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Du möchtest mit deinem Unternehmen aus der Masse herausstechen? Eines dieser Plakate auf dem eine rote Blüte aus einem Meer von gleichaussehenden Blumen heraussticht, hat bestimmt jeder schon mal gesehen. Darauf zu lesen sind meist motivierende Botschaften wie „Hab keine Angst, aus der Menge herauszustechen“ oder „Sei du selbst“.

Während sie häufig als Anregungen für das Privatleben dienen, sollten sie auch von Unternehmen nicht übersehen werden. Denn sie können auf ihre Geschäftspraktiken bezogen werden.

So gerne die meisten glauben würden, dass ihre Geschäftsidee einzigartig ist, ist es wahrscheinlich, dass es viele andere gibt, die die gleiche Leistung anbieten – wenn nicht im lokalen Markt, dann auf jeden Fall online.

Je überfüllter deine Nische ist, desto schwieriger kann es sein, sich von anderen abzuheben.

Doch zum Glück gibt es Dinge, die jeder Freiberufler tun kann, um sich abzuheben. Ganz gleich, wie überfüllt seine Nische ist.

1. Kommuniziere Dinge, die du ablehnst

Damit du dich von deinen Wettbewerbern unterscheiden und aus der Masse herausstechen kannst, solltest aufhören, darüber zu reden, wofür du stehst. Fragen dich stattdessen, was du ablehnst.

Suche nach Dingen in deiner Branche, die du nicht magst. Dinge, die dich verärgern. Dinge, die andere schlecht machen und du besser machst. Oder Dinge, die andere ignorieren.

Wenn du diese Perspektive einnimmst, wirst du viel besser erkennen, was dich von anderen unterscheidet. Das hilft dir, dein Produkt oder deine Dienstleistung als einzigartig darzustellen und Anklang bei deinen KundInnen zu finden. So kann zum Beispiel eine Sprechtrainerin ihre Abneigung für langweilige Reden nutzen, um sich selbst mit der Kernidee zu vermarkten, die Welt von Langeweile befreien zu wollen.

Zu bestimmen was du ablehnst, kann viel einprägsamer sein als die allgemeine Aussage „Wir stehen für…“, die so viele Unternehmen inzwischen verwenden.

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2. Aus der Masse herausstechen: Nutze deine Erfahrungen

Viele Freiberufler und Selbstständige starten in ihr Geschäftsvorhaben, direkt nachdem sie einen entsprechenden Hochschulabschluss erworben haben. Darin liegt zunächst einmal kein Fehler, aber es wird auch nicht automatisch helfen, sich abzuheben.

Wenn du allerdings einzigartige und relevante Erfahrungen für deine Unternehmensgründung besitzt, kannst du dich abheben und eine glaubwürdige Marke aufzubauen.

Ein gutes Beispiel dafür ist Nicholas P. Clark, der Gründer von ProBike FC: Ein großer Teil seines Business besteht aus Coaching, Fahrradmontagen und professionellem Fahrradservice. In dieser Branche sieht das bei vielen anderen ganz ähnlich aus. Eine Sache, die ihm im Geschäftsleben jedoch einen Vorteil verschafft hat, ist, dass er ein Jahrzehnt lang Radprofi war. Dies gibt ihm vor den KundInnen nun eine besondere Kompetenz.

Wie Clark entscheiden sich viele Selbstständige für ein Geschäftsvorhaben, das mit früheren Erfahrungen in der jeweiligen Branche zusammenhängt. So kannst du also deinen Hintergrund nutzen, um eine Nischenkompetenz aufzubauen, die andere nicht nachahmen können, und aus der Masse herausstechen.

3. Biete Add-On-Produkte und -dienstleistungen an

Eine weitere Möglichkeit, sich von der Konkurrenz abzuheben, ist das Anbieten von Zusatzprodukten oder -dienstleistungen, die deinen KundInnen einen Mehrwert bieten. Suche nach etwas, das deine KundInnen wollen, aber deine engsten Konkurrenten bisher nicht anbieten.

  • Oft wird ein kleines Extra kostenlos angeboten, wenn KundInnen eine Leistung in Anspruch nehmen. Dies ist jedoch nur zu empfehlen, wenn es nicht zu viel Zeit in Anspruch nimmt.
  • Du könntest zum Beispiel ein Produkt verschenken, das du bereits produziert hast.
  • Ansonsten solltest du dir überlegen, ob es um sich eine zusätzliche Leistung handelt, die du in Rechnung stellen solltest.

Suche nach Möglichkeiten, deine Leistung für KundInnen zu verbessern oder biete ihnen Hilfe für die nächsten Schritte an.

4. Liefere einen exzellenten Kundenservice

Ungeachtet deiner Nische oder deinen sonstigen Differenzierungsbemühungen ist der Kundenservice einer der Bereiche, in denen es am einfachsten ist, sich von der Konkurrenz abzuheben.

KundInnen nehmen außergewöhnlich gute und außergewöhnlich schlechte Erfahrungen zur Kenntnis. Das ist ein Schlüsselfaktor für Mundpropaganda. Aus diesem Grund sind auch die meisten Online-Bewertungen extrem positiv oder extrem negativ. Denn an durchschnittliche Erlebnisse erinnern wir uns nicht.

EXTRA: 25 Tipps für exzellenten Kundenservice

Um guten Kundenservice zu bieten, ist es zentral Erwartungen zu wecken und diese zu erfüllen. Dazu musst du die Bedürfnisse deiner KundInnen erkennen, bevor sie es selbst tun. Du weißt dann, dass du dich gut schlägst, wenn du von KundInnen während eines Projekts nichts hörst, außer natürlich du erwartest von ihnen zu hören. Das bedeutet, dass sie die Fortschritte nicht überprüfen oder Fragen haben. Was zunächst einmal schwierig klingt, gelingt, wenn du auf deine KundInnen achtest, aus Erfahrungen lernst und so deine Prozesse auf den Kunden oder die Kundin fein abstimmst.

Dein Kundenservice ist dann gut, wenn ihn der Kunde nicht einmal bemerkt, weil die gesamte Erfahrung reibungslos ist.

Wenn du aus der Masse herausstechen kannst, wirst du Folgeaufträge und Empfehlungen erhalten, auch dann, wenn sich deine Kernleistung nicht so stark differenziert.

*Dieser Artikel wurde von Pia Silva auf Englisch verfasst und am 11.05.2020 auf forbes.com veröffentlicht. Wir haben ihn für euch übersetzt, damit wir uns mit unseren LeserInnen zu relevanten Themen austauschen können.

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