Freiheit


In der antiken griechischen Philosophie lehrte Epiktet bereits, was wahre Freiheit bedeutet.

Die wirklich wahre Freiheit kommt von ganz innen. Freiheit ist ein Gefühl, und deshalb versteht jeder etwas anderes unter Freiheit, da Gefühle niemals ganz gleich empfunden werden können. Deine Gefühle annehmen, so wie sie sind. Die Bewertung für gut oder schlecht weglassen und dankbar dafür zu sein, dass die Gefühle bei dir anwesend sind. Du lebst!
Hast du eine Vorstellung was passiert, wenn du keine Gefühle mehr spürst? Ja, ganz genau, das Leben macht keinen Sinn mehr.
Sobald negative Gefühl wie zum Beispiel Wut, Ärger sich bemerkbar machen, liegt es in deiner Freiheit zu entscheiden, wie du mit diesen Gefühlen umgehen möchtest. Voraussetzung dafür, ist die Erkenntnis über deine freie Entscheidung, wie du diesen Emotionen Ausdruck verleihen möchtest.

Lässt du dich von den starken Gefühlen überwältigen, gibst du deine Freiheit auf.
Gefühle kommen in einer oft unglaublichen Intensität und Geschwindigkeit und so schnell, wie sie gekommen sind, werden sie auch wieder gehen. Wir werden immer wieder mal von extremen Gefühlen überrascht, es geht jedoch darum zu erfassen, dass sich darin deine Entscheidungsfähigkeit verbirgt.
Je mehr du dir darüber bewusst wirst, dass es deine Entscheidung ist, wie heftig deine Gefühle sich ausbreiten, umso mehr kannst du deine Freiheit trainieren.
Von innen heraus ist es immer deine freie Wahl, was du mit deinen Gefühlen anstellst. Nicht deine Gefühle machen etwas mit dir, sondern du mit deinen Gefühlen, indem du diese oft größer erscheinen lässt, als sie tatsächlich sind.
Mit der Identifikation deiner Emotion, deiner Überzeugung, du bist dein Gefühl, verhinderst du innere Freiheit. Zieh eine gesunde Grenze zwischen dir und deinen Gefühlen. Glaube fest an dich, dass du all deine Gefühle aushalten kannst.

Persönlich verstehe ich unter Freiheit die Abwesenheit von Selbsteinschränkungen (sollen, müssen,…) und zwanghaften Verhalten. Mit der Bewusstheit zur jederzeit in jedem Moment vollkommen frei zu handeln. Zu erlernen klare Grenzen zu deiner Wahrnehmung zu ziehen und von der Weisheit vom Beobachter zu profitieren.
Vorstellungen, wie etwas oder jemand sein soll, schränken dich in deiner Freiheit ein. Trainiere dich in Akzeptanz zu dir selbst und zu deinem Umfeld. Erlaube dir deine Gefühle zu spüren, auszuhalten und wieder loszulassen.
Die Annahme dessen, worüber du keine Macht hast, was du nicht beeinflussen kannst und zu erlernen, was wirklich in deinem Wirkungsbereich liegt.

Bewusstheit und Erkenntnis frei zu handeln
Klare Grenze zu deiner Wahrnehmung ziehen
Weisheit des Beobachters nutzen
Löse dich von deinen Vorstellungen
Radikale Akzeptanz
Gefühle zulassen

Wo immer du hinschaust, ist alles, was du siehst, deine Wahrheit.
Ich frage dich dennoch, ist die Wahrheit einzig allein das, was du im außen siehst, wie du konditioniert worden bist, an welche Glaubenssätze und Regeln du dich festhältst, was die Gesellschaft von dir erwartet?

Freiheit bedeutet auch, die richtigen Fragen zu stellen, zu hinterfragen.
Stimmt das ganze „System“ überhaupt noch für mich?
Was erwarte ich mir noch von meinem Leben?
Als Menschen gibt es uns die Sicherheit an alte, uns antrainierten Glaubenssätze festzuhalten, daher erfordert es sehr viel Mut, unseren Blickwinkel zu vergrößern. Oft halten wir lieber an falschen Tatsachen fest, da es einfacher und gemütlicher ist.
Warum etwas infrage stellen, wenn es doch gerade so angenehm ist? Wie du aber schon weißt, kommt die wahre Freiheit aus deinem Inneren.

