Fake News von selbsternannten Brigadier verbreitet

Publiziert

VerschwörungstheorienFake-Brigadier verkündet «Auflösung der Aargauer Regierung»

Im Kanton Aargau sorgen wilde Behauptungen eines angeblichen Brigadiers für Aufsehen. Auf seinem Privatblog verkündet er die Auflösung der kantonalen Regierung, des Grossen Rats, sowie aller Gerichte.

Darum gehts

  • Ein Blogbetreiber verbreitet Fake News und Verschwörungstheorien auf seinem Blog.

  • Er gibt an Brigadier und Ortskommandant von den Kantonen Aargau und Zürich zu sein, und verkündet unter anderem die Auflösung der Aargauer Regierung.

  • Beim Blogbetreiber handelt es sich um einen ehemaligen Oberstleutnant und langjährigen Politiker im Zürcher Stadtparlament

In einem Blogeintrag berichtet der Mann, wie er unzählige Kaderleute beider Kantone fristlos entlassen habe. In einem angeblichen Kündigungsschreiben, auf das er als Beispiel hinweist, begründet er die Kündigung mit Befehlsverweigerung, dem Bespitzeln von Offizieren der Armee, die Gefährdung der öffentlichen Sicherheit sowie die Finanzierung von nationalsozialistischem Terror.

Der Blogbetreiber behauptet, dass die Kaderleute sowohl vom Kanton Aargau als auch Zürich seit 2019 Nazis sind, die Menschen abhören, und deren Identität kopieren.

«Sie leeren ihnen den Kühlschrank, tragen ihre Kleider und verrechnen ihre eigenen Gesundheitskosten über deren Krankenkasse», schreibt der selbsternannte Ortskommandant der Kantone Zürich und Aargau.

Nicht Brigadier, aber Militärkader

Der Blogbetreiber ist nicht wirklich Brigadier. Allerdings ist er ehemaliger Oberstleutnant in der Schweizer Armee – zwei Schritte vor dem Brigadier. Er hat auch acht Jahre lang im Zürcher Stadtparlament für die FDP politisiert. Laut der «Aargauer Zeitung» wurden die Blogeinträge erst ab Dezember 2023 geprägt von Verschwörungstheorien. Zuvor wurde der Blog benutzt, um über verschiedenste aktuelle politische Themen zu schreiben.

Die Schweizer Armee teilt mit, dass der Blogbetreiber nie zum Brigadier befördert worden war. Man befände sich ausserdem in Abklärungen, wie mit dem vorliegenden Fall umgegangen werden könne und prüfe dabei auch rechtliche Schritte.

Kantonales Bedrohungsmanagement

Laut der Aargauer Kantonspolizei werde bei Fällen, in denen Bedrohungspotenzial wahrgenommen wird, das aargauische Bedrohungsmanagement involviert. «Zielgerichtete Gewalttaten kündigen sich oft durch Warnsignale an», heisst es auf deren Website.

Die Mitarbeitenden des Bedrohungsmanagements untersuchen von der Polizei gemeldeten Fälle unter verschiedenen Gesichtspunkten und empfehlen, ob und welche Massnahmen eingeleitet werden müssen. Inwiefern dieser Fall abgeklärt wurde, teilte die Kantonspolizei nicht mit.

Wie stehst du zu Verschwörungstheorien im Internet?

Etwas gesehen, etwas gehört?

Schick uns deinen News-Input!

Speichere unseren Kontakt im Messenger deiner Wahl und sende spannende Videos, Fotos und Dokumente schnell und unkompliziert an die 20-Minuten-Redaktion.

Handelt es sich um einen Unfall oder ein anderes Unglück, dann alarmiere bitte zuerst die Rettungskräfte.

Die Verwendung deiner Beiträge durch 20 Minuten ist in unseren AGB geregelt: 20min.ch/agb

Folgst du schon 20 Minuten auf Whatsapp?

Eine Newsübersicht am Morgen und zum Feierabend, überraschende Storys und Breaking News: Abonniere den Whatsapp-Kanal von 20 Minuten und du bekommst regelmässige Updates mit unseren besten Storys direkt auf dein Handy.

Deine Meinung