Tour de France
Le Tour wird zu the Tour: Grösste Rundfahrt der Welt ist in angelsächsischer Hand

Ein Brite und ein Australier duellieren sich um den Sieg an der Tour de France. Was noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen wäre, könnte in den nächsten drei Wochen Realität werden.

Simon Steiner, Lüttich
Drucken
Tour-Favoriten unter sich: Bradley Wiggins (l.) und Cadel Evans unterhalten sich am Dauphiné Libéré
10 Bilder
Acht Sekunden trennten 1989 den Zweitplatzierten Laurent Fignon (links) vom Sieger Greg LeMond.
Das waren die spannendsten Duelle an der Tour de France
Der Klassiker aus grauer Vorzeit: Fausto Coppi und Gino Bartali.
Innerfranzösisches Duell: Raymond Poulidor (rechts) und Jacques Anquetil 1963 am Col de Peyresourde.
Gegen den Kannibalen Eddy Merckx hatte auch Bernard Thévenet keine Chance.
Bevor Jan Ullrich im Kampf gegen Lance Armstrong den Kürzeren zog, verlor er 1998 auch ein spannendes Duell gegen den Piraten Marco Pantani (links).
1985 musste Greg LeMond noch hinter Teamkollege Bernard Hinault zurückstecken. Im Jahr darauf durfte der Amerikaner gewinnen.
Miguel Indurain dominierte die Grande Boucle über Jahre. Da hatte auch Toni Rominger keine Chance.
Ein Tour-Sieg und sechs zweite Plätze: Joop Zoetemelk hatte das Problem in der selben Zeit zu fahren wie Eddy Merckx und Bernard Hinault.

Tour-Favoriten unter sich: Bradley Wiggins (l.) und Cadel Evans unterhalten sich am Dauphiné Libéré

imago

Die Experten sind sich einig: Die Topfavoriten der Ausgabe 2012 des prestigeträchtigsten Radrennens der Welt, das morgen mit dem Prolog in Lüttich beginnt und am 22. Juli traditionsgemäss in Paris zu Ende geht, heissen Cadel Evans und Bradley Wiggins. Der Australier Evans tritt als Vorjahressieger an, der Brite Wiggins als Mann der Stunde - als erster Radprofi hat er diesen Frühling die Rundfahrten Paris-Nizza, Tour de Romandie und Dauphiné Libéré in der gleichen Saison gewonnen.
Wiggins und der Masterplan
Die beiden Kontrahenten stehen für einen Trend im Strassenradsport - hin zu mehr englischsprechenden Fahrern und Teams. Bis weit in die Achtzigerjahre machten die Mittel- und Südeuropäer den Toursieg gänzlich unter sich aus, in den Teams wurde Französisch und Italienisch gesprochen, aber kaum Englisch. Das hat sich geändert. Mit BMC Racing (Evans) und Garmin-Sharp sind zwei der aktuellen Pro-Teams in den USA lizenziert, die mit Greg LeMond und Lance Armstrong auch schon zwei Toursieger stellten (zusammen 10 Triumphe). RadioShack-Nissan mit Fabian Cancellara fährt zwar mit Luxemburger Lizenz, aber mit amerikanischem Hauptsponsor. Seit 2010 ist ein britisches (Sky), seit dieser Saison ein australisches (Orica-Greenedge) Team mit dabei.

Aktuelle Nachrichten