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Die sechs schlimmsten Bahnhöfe Europas sind alle in Deutschland

Die sechs schlechtesten Bahnhöfe Europas befinden sich laut einem Ranking alle in Deutschland. Welche das sind – und wieso sie schlecht abschneiden.

Köln – Wie verspätet sind die Züge? Funktionieren die Aufzüge? Wie gut werden Reisende über die Verbindungen informiert? Je nachdem, wie die Antworten auf diese Fragen ausfallen, kann die Wartezeit in einem Bahnhof positiv oder negativ wahrgenommen werden. Wer häufiger mit den Zügen der Deutschen Bahn unterwegs ist, wird es bestimmt schon bemerkt haben: Es gibt große Qualitätsunterschiede bei den Bahnhöfen, sowohl national als auch international. Ein Ranking zeigt nun: Die sechs schlimmsten Bahnhöfe Europas befinden sich allesamt in Deutschland – einer davon liegt in NRW.

Ranking: Das sind die schlechtesten Bahnhöfe in Europa – sie liegen alle in Deutschland

Außenansicht des Hauptbahnhofs Bremen.
Der Hauptbahnhof Bremen ist laut einem Ranking der schlechteste Bahnhof Europas. (Archivbild) © Sarah Knorr/dpa

In ihrem jährlichen Bahnhofs-Ranking vergleicht die internationale Verbraucherschutzorganisation Consumer Choice Center (CCC) aus den USA 50 der größten Bahnhöfe in Europa, gemessen an der Anzahl der Reisenden. Besonders die Anlagen in Deutschland kommen bei dem European Railway Station Index 2023 nicht gut weg: Der Hauptbahnhof in Bremen landet in der Rangliste auf dem letzten Platz. Nur wenig besser ist der Bahnhof München-Pasing (49) und auch der Hauptbahnhof Essen (45) schneidet im Bahnhofs-Ranking schlecht ab, wie auch wa.de berichtet. Punktgleich auf Rang 46 liegt gleich dreimal die Bundeshauptstadt Berlin, mit den Bahnhöfen Ostkreuz, Gesundbrunnen und Zoologischer Garten.

Die zehn schlechtesten Bahnhöfe Europas (Nation, Punktzahl)

41. Helsinki Central Station (Finnland, 57,5)

42. Haussmann Saint-Lazare (Frankreich, 57)

43. Chatelet-Les Halles (Frankfreich, 56)

43. Birmingham New Street (England, 56)

45. Essen Hbf (Deutschland, 55)

46. Berlin Ostkreuz (Deutschland, 54)

46. Berlin-Gesundbrunnen (Deutschland, 54)

46. Berlin Zoologischer Garten (Deutschland, 54)

49. Munchen-Pasing (Deutschland, 52)

50. Bremen Hbf (Deutschland, 39)

Quelle: European Railway Station Index 2023

Das sind die laut Ranking besten Bahnhöfe Europas – Deutschland nur zweimal in den Top 10

Die besten Bahnhöfe Europas befinden sich laut Ranking allesamt in Nachbarländern Deutschlands. Den ersten Platz konnte sich – wie bereits im vergangenen Jahr – der Hauptbahnhof Zürich in der Schweiz sichern. Rang zwei belegt der Wiener Hauptbahnhof. Hinter Berlin Hbf auf Platz drei folgen noch der Bahnhof in der Schweizer Hauptstadt Bern und der im niederländischen Utrecht. Der Hauptbahnhof Köln befindet sich als bester Bahnhof in Nordrhein-Westfalen auf Rang 18.

Vergleichsweise gut also, aber auch nicht ungefährlich: Zuletzt zählte ein Ranking den Kölner Hbf zu einem der gefährlichsten Bahnhöfe in Deutschland. Weniger gut schnitten zudem weitere Bahnhöfe in der Domstadt ab: Und unter den vier schlechtesten Bahnhöfen im Rheinland finden sich laut VRR gleich drei aus Köln.

Die besten Bahnhöfe Europas (Nation, Punktzahl)

1. Zürich Hbf (Schweiz, 102)

2. Wien Hbf (Österreich, 94)

3. Berlin Hbf (Deutschland, 90)

3. Bern (Schweiz, 90)

5. Utrecht Centraal (Niederlande, 89,5)

6. Frankfurt Hbf (Deutschland, 87)

7. Napoli Centrale (Italien, 86)

8. Amsterdam Centraal (Niederlande, 84,5)

9. Gare du Lyon (Frankreich, 82)

10. Oslo central Station (Norwegen, 81)

10. Vienna Meidling (Österreich, 80,5)

Quelle: European Railway Station Index 2023

Die schlechtesten Bahnhöfe Europas liegen allesamt in Deutschland – doch warum?

Es sei auffällig, dass nur wenige Bahnhöfe aus Deutschland sich einen der Spitzenpositionen im Ranking sicher konnten, schreiben die Verantwortlichen vom CCC. 21 von 50 Bahnhöfen in der Rangliste befinden sich in der Bundesrepublik, doch nur einer davon konnte sich unter den Top fünf platzieren, der Hauptbahnhof in Berlin. In den Top Ten findet sich mit dem Frankfurter Hauptbahnhof nur ein weiterer Bahnhof aus Deutschland. Folgende Kriterien wurden für das Ranking herangezogen:

Doch warum schneiden die Deutschen Bahnhöfe so schlecht ab? Verantwortlich seien vor allen Dingen die hohen Verspätungen und Wartezeiten an den bundesdeutschen Bahnhöfen gewesen, heißt es vom CCC. Im vergangenen Jahr kam fast jeder dritte Bahnreisende in Deutschland mindestens 15 Minuten zu spät an.

Durch das Neun-Euro-Ticket habe man bewirken wollen, dass die Menschen auf Züge, statt aufs Auto setzen, heißt es bei CCC. Die Anzahl der Zugfahrten in ländlichen Regionen sei auch angestiegen, doch die Anzahl der Reisenden übersteige den verfügbaren Raum von kleineren Bahnhöfen „dramatisch“. Als dann schließlich das 49-Euro-Ticket eingeführt wurde, sei es bereits zu spät gewesen. Die Folge: Mehr Stau auf den Gleisen, längere Wartezeiten – und Frust bei den Fahrgästen. (mg) Fair und unabhängig informiert, was in Köln & NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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