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DüsseldorfWaldzustandsbericht 2023

Keine Entwarnung für den Wald in Nordrhein-Westfalen

Obwohl der Sommer reich an Regen war, gibt es für den Wald in Nordrhein-Westfalen noch keine Entwarnung.

Silke Gorißen (CDU), Landwirtschaftsministerin von Nordrhein-Westfalen, hat den Waldzustandsbericht 2023 vorgestellt.
Silke Gorißen (CDU), Landwirtschaftsministerin von Nordrhein-Westfalen, hat den Waldzustandsbericht 2023 vorgestellt. Foto: Rolf Vennenbernd

Nur noch ein Viertel der untersuchten Bäume in NRW habe dichte, gesunde Baumkronen und weise keinen Verlust von Nadeln und Blättern auf, sagte Forstministerin Silke Gorißen (CDU) am Donnerstag in Düsseldorf bei der Vorstellung des Waldzustandsberichts 2023. Damit sind weniger Bäume als noch im Vorjahr (28 Prozent) in NRW vollständig gesund. Mehr als jeder dritte Baum (36 Prozent) weist mittlere Verluste von Nadeln und Blättern auf, bei 39 Prozent wurden starke Verluste festgestellt.

„Obwohl der vergangene Sommer deutlich nasser ausfiel, hat sich die Wetterlage nicht wirklich positiv auf das Ergebnis des diesjährigen Waldzustandsberichts ausgewirkt“, sagte Gorißen. Vielmehr hätten die Witterungsextreme wie Stürme, Hitze und Trockenheit der vergangenen Jahre zu massiven Waldschäden geführt. Hoffnung auf eine Verbesserung des Waldzustands machte das Ministerium aber für das kommende Jahr, weil die Baumknospen wegen des vielen Regens in diesem Jahr gute Bedingungen für ihre Entwicklung hätten.

Ein Silberstreif ist dem Bericht zufolge auch, dass zumindest die Massenvermehrung der Fichtenborkenkäfer abnimmt. Mehr als 140.000 von rund 935.000 Hektar Wald in NRW sind geschädigt. Davon sind die meisten Bäume Fichten. „Wir erleben aktuell die größten flächigen Waldschäden seit dem Bestehen Nordrhein-Westfalens“, sagte Gorißen. In den nächsten Jahren werde die Wiederbewaldung vorangetrieben.

Eine gute Nachricht für den Wald ist auch, dass es wegen der feuchten Witterung dieses Jahr weniger Waldbrände gab. 2023 seien 20 Waldbrände auf acht Hektar gezählt worden, im sehr trockenen und heißen Jahr 2022 habe es mehr als 200 Waldbrände auf insgesamt knapp 75 Hektar gegeben, sagte die Ministerin.

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Rund ein Drittel der NRW-Landesfläche ist mit Wald bedeckt. Davon sind 63 Prozent in Privatbesitz. Der Wald in NRW besteht zu 58 Prozent aus Laubbäumen, meist Buchen und Eichen. Auf 42 Prozent der Waldfläche wachsen Nadelbäume, vor allem Fichten. Seit 1984 wird der Zustand des Waldes im Waldzustandsbericht erhoben.

dpa