Das Pflichtblatt ist eine essenzielle Informationsquelle für Anleger, Investoren und Trader im Handel mit Aktien und anderen Wertpapieren, die wichtige Informationen bereitstellt.
Die Börse unterliegt strengen Gesetzen, welche die Anleger schützen sollen. Denn bestimmte Informationen führen zu Veränderungen in den Kursen der Unternehmen. Darüber rechtzeitig Bescheid zu wissen, ist also in vielen Fällen von entscheidender Bedeutung. So haben Aktieninhaber zum Beispiel das Recht, über bestimmte Vorgänge oder Transaktionen an der Börse ab einem bestimmten Zeitpunkt informiert zu werden.
Besonders Informationen, die den Aktienkurs beeinflussen können, sind hierbei von Interesse für alle Trader und Aktieninhaber. Darüber existieren genaue Regeln, die von den Börsen und den Emittenten beachtet werden müssen. Herausgeber von Wertpapieren sind dazu verpflichtet, bestimmte Bekanntmachungen zu veröffentlichen. Doch was verbirgt sich hinter diesem Begriff und warum ist er so wichtig? Dieser Beitrag gibt dazu Erklärungen für Trader.
Das Pflichtblatt – Eine Zeitung für die Börse
Die Zulassungsstellen der Börsen benennen Zeitungen, die alle Bekanntmachungen von Emittenten von Wertpapieren veröffentlichen. Diese Zeitungen an der Börse werden Pflichtblätter genannt und werden von jeder Börse geführt. Im Börsengesetz ist hierzu geregelt, dass mindestens drei inländische Tageszeitungen mit überregionaler Verbreitung als Börsenpflichtblätter benannt werden müssen. Zusätzlich werden oft weitere regionale Börsenblätter aufgeführt.
Welche Informationen finden sich im Pflichtblatt?
Zu den Informationen, die im Pflichtblatt der Börse veröffentlicht werden müssen, zählen unter anderem:
- Termine, an denen Hauptversammlungen stattfinden: Jede Aktiengesellschaft führt jedes Jahr mindestens eine Hauptversammlung durch, zu der alle Aktionäre eingeladen werden. Hier berichtet dann der Vorstand über die aktuelle Entwicklung des Unternehmens. Außerdem werden hier wichtige Entscheidungen über die Verwendung des Kapitals, Zahlung einer Dividende und Bezugsrechte für junge Aktien getroffen.
- Die Veröffentlichung von Wertpapierprospekten: In den Wertpapierprospekten werden alle wichtigen Angaben über den Emittenten und die angebotenen Wertpapiere abgedruckt. Dadurch sollen sich Anleger und potenzielle Anleger über das Unternehmen bzw. den Emittenten ein Bild machen können.
Veröffentlichung von Jahresabschlüssen: Darunter versteht man den rechnerischen Abschluss eines kaufmännischen Geschäftsjahres. Hier werden die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage eines Unternehmens dargestellt. - Begebung von Bezugsrechten: Bei einer Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht haben Aktionäre 14 Tage Zeit, um sich zu entscheiden, ob sie das Recht ausüben möchten oder das Recht veräußern wollen. Bei einer Ausübung kauft der Aktionär die Jungaktien innerhalb der Frist.
Wie unschwer zu erkennen ist, finden sich viele fundamental wichtige Informationen für Anleger, Investoren und Trader im Börsenpflichtblatt und es sollte daher unbedingt gelesen werden.
Beispiel Börse Stuttgart
Wie oben bereits beschrieben, bestellt jede Börse eigene Pflichtblätter, sodass sich diese von Börse zu Börse unterscheiden. An der Börse Stuttgart werden unter anderem folgende überregionale Börsenpflichtblätter angeführt:
- AnlegerPlus
- Börse am Sonntag
- Der Aktionär
- Focus Money
- Süddeutsche Zeitung
Die Anzahl der Pflichtblätter variiert oft stark, die großen Börsen haben in der Regel zahlreiche Pflichtblätter, in denen sich die Anleger über die hier dargestellten Bekanntmachungen informieren können.