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Aachen

IHK: Die Geschäftslage ist durchweg erbaulich

Diese Branche kann buchstäblich auf eine blendende Auftragslage bauen. Das Baugewerbe ist der große Gewinner der letzten Monate. Das ist eine der zentralen Aussagen der Herbst-Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen. 41 Prozent der befragten Firmen haben dabei zu Protokoll gegeben, dass sie die aktuelle Geschäftslage als „gut“ einschätzen. 57 Prozent sprechen von einer zumindest gleichbleibenden Geschäftslage.

Wie ein regionales Konjunkturprogramm: Die Campus-Baustelle in Aachen ist ein Grund, warum die Entwicklung im Baugewerbe besonders bemerkenswert ist.
Wie ein regionales Konjunkturprogramm: Die Campus-Baustelle in Aachen ist ein Grund, warum die Entwicklung im Baugewerbe besonders bemerkenswert ist. Foto: Andreas Steindl, Michael Jaspers

Und nur zwei Prozent schätzen die aktuelle Situation als „schlecht“ ein. Zum Vergleich: Im Frühjahr wurde nur von 23 Prozent „gut“, von 51 Prozent „gleich“, aber von 26 Prozent „schlecht“ angegeben.

Zufrieden ob der positiven Entwicklung der Unternehmen in der Region: IHK-Hauptgeschäftsführer Michael F. Bayer.
Zufrieden ob der positiven Entwicklung der Unternehmen in der Region: IHK-Hauptgeschäftsführer Michael F. Bayer. 

„Es war ein schlechtes Frühjahr, der Bau war im Frühjahr ein Sorgenkind. Diese erdrutschartig positive Entwicklung ist schon erstaunlich“, erklärte Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen, bei der gestrigen Präsentation der Umfrageergebnisse.

324 Betriebe befragt

324 Betriebe mit 41.700 Beschäftigten — in der Region gibt es laut IHK insgesamt 370.000 — waren Anfang September zu Geschäftslage und -erwartung befragt worden. Und erstmals seit Jahresbeginn haben sich die Ergebnisse samt und sonders positiv entwickelt.

Vier von zehn Befragten berichten aktuell von guten Geschäften, nur jeder neunte Betrieb ist unzufrieden. Zudem hat sich die Situation überall verbessert: in den Kreisen Heinsberg, Düren und Euskirchen ebenso wie in Städteregion und Stadt Aachen.

„Die Konjunktur-Lok fährt. Aus der Regionalbahn wird gerade ein Regionalexpress. Auch wenn der ICE noch nicht in Sicht ist“, vergleicht Bayer die Situation für Handel, Dienstleistungssektor, Industrie und eben Baugewerbe.

Dass ausgerechnet dort derart positive Schlagzeilen gemacht werden können, hat gute Gründe: „Der Campus und die Hochschulerweiterung insgesamt sind wie ein regionales Konjunkturprogramm für das Baugewerbe“, erklärt IHK-Geschäftsführer Fritz Rötting.

Zudem sei es eine gute Zeit für Wohnungsbauprojekte in der Region — die Nachfrage ist groß und die Finanzierung günstig.

Und so gibt es dann auch einen mehr als bemerkenswerten Wert in den Umfrageergebnissen: In der Stadt Aachen werten alle befragten Betriebe des Baugewerbes die derzeitige Geschäftslage als positiv. Das darf dann wohl hundertprozentige Zufriedenheit genannt werden.

In derart guten Monaten mag es nicht überraschen, dass die Erwartungshaltung nicht ganz so gut (27 Prozent) ist, aber immerhin bei 67 Prozent „gleich“ und nur bei sechs Prozent „schlecht“. „Es geht weiter auf hohem Niveau“, sagt Bayer.