21 ausreisewillige Niederländer in Bad Lauterberg

20. April 2015

Am Sonnabend waren 21 ausreisewillige Niederländer in Bad Lauterberg, um sich hier umzusehen. Kann die Stadt ihnen eine neue Heimat sein? Vom Hausberg aus blickten sie auf die Stadt hinab, die sich im Sonnenlicht positiv präsentierte. Zuvor hatte Bürgermeister Dr. Thomas Gans im Kurpark die Kneippstadt vorgestellt.

Der Harz war früher vom Bergbau gekennzeichnet, lebe heute aber vom Tourismus. Bad Lauterberg sei schon seit 175 Jahren ein Heilbad. 500 000 Übernachtungen pro Jahr zählt die Stadt. Er zeigte auf das 100 Jahre alte Kurhaus und wies darauf hin, dass auch der Kurpark so alt sei.

Dann erwähnte er die drei Fachkliniken der Stadt, die Bad Lauterberg zum Gesundheitszentrum machten, sprach von den Industrie-Arbeitsplätzen etwa bei der Exide und in der Metall-Industrie im Ort. „Leider haben wir keine Brauerei in Bad Lauterberg, dafür aber zwei Schnapsfabriken“, sagte er zur Erheiterung der Gäste. Einen Kräuterlikör hatte der Leiter des Stadtmarketings, Frank Hartmann, wie zufällig gleich dabei. Auch erwähnte der Bürgermeister, dass es in Bad Lauterberg günstigen Wohnraum gibt. Selbst wenn man keine passende Arbeitsstelle hier im Ort finde, lohne es sich auf jeden Fall hier zu wohnen.

Anschließend führte Stadtarchivar Helmut Lüder die Gäste vom Postplatz durch die Hauptstraße zum Kirchplatz. Die Sonne schien es an diesem Tag besonders gut mit der Stadt zu meinen. So erschienen die Cafés, Geschäfte und auch die Blumenkästen in einem besonders schönen Licht.

Dann ging es mit der „steilsten Seilbahn“ auf den Hausberg. Beim Überblick über die Kernstadt erläuterten die Lauterberger noch einmal von oben, was die Stadt zu bieten hat.

Warum wollen die Menschen aus Holland – etwa aus Utrecht oder Eindhoven – ausreisen? Im Gespräch erwähnten einige der Gäste, dass sie sich in Holland beengt fühlten. Zudem reize die Natur Deutschlands. Persönlich empfanden einige die Kriminalität in ihrer Heimat belastend, andere suchten eine neue Herausforderung in technischen Berufen.

Wie waren die Niederländer auf Bad Lauterberg gekommen? Im Februar hatte sich Südniedersachsen auf der weltgrößten Auswanderermesse in Utrecht unter der Dachmarke geniusgöttingen präsentiert. Mit Unterstützung der Agentur für Arbeit Göttingen und Northeim wurde dafür ein Job-Katalog erstellt, die Immobilien angepriesen und auf die hohe Lebensqualität der Region hingewiesen. Dazu lud man zum „Immigration Day“ am vergangenen Wochenende ein, um an Ort und Stelle die Region zu erkunden.

Neben Osterode stellte sich zum zweiten Mal Bad Lauterberg aus dem Landkreis vor, dazu die Kommunen Duderstadt, Göttingen, Hannoversch Münden, Moringen, Nörten-Hardenberg und Northeim. „Bad Lauterberg werden die Gäste wegen der Seilbahnfahrt sicher nicht vergessen“, sagte geniusgöttigen-Managerin Maria Eiselt am Ende des Bad Lauterberg-Besuchs, bevor die Gruppe nach Göttingen weiterreiste.

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