Strom – Spannungs Charakteristika
Eine Diode ist ein nicht –
linearer Bauteil. Dies wird im folgenden Graph durch die Tatsache, dass die
Strom – Spannungslinie nicht linear verläuft, veranschaulicht.
Im
vorderen Bereich des Graphs wird die Spannung, bei der die Stromstärke markant
ansteigt, Schwellenspannung genannt.
Die Untersuchung eines
Diodenschaltkreises beschränkt sich üblicherweise darauf, zu bestimmen, ob die
Diodenspannung höher oder niedriger als die Schwellenspannung ist. Die
Schwellenspannung für eine Silikondiode beträgt 0.7 Volt, und für eine Germanium Diode 0.3 Volt.
Wenn die Schwellenspannung höher ist, leitet
die Diode gut
Wenn die Schwellenspannung niedrig ist,
leitet die Diode schlecht
Das Verhalten einer Halbleiterdiode in einem Schaltkreis
wird durch ihre Strom – Spannungscharakteristika, oder den V - Graph, bestimmt.
Die Form der Kurve wird durch den Transport von Ladungsträgern durch die
sogenannte Sperrschicht, die an der p-n Kreuzung zwischen unterschiedlichen
Halbleitern liegt, bestimmt. Wenn eine p-n Kreuzung gebaut wird, diffundieren
Leitungs (mobile)- Elektronen aus der n – dotierten Region in die p – dotierte
Region, wo es eine große Anzahl von Löchern gibt (freie Plätze für Elektronen),
mit denen sich die Elektronen „wiedervereinigen“. Wenn sich ein mobiles Elektron
mit einem Loch verbindet, verschwinden sowohl Loch als auch Elektron, und hinterlassen
einen unbeweglichen, positiv geladenen Dopanten auf der n- Seite, und einen negativ
geladenen Dopanten auf der p – Seite. Die Gegend um die p-n Kreuzung wird aller
Ladungsträger beraubt, und kann somit als Isolator fungieren.
Aber die Breite der Verarmungsregion (depletion width) kann nicht unbegrenzt ansteigen; Für jedes
rekombinierte Elektron- Loch Paar bleibt ein positiv geladener Dopant in der n-
dotierten Region, und ein negativ geladener Dopant in der p- dotierten Region
zurück. Während die Rekombination voranschreitet entstehen mehr Ionen, und es
entsteht ein sich vergrößerndes elektrisches Feld in der Verarmungszone, welches den Prozess der
Rekombination zuerst verlangsamt und schließlich ganz stoppt. An diesem Punkt
entsteht ein diodentypisches Spannungspotenzial in der gesamten Verarmungszone.
Wenn von außen Spannung mit derselben Polarität wie die des
diodentypischen Potenzials an die Diode angelegt wird, fungiert die
Verarmungszone weiterhin als Isolator, der jeden signifikanten elektrischen
Stromfluss verhindert (außer Elektron/ Loch Paare werden in der Kreuzung durch,
zum Beispiel, Licht aktiv gebildet… siehe Photodiode) Dieses Phänomen nennt man
Sperrvorspannung. Wenn jedoch die
Polarität der angelegten externen Spannung der des diodentypischen Potenzials
entgegengesetzt ist, kann die Rekombination erneut voranschreiten, was in einem
bedeutenden Stromfluss durch die p-n Kreuzung resultiert (d.h. eine erhebliche
Anzahl von Elektronen und Löchern rekombinieren an der Kreuzung). Bei
Silikondioden liegt das „built-in“ Potenzial bei ungefähr 0.7 V (0.3 V bei
Germanium and 0.2 V bei Schottky). Wenn also externer Strom durch die Diode
geleitet wird, werden 0.7 V so über die Diode verteilt, dass die p-dotierte
Region positiv gegenüber der n-dotierten Region ist, und dass die Diode
“eingeschaltet” ist.
Bei einer sehr großen Sperrvorspannung, die die
Maximalspannung überschreitet, geschieht ein Prozess, der Durchbruch in
Rückwärtsrichtung genannt wird, und der einen großen Stromanstieg verursacht
(d.h. eine große Anzahl von Elektronen und Löchern, die sich von der p-n
Kreuzung entfernen, entsteht), der wiederum das Gerät dauerhaft zerstört. Die
Lawinendiode wurde spezifisch für den Einsatz in der Lawinenregion konzipiert. Bei
der Zener
Diode gilt das PIV – Konzept nicht. Eine Zener Diode beinhaltet eine hoch
dotierte p-n Kreuzung, die es Elektronen erlaubt, vom Valenzband des p-Typ
Materials zum Leitungsband des n- Typ Materials zu wechseln, so dass die Sperrspannung
auf einem bekannten Wert (Zener Spannung) niedrig gehalten wird, und keine
Lawinen passieren können. Aber beide Bauteile haben ihre Grenzen hinsichtlich
maximaler Stromstärke und Leistung in der geklemmten Sperrspannungsregion.
Darüber hinaus gibt es einen umgekehrten Stromfluss nach dem Ende der
Vorwärtsleitung in jeder Diode. Der Bauteil erreicht nicht seine volle
Blockierkapazität bis der Sperrstrom/ Rückwärtsstrom versiegt.
Die zweite Region, sperrvorspannungsmäßig positiver als die
PIV, hat nur einen geringen Sperrsättigungsstrom. Im Sperrvorspannungsbereich
einer normalen p-n Halbleiter – Gleichrichter Diode ist der Durchflussstrom
sehr niedrig (im µA Bereich). Das hängt allerdings von der Temperatur ab, und
bei ausreichend hohen Temperaturen kann ein beachtliches Ausmaß an Sperrstrom
beobachtet werden (mA oder mehr).
Der dritte Bereich ist vorwärts gerichtet, aber mit geringer
Vorspannung, wo nur wenig Strom geleitet wird.
Die Strom – Spannungs - Kurve verläuft exponentiell. Bei
einer normalen Silikondiode wird die frei wählbare Spannungsgrenze mit 0.6 bis
0.7 Volt festgelegt. Dieser Wert unterscheidet sich von anderen Diodentypen —Schottky
Dioden können mit 0.2 V, Germanium Dioden von 0.25 bis 0.3 V beschränkt/
festgelegt werden, und Rot- oder Blaulichtdioden (LEDs) können Werte von 1.4
V bzw. 4.0 V haben.
Bei größeren Stromstärken vergrößert sich der Spannungsabfall
der Diode. Ein Abfall von 1 V bis 1.5 V ist typisch bei voller Belastung für
Leistungsdioden.