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Ein Brite und ein Australier duellieren sich um den Sieg an der Tour de France. Was noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen wäre, könnte in den nächsten drei Wochen Realität werden.
Die Experten sind sich einig: Die Topfavoriten der Ausgabe 2012 des prestigeträchtigsten Radrennens der Welt, das morgen mit dem Prolog in Lüttich beginnt und am 22. Juli traditionsgemäss in Paris zu Ende geht, heissen Cadel Evans und Bradley Wiggins. Der Australier Evans tritt als Vorjahressieger an, der Brite Wiggins als Mann der Stunde - als erster Radprofi hat er diesen Frühling die Rundfahrten Paris-Nizza, Tour de Romandie und Dauphiné Libéré in der gleichen Saison gewonnen.
Wiggins und der Masterplan
Die beiden Kontrahenten stehen für einen Trend im Strassenradsport - hin zu mehr englischsprechenden Fahrern und Teams. Bis weit in die Achtzigerjahre machten die Mittel- und Südeuropäer den Toursieg gänzlich unter sich aus, in den Teams wurde Französisch und Italienisch gesprochen, aber kaum Englisch. Das hat sich geändert. Mit BMC Racing (Evans) und Garmin-Sharp sind zwei der aktuellen Pro-Teams in den USA lizenziert, die mit Greg LeMond und Lance Armstrong auch schon zwei Toursieger stellten (zusammen 10 Triumphe). RadioShack-Nissan mit Fabian Cancellara fährt zwar mit Luxemburger Lizenz, aber mit amerikanischem Hauptsponsor. Seit 2010 ist ein britisches (Sky), seit dieser Saison ein australisches (Orica-Greenedge) Team mit dabei.