Anrainer fordern Aus für Mautstelle Schönberg

Anrainer und das Transitforum Austria-Tirol fordern das Aus für die Autobahnmautstelle in Schönberg auf der Brennerautobahn. Sie begründen das in einem Schreiben an Verkehrsminister Alois Stöger (SPÖ) mit viel zu hohen Lärmwerten.

Das Transitforum spricht von Kunstrechnungen, die die ASFINAG entlang der Autobahnen zur Lärmerhebung durchführen würde. Basierend auf einer Dienstanweisung aus dem Jahre 2011 erhebe die ASFINAG theoretische Werte, kritisiert Fritz Gurgiser vom Transitforum.

Gurgiser: Lärm deutlich über Grenzwerten

Der Lärm werde mit Durchschnittswerten bewusst niedergerechnet, so Gurgiser. Es würden gesetzlich vorgeschriebene Geschwindigkeiten einberechnet. Wenn man über Wochen den tatsächlichen Lärm messe, liege man weit darüber. Man nehme an der A13 in Schönberg sowie an der Arlberg-Schnellstraße S16 Messungen vor und liege zwischen 100 und 400 Prozent über den gesetzlich festgelegten Lärmwerten.

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Gurgiser fordert Verlegung der Mautstelle

Wie Fritz Gurgiser erklärt, bestehe das Problem seit Jahren. Da die ASFINAG die Lärmwerte nur errechne, seien diese nicht korrekt.

Vor allem in den Spitzenzeiten sei die Situation untragbar, meint Clemens Franceschinel, Sprecher der Transitforum Gruppe in Schönberg. In sechs Haushalten in Schönberg sei der Lärm gemessen worden. Dabei seien der minimale und der maximale Lärmpegel erfasst worden. Es habe sich gezeigt, dass zwar die Minimalwerte mit den Ergebnissen der ASFINAG übereinstimmen würden, die Höchstwerte dermaßen überschritten seien, dass seine Gruppe dafür kämpfen wird, um den Lärm zu reduzieren.

„Mautstelle muss verlegt werden“

Das Recht auf Gesundheit stehe über allem. Deshalb müsse die Mautstelle weg, daran führe kein Weg vorbei, so Gurgiser. Zuerst fordere man die Herstellung des gesetzlichen Zustandes. Das bedeute für Schönberg eine Verlegung der Mautstelle.

Mautstelle Schönberg

ORF

Mautstelle Schönberg

Neben der Entfernung der Mautstelle in Schönberg fordert das Transitform Lärmschutzmaßnahmen entlang der Arlberg-Schnellstraße in Gurnau. Auch dort würden die Grenzwerte um das Vielfache überschritten werden.

Ministerium verteidigt Lärmberechnungen

Das Verkehrsministerium wies die Kritik an den Lärmmessungen an der Autobahn umgehend zurück.Das angewandte Rechenmodell sei am aktuellsten Stand der Technik. Dabei handle es sich um ein ausgeklügeltes System, bei dem Rahmenbedingungen wie Wetter oder Straßenbelag, aber auch das Verkehrsaufkommen mit einbezogen werden, verteidigt das Verkehrsministerium die Lärmberechnungen.