Grossbritannien
Prinz Charles will sich partout nicht von seinem geflickten Anzug trennen

Prinz Charles stehen jährlich 19 Millionen Pfund zur Verfügung – mehr als genug für eine angemessene royale Garderobe. Trotzdem läuft der britische Thronfolger lieber in einem geflickten Anzug herum. Alleine im Juli wurde er neun Mal darin gesehen.

Drucken
Frische Rosen, alter Anzug: Charles und Camilla am 31. Juli. KEY

Frische Rosen, alter Anzug: Charles und Camilla am 31. Juli. KEY

Ungefähr 19 Millionen Pfund – umgerechnet rund 27 Millionen Franken –, dieser Haufen Geld steht dem britischen Thronfolger Prinz Charles laut der britischen Tageszeitung «The Telegraph» pro Jahr zur Verfügung. Der 64-Jährige gibt es für seine Angestellten aus: für die Pflege seiner Gärten, für Reisen und Büromaterial. Was sein Budget aber nicht vorsieht, ist offenbar eine Stange neuer Anzüge.

Denn Charles, so rechnet das Onlineportal des deutschen Nachrichtenmagazins «Stern» vor, trug allein im letzten Monat bei neun öffentlichen Auftritten den gleichen grauen Zweireiher. Lediglich das Hemd, die Krawatte und das Einstecktuch wechselte der älteste Sohn von Königin Elisabeth II.

Nun ist Charles weder für sein modisches Gespür noch für exzessive Shoppingtouren bekannt; einen neuen Anzug hätte er sich trotzdem gönnen können. Denn sein geliebtes, mausgraues Modell hat einen winzigen Fehler, über den sich nun ganz Grossbritannien amüsiert.

Ein royales Flickwerk

Der Anzug von Charles hat ein Loch. Dieses wurde zwar notdürftig mit einem Flicken übernäht, der Makel unter der linken Anzugtasche ist aber trotzdem deutlich sichtbar. Der Anzug werde umgehend zum Schneider gebracht und ausgebessert, teilte der Palast Ende Juni mit. Am 3. Juli besuchte der Prinz mit Gattin Camilla die BBC-Studios in Wales. Seine Anzüge lässt er seit Jahren in der Londoner Savile Row massschneidern; mindestens 4000 Franken kostet ein derart exklusives Teil.

Offensichtlich war Charles jedoch zu beschäftigt oder wollte nicht auf den Zweireiher verzichten. Er präsentierte sein Flickwerk Anfang Juli bei einer Flugshow in London, zwei Wochen später beim Besuch des National Railway Museum in York und bei einem Poloturnier in Egham. Sogar als er seinen neugeborenen Enkel Prinz George im Londoner St. Mary’s Hospital besuchte, schlüpfte Charles in den geflickten – und mittlerweile zerknitterten – Anzug. Auch auf der offiziellen Homepage des Prinzen von Wales sind Fotos mit dem geflickten Anzug zu sehen.

Zuletzt trug Charles das graue Modell am Mittwoch beim Besuch der Sandringham Flower Show – es regnete in Strömen. Nun wäre es also höchste Zeit für eine Reinigung und einen Stopp beim Schneider. Bei einem Budget von jährlich 19 Millionen Pfund sollte das ja drin sein.