute operative Performance liegt mitunter darin, dass sich Valiant bei der Refinanzierung stärker auf den Kapitalmarkt stützt als andere Kantonal- und Regionalbanken. Sie gehört damit zu den Gewinnern im Tiefzinsumfeld.

Valora

Dividende je Aktie in Fr.
Kapitalrückführung
Prognose (ab 2019)

Valora befindet sich in einer Neupositionierung. Zudem hat der Detailhändler und Kioskbetreiber letztes Jahr von den SBB den Zuschlag für mehr als 260 Standorte erhalten. Dies zusammen mit der Ausrichtung auf margenstärkere Frischprodukte führt gegenwärtig zu einem erhöhten Investitionsaufwand.

Der Gewinn dürfte in der Folge trotz erwarteter Umsatzsteigerungen vorerst stagnieren. Auch die Verschuldung mit dem Zweifachen des Ebitda bringt unter diesen Voraussetzungen ein Unsicherheitselement.

Die solide Dividendenhistorie und der für gewöhnlich starke Cashflow sprechen allerdings dafür, dass die Ausschüttungen auch künftig fliessen werden. Für das laufende Jahr hat das Management eine Dividende mindestens auf Vorjahreswert in Aussicht gestellt.

Zurich Insurance

Dividende je Aktie in Fr.
Kapitalrückführung
Prognose (ab 2019)

Zu den besten Schweizer Dividendenzahlern gehört seit Jahren der Versicherer Zurich Insurance. In den vergangenen Jahren ist es ihm zudem mit wenigen Ausnahmen gelungen, die Dividende zu steigern, ohne die Ausschüttungsquote zu strapazieren. Gegenwärtig steht die Quote bei knapp 70%, die Rendite bei 5%.

Angesichts der Prognose des Managements, den Gewinn je Aktie im Schnitt jährlich 5% steigern zu können, sind weitere Dividendenerhöhungen absehbar.

The Market wird künftig regelmässig über das Dividendenportfolio berichten.