Bei einzelnen 3D-Druckverfahren gibt es mühsame Nachbearbeitungsprozesse, insbesondere wenn es um die Reinigung von Metallpulver geht. Das Unternehmen Solukon eine Partnerschaft mit Siemens geschlossen, um ein neues Entstaubungssystem für 3D-gedruckte Metallteile auf den Markt zu bringen.
Die Solukon Maschinenbau GmbH, ein Spezialist für additive Weiterverarbeitungs- und Fertigungslösungen, präsentierte auf der formnext 2017 seine automatisierte Entstaubungsanlage, bei der die 3D-gedruckten Teile vibrieren und gedreht werden, um von innen aus eventuell eingeschlossene Pulverkörner freizusetzen. Wie in einem Artikel von 3dprint.com beschrieben wird, kehrt Solukon nach der Einführung des SFM-AT200, eines neuen Entstaubungssystems, im nächsten Monat zur formnext 2018 zurück, um sein neues SFM-AT800S-System für die Metallpulverfusion zu präsentieren. Entstanden ist das neue System in einer Partnerschaft mit Siemens.
Additive Fertigungstechnologien werden von Siemens aus einer ganzheitlichen Perspektive analysiert, wobei Siemens die digitalen Anforderungen der gesamten Herstellungskette versteht. Das neue Nachbearbeitungssystem SFM-AT800S verfügt über die neuesten intelligenten Technologieentwicklungen, die es möglich machen, Metallpulver auf eine effektive Art und Weise aus komplexen internen Kanälen von 3D-gedruckten Teilen zu entfernen.
Standardisiertes System mit rotierenden und servomotorischen Achsen
Das neue System kann Teile in jede 3D-Position bringen und basiert auf dem Unternehmensstandard SFM-AT800. Zudem verfügt der SFM-AT800S über zwei endlos rotierende und servomotorische Achsen und ein neues Achsensystem, das entlang einer beliebigen 3D-Kontur die Bewegung von 3D-gedruckten Teilen ermöglicht. Dies ermöglicht die Pulverentfernung von Teilen, die komplizierte, konforme innere Strukturen aufweisen, wie zum Beispiel Spritzgusswerkzeuge.
Siemens ist mit dem neuen Entstaubungssystem von Solukon vertraut, da das Unternehmen die Technologie bereits zur Entstaubung einsetzt. Die beiden Unternehmen arbeiten an der Entwicklung des neuen SFM-AT800S zusammen, um die Ergebnisse der Reinigung von hochkomplexen 3D-gedruckten Teilen, wie Wärmetauschern und Infusionsdüsen, zu verbessern.
Siemens bringt intelligente Software mit
Um die optimale Bewegung des Entstaubungssystems während des Reinigungsprozesses zu berechnen, erforscht Siemens eine intelligente Software, die innere Kanäle erkennen kann, indem als digitaler Zwilling die ursprüngliche CAD-Datei verwendet wird. Solukons neuer SFM-AT800S wird mit Siemens Sinamic-Motor- und Antriebslösungen sowie Simatic-Steuerungen entwickelt, um mit den neuen Softwareentwicklungen eine Verbindung herzustellen.
Das verbesserte Pulverentferungssystem wird sehr stark von Siemens unterstützt. Für Siemens sind hochwertige, pulverfreie Metallteile aus dem 3D-Drucker, die Umweltthemen in Bezug auf Abfallwiederverwendung und Abfallvermeidung sowie der Gesundheitsschutz und die Arbeitssicherheit sehr wichtig, um auch in den Post-Processing-Aktivitäten von Solukon fortschrittliche Designs zu verarbeiten. Vor Kurzem präsentierte auch Digital Metal sein vollautomatisiertes Herstellungskonzept.