Frühlingsspaziergang durch den Park des Brunszvik-Schlosses in Martonvásár

Frühlingsspaziergang durch den Park des Brunszvik-Schlosses in Martonvásár

Das Schloss von Martonvásár, das als die englischste Residenz von Ungarn gilt, ist eines der romantischsten, bekanntesten und schönsten Schlösser Ungarns.

Martonvásár, eine kleine Stadt etwa 20 km von der Hauptstadt entfernt, hat in der Vergangenheit eine wichtige Rolle gespielt: In der Árpád-Zeit erhielt sie das Marktrecht. Hier verlief die Straße, die Esztergom mit dem Balkan verband. Später wurde die Rolle der Straße Buda-Fehérvár nach Italien immer wichtiger.

Zu Beginn des 15. Jahrhunderts ging die Siedlung in den Besitz der Frau von König Sigismund, Königin Borbála über, aber Sigismund nahm es zurück und schenkte es der Familie Gerse-Pethei , die es bis zum Ende der Türkenzeit besaß. Während des 15-jährigen Krieges wurde das Dorf vollständig zerstört und ging nach einem Besitzerwechsel in den Besitz der Familie Brunszvik über. Brunszvik Antal brachte slowakische, deutsche und ungarische Siedler auf das Gut und baute auch die Kirche der Siedlung. Nach seinem Tod erbte sein Sohn das Anwesen.

Während seines kurzen Lebens wurde die barocke Version des Schlosses gebaut und er begann mit der Gestaltung des Parks.

Von den gräflichen Familien in Ungarn, im Gegensatz zu den Familien Festetics oder Nádasdy, können wir uns mit dem Namen Brunszvik relativ selten treffen. Sie bekamen den Titel zusammen mit dem Gutshof in Martonvásár von Maria Theresia, wo 1785 die barocke Kurie gebaut wurde.

Ludwig van Beethoven komponierte die Klaviersonate Nr. 23 in f-Moll op. 57 mit dem Beinamen Appassionata und die Mondschein Sonate  zwischen den historischen Mauern.
Wenn das Gerücht wahr ist, konzentrierte sich Beethoven nicht nur auf Komponieren und Klavierunterricht in der Residenz, es wurden auch Liebesgeschichten in dem Brunszvik-Schloss  geschrieben.

Das im Schloss eingerichtete einzige Beethoven Gedenkmuseum Ungarns stellt den Briefwechsel des Komponisten mit den weiblichen Mitgliedern der Familie Brunszvik aus, und präsentiert außerdem auch andere Dokumente in Verbindung mit dem Leben des Künstlers und der Familie.

Neben dem märchenhaften Park beschäftigte sich Ferenc auch mit dem Schloss: Er ließ es im klassizistischen Stil umbauen und erweiterte das Schloss um eine Etage. Zwischen 1872 und 1875 ließ sein Sohn Géza die aristokratische Residenz im neugotischen Stil umbauen und verkaufte das Anwesen 1893.

Nach Erzherzog József Károly Lajos ging das Schloss Burg bis 1945 in das Eigentum von Dreher Antal, Besitzer der Bierbrauerei Dreher, über. Nach 1945 wurde im Gebäude ein Militärkrankenhaus eingerichtet, danach hatte es keinen richtigen Besitzer gehabt. Seit 1953 untersteht es der Ungarischen Akademie der Wissenschaften (Magyar Tudományos Akadémia).

Der Garten, der damals 100 Hektar (heute etwa 70) groß war, ließ Brunszvik Ferenc in Ordnung bringen. Sein Landschaftsarchitekt war Heinrich Nebbien, von dem auch das Stadtwäldchen in Budapest gestaltet wurde. Nach dem Entsumpfen wurden Eller, Zwerg-Mandeln, Platanen, und später auch exotische Baumarten angepflanzt. Die in den 1820-er Jahren errichteten Steinbänke, die Dreibogenbrücke und der Brunnen aus rotem Marmor können bis heute im Park besichtigt werden.

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