Krieg in der Ukraine
Weil das Sonnenblumenöl fehlt: Hersteller sollen einfach Umdeklarieren können

Das Öl geht zur Neige. Damit die Hersteller nicht jedes Mal die Verpackung anpassen müssen, wenn sie auf alternative Stoffe zurückgreifen, sollen sie nun rechtlichen Spielraum erhalten.

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Für Lebensmittelhersteller soll es einfacher werden, wenn sie die Art des Öls in ihren Produkten anpassen müssen.

Für Lebensmittelhersteller soll es einfacher werden, wenn sie die Art des Öls in ihren Produkten anpassen müssen.

Keystone

Das Pflanzenöl könnte knapp werden. Der Krieg in der Ukraine hat zu Nachschubproblemen geführt. Nun will der Bundesrat, dass «Lebensmittelproduzenten rasch und flexibel Sonnenblumenöl und -lecithin durch alternative Pflanzenöle ersetzen können». Das hat er an seiner Sitzung vom Mittwoch beschlossen. Wie das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) mitteilt, soll so sichergestellt werden, dass es wegen «kurzfristigen Umstellungen nicht zu weiteren Verzögerungen in der Lieferkette respektive zu Falschdeklaration» kommt.

Künftig sollen der Lebensmittelbranche drei Möglichkeiten zur Verfügung stehen, um situationsbedingte Änderungen beim verwendeten Pflanzenöl auszuweisen, wie das BLV weiter mitteilt: «Auf einem roten Punkt sind die neuen Zutaten aufgeführt, der rote Punkt verweist auf eine Internetseite mit der entsprechenden Information oder die Hersteller führen im Zutatenverzeichnis eine Auswahl an Pflanzenölen auf, von denen sie mindestens eines für das Enderzeugnis verwenden. Hier ist die Ergänzung ‹abhängig von der Versorgungslage› obligatorisch.»

Diese angedachte Änderung geht nun in eine verkürzte Vernehmlassung. Diese ist bereits in zwei Wochen abgeschlossen und so sollen «die notwendigen rechtlichen Anpassungen per 15. Juli in Kraft treten können», wie es in der Mitteilung heisst. (mg)