Niemand kann dir vorschreiben, wie du dich verhalten sollst. Außer natürlich, du stimmst dieser Person zu.
Sobald du deine Zustimmung gibst, was jemand über dich sagt, oder wie du dich anständiger verhalten sollst, ist es in deinem Glaubenssatz bereits verankert. Es wird zu deiner Wahrheit und du glaubst daran. Du bist mit diesen Worten oder Regeln einverstanden. Deshalb ist es so enorm wichtig zu begreifen, dass du jederzeit frei entscheiden kannst, woran du glauben möchtest.
Deine Aufmerksamkeit darfst du daher auf das richten, was dich auch wirklich weiter bringt.
Du hast jederzeit die Option, das Unwichtige vom Wichtigen zu trennen. Eine klare Grenze zwischen den Dingen, was wichtig sind und was nicht wichtig sind und was essenziell ist, für dich, und deiner Persönlichkeit.

Die allerwichtigste Aufmerksamkeit darfst du dir selbst schenken.
Dann wird das Bedürfnis anderen zu gefallen, weniger und du kannst dich auf deine Rolle fokussieren und spielst keine Rolle von anderen.
So bist du echt und authentisch.
Wie fühlt es sich für dich an, wenn du selbst bestimmst, wer du bist, was du fühlst und woran du glaubst?

Wann immer uns jemand seine Meinung kundtut und wir das glauben, treffen wir die Vereinbarung mit uns selbst und es wird Teil unserer Wahrheit. In dem Buch „Die vier Versprechen“ von Don Miguel Ruiz gibt es dazu eine kurze Geschichte, was es mit uns macht, wenn wir an das festhalten und glauben, was andere über uns sagen:

Eine liebevolle, fürsorgliche Mutter hatte eine Tochter, die sie überaus liebte und vergötterte.
Doch eines Tages kam die Mutter nach einem anstrengenden, sehr fordernden Arbeitstag, emotional angespannt, mit großen Kopfschmerzen nach Hause. Sie wollte nur mehr Ruhe, aber die Tochter sang laut vor sich hin und hüpfte vergnügt und mit Freude in der Wohnung herum.
Die Tochter fühlte sich so wohl, dass sie immer lauter sang und ihrer Liebe zum Leben immer mehr zum Ausdruck brachte.
Sie sang so laut, dass die Kopfschmerzen der Mutter noch schlimmer wurde und dann kam der Moment, wo die Mutter die Kontrolle verlor.
Wütend schrie die Mutter das Mädchen an:
Sei leise! Du hast eine hässliche Stimme! Kannst du nicht einfach still sein?!
Aufgrund der Kopfschmerzen der Mutter hatte sie keine Toleranz mehr für jegliche Art von Geräuschen und das hatte mit der Stimme des kleinen Mädchens, die in Wirklichkeit wunderschön war, nichts zu tun.
Doch das Verheerende an der Geschichte ist, dass die Tochter an das glaubte, was ihre Mutter in diesem Moment zu ihr sagte.
Das Mädchen sang fortan nie mehr, weil sie überzeugt war, eine hässliche Stimme zu haben, die jeden stört, der sie hört.
Ab diesem Zeitpunkt veränderte sich alles bei dem Mädchen, sie wurde scheu, traute sich nicht mehr zu reden, bekam eine zitternde Stimme und unterdrückte alle ihre Emotionen, um akzeptiert und geliebt zu werden. Und dies nur, weil sie dem gesagten der Mutter hörte und fest daran glaubte.

Dieses junge Mädchen hatte wenig Ressourcen und Möglichkeiten, sich von diesem mitgeteilten, überforderten Gift zu befreien, da es sich noch in großer Abhängigkeit von Ihrer Mutter befunden hatte.
Als erwachsener Mensch hast du wieder die Chance deine Glaubenssätze zu hinterfragen, um wieder mehr zu deinem inneren Kind und deinem wahren Wesen zu kommen.

Es ist dein freier Wille, dir Freiheit zu schaffen.

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