In Slovenien angekommen waren wir etwas perplex über die geschlossenen Läden, bis wir herausfanden, dass hier der 2. Mai auch noch ein Feiertag ist. Da es sowieso regnete chillten wir und besuchten noch den Calisthenicspark. Am nächsten Tag wurde Internet besorgt und dann zu den nahe gelegenen Kletterwänden gefahren. Grunsätzlich eine super Region, aber de Fels war abgespeckt, die Routen nicht so gut gesichert. Vor allem mich demotivierte das gänzlich. Nichts desto trotz versuchten wir es einen Tag darauf noch einmal und fanden sogar einen ganz akzeptablen Sektor. Als wir am Abend zum Auto kamen, sahen wir die Leute drüben bei Socerb fliegen. Ouuuu man nichts wie hin….doch es war etwas spät und wir wussten, dass der Wind am kommenden Tag sowieso besser sein wird und wir zum fliegen kommen würden. Am Morgen war es bewölkt, aber der Wind stand schon super an und so hechteten wir uns in die Luft….es flog und zwar gut. Die Thermik war ganz schön aktiv, trotz Wolken. Irgendwann schattete es dann ab und wir konnten grade noch so toplanden, bevor es ganz abstellte.
Wir lernten am Startplatz einen Trucker aus Belarus kennen. Er hat vom 17 km weit entferten Hafen, wo sein Truck steht, gesehen, dass man hier fliegt und ist dann mit seinem Paraglideequipment losgelaufen. Ganz schön ne Strecke die er da zurückgelegt hat. Als er dann das zweite Mal startete war der Himmel wolkenlos und der Wind fegte…..er ging gerade hoch, wie in einem Lift. Toplanden konnte er nicht mehr, das war unmöglich. Er landete dann irgendwo hinten auf dem Plateau top. Adi und ich warteten noch ein bisschen ab, bis die stärkste Thermik vorüber war und hatten dann noch einen wunderschönen Flug bis fast Sonnenuntergang. Der einzige Nachteil war….das man fast belämert wurde, da einem ständig der Geruch der vorgelagerten Benzinspeicher in die Nase stieg. Unser Freund aus Belarus lief in dieser Zeit erneute 17 Kilometer zurüxk zu seinem Truck. Wenn er das öfters macht sehen wir durchaus x- alps Chancen. Dann fuhren wir nach Isola. Der Wind zeigte gutes Kitewetter…..ich glaubte nach meinen Erfahrungen in Kroatien nicht mehr daran, aber Adi war zuversichtlich.
So kam es dann auch, dass er wirklich fast zwei Stunden kitete. Was für ein toller Tag….und dann kam Regen…erneut. Wir fuhren nach Ljubliana, um uns dort im Welnesspark den ganzen Nachmittag zu verwöhnen. Wie toll 14 Saunas und Dampfbäder, Wasserrutschen, alles was das Herz begehrt. Einfach toll. Einen Tag später fuhren wir zum Flughafen. Diesmal flogen aber nicht wir beide. Adi ging nach Portugal, ich blieb in Slovenien. Seit mehr als 2 Jahren zusammen, sagten wir uns das erste Mal für eine längere Zeit auf wiedersehen. Ich vermisste ihn jetzt schon. Ja und da stand ich nun im Regen….alleine…nun erst mal waschen und dann ging ich zum Calisthenicspark, um noch etwas Sport zu treiben. Nach einem kurzen Arztbesuch am nächsten Morgen fuhr ich Richtung Lasko, um dort zu wandern. Kurz nach dem losgehen, rannte mir ein Hund hinterher….ich begrüsste ihn und er begleitete mich danach die ganzen 12 Kilometer….er schien den Weg zu kennen, den ich gehen wollte, bei jeder Kreuzung wartete er schon auf dem richtigen Abzweiger.
Nach ganzen drei Stunden gemütlichen wandern, löste ihn ein andere Hund ab und begleitete mich noch den Rest zurück zum Auto. Scheint hier wohl Gang und Gäbe zu sein. Am Tag darauf wanderte ich erneut und fuhr dann gegen Abend nach Dobrovlje, da dann der starke Ostwind nachlassen sollte und es möglich wäre zu fliegen. Und prompt sah ich schon von Weitem die Schirme in der Luft hängen. Nun hiess es für mich nur noch, ab den Berg hochhiken. Oben angekommen war der Startplatz voll. Ich war etwas ratlos….so viele Piloten hab ich schon ewig nicht mehr gesehen.
