Politiker und Streikführer ist jetzt Tantra-Masseur

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Patrick AngelePolitiker und Streikführer ist jetzt Tantra-Masseur

Patrick Angele (30) war ein aufstrebender SP-Politiker und Gewerkschafter. Jetzt hat er seinem Leben eine neue Wendung geben: Er wurde Tantra-Masseur.

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Das ist ein Bruch in meiner Biografie», sagt Patrick Angele (30). 2016 hat er die Unia verlassen. Dem Bild eines kämpferischen Gewerkschafters entspricht Angele nicht. Doch genau das war er ein Jahrzehnt lang. Bis er im Zug der Affäre Burger von der Unia wegging.

Auch Angeles Polit-Karriere ist vorbei. Dabei galt er lange als SP-Nachwuchsstar. Der Juso startete 2011 und 2015 direkt hinter den Bisherigen auf der Zürcher SP-Nationalratsliste. Als Jungspund sass er in der Geschäftsleitung der kantonalen SP.

Zurück zu den Wurzeln

Als Arbeitsloser ging Angele zur Arbeitsvermittlung auf der Suche nach einer Neuorientierung. Dann besann er sich auf seine Wurzeln – ursprünglich hatte er einen Abschluss als medizinischer Masseur gemacht.

«Bei der klassischen Massage fehlte mir aber die Ganzheitlichkeit und eine Selbstverständlichkeit im Umgang damit, dass auch sexuelle Erregung auftreten kann, wenn wir jemanden berühren.» Und so liess er sich am Institut für Sexological Bodywork zum Tantramasseur ausbilden.

«Sexualität ist nichts Schmutziges»

Unverkrampft schildert er, was Tantra ist: «Eine Ganzkörpermassage, die auch das berühmte kleine Dreieck am Körper nicht auslässt.» Tantramassagen umfassen also meist auch die weiblichen beziehungsweise männlichen Geschlechtsorgane.

«Ich bin tatsächlich sehr unverklemmt», sagt Angele, der kürzlich seine Partnerin geheiratet hat und demnächst Vater wird. In seiner Praxis will er Männern, Frauen und Paaren einen gelösten Umgang mit Lust ermöglichen. «Körperlichkeit und Sexualität sind nichts Schmutziges, sondern etwas zum Geniessen.»

Übernommen vom «Tages-Anzeiger», bearbeitet von 20 Minuten.

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