Der ansässige Fluglehrer meinte irgendwann zu mir, ich solle einfach kommen, wenn ich ready bin. Ich könne vor den Schülern raus. Gesagt, getan….zack war ich drausen und zack ging es hoch… und wie….bis kurz vor Sonnenuntergang hing ich in der Luft. Dann musste ich landen, es war eifach zu kalt. Am nächsten Tag startete ich etwas früher, mit all den älteren XC-Piloten. Die Bedingungen waren aber durchaus angenehm und so flog ich genüsslich zwei Stunden in der Gegend herum. Neugierig wie ich bin wollte ich dann etwas Neues sehen, also fuhr ich am kommenden Tag nach Golte etwas nördlicher von dem Fluggebiet, bei welchem ich vorher war. Ein 1000 Meter Hike stand an. Oben angekommen war der Aufwind gut…..jedoch sah ich schon beim hochgehen, dass oben wohl Nordwind drin ist. Der Start ging gut ich überhöhte und dann fing das Gehacke an….ja der Nordwind eben, der machte mir gehörig die Thermik zu nichte….nach knapp 50 Minuten war es mir zu doof ich ging landen.
Doch es war noch so früh, dass ich mich für einen kleinen Hike zum unteren Startplatz ermutigte, um eventuell von da nochmals etwas zu fliegen, wenn am Nachmittag mehr Sonne ist. Gut das mit der Sonne war nicht so und auch der angesagte Wind blieb aus. Ich flog nicht lange und kurz nachdem ich den Schirm gefaltet hatte, fing es an zu regnen. Glück gehabt….dann sah das Wetter wieder richtig Scheisse aus. Also ging ich ins Thermalbad….chillte fast 4 Stunden in der Saunalandschaft. Ich fuhr nach Lisca. Dort ging ich auf den Klettersteig, um den Startplatz zu erkunden.
Der Klettersteig hatte es in sich. Wie irgendwie alles in Slovenien, das Klettern das Wandern. Oben angekommen sah ich einen tollen Startplatz. Hier will ich einen Tag später fliegen. Aaaber dies wurde mir erneut nicht gewährt denn erneut Nordwind, wiedererwarten und viel zu viele, zu tiefe Wolken. So wird das nichts mit der Thermik. Also fuhr ich nach Mala Gora. Ein kleiner unbekannter Startplatz. Es war perfekter Ostwind und so haute ich mich raus und flog. Etwas unbehagen war schon da, da ich vor mir die Gewitterwolken sah, dann lösten sie sich auf, dann entwickelten aie sich wieder. Ein Auf und Ab. Zu viel Abschattung und ich konnte mich nicht mehr halten. Hatte aber einen tollen kleinen Flug.
Danach fuhr ich an einen kleinen See, um dort die Nacht zu verbringen. Einen Tag später regnete es leider immer noch und so verbrachte ich den Tag in den verschiedenen Schoppingmalls rund um celje. Die Wetterlage schöägt mir sehr aufs Gemüt. Eventuell sollten wir es in Betracht ziehen in Richtung Süden zu fahren!!! Das Wetter wurde endlich besser, leider war der Wind nun so stark das man kaum fliegen konnte. Also wandern….ich fand eine Schlucht, in der ein sehr abenteuerlicher Weg reingemacht wurde. Doch das Beste an der ganzen Wanderung war wohl die Gemse, die ich im Wald entdeckte.
Dann war der Wind und das Wetter gut zum fliegen in Gozd. Nichts wie hin. Ich hatte leider etwas pech mit der Thermik und so flog ich leider nich alzu lange. Ich hikte also zum Auto hoch und fuhr dann gemütlich Richtung Flughafen, wo ich endlich Adi abholte. Ich hab ihn soooo vermisst. 10 Tage alleine und dabei fast keine Menschen kennenzulernen ist schon etwas mühsam. Beinahe hätte ich Selbstgespräche begonnen. Trotzdem war es eine tolle Erfahrung und gut für uns….so konnten wir uns endlich wieder vermissen und aufeinander freuen. Und nun geniessen wir Slovenien noch eine Weile gemeinsam.