500 000 Franken muss die Gemeinde in die Wasseraufbereitung der fast neuen Wellenrutschbahn der Badi stecken. So will es das Laboratorium der Urkantone.
Christoph Riebli
Seit zwei Jahren ringt die Gemeinde Sarnen mit dem Laboratorium der Urkantone in Brunnen. Grund: Die Wasserzufuhr für die Wellenrutschbahn im noch jungen Strandbad Sarnen erfolgt aus dem See. «Im kleinen Becken könnten sich deshalb Keime verstärkt vermehren», lautet deren Befürchtung, wie Gemeindepräsident Manfred Iten erklärt. Folge: Für das vergleichsweise kleine «Planschbecken» muss nun eine ähnliche Anlage auf den Platz, wie es zur Wasseraufbereitung für das 25-Meter-Schwimmbecken braucht. Kostenpunkt 500 000 Franken.
Verhältnisblödsinn? «Wir haben die Auflage zähneknirschend entgegengenommen und lange mit den Verantwortlichen gekämpft», sagt Iten. Auch Landammann Hans Wallimann, der in der Aufsichtskommission des Laboratoriums sitzt, konnte als Vermittler die Bestimmungen nicht beeinflussen. Entweder abräumen, was für die Kinder und Jugendlichen einen Verlust bedeuten würde, oder aufrüsten seien zur Wahl gestanden. Die Gemeinde entschied sich für letzteres, «alles andere wäre fahrlässig», sagt Iten.
Wussten die Planer 2011, als die Rutsche installiert wurde, nichts von den Bestimmungen, oder ist das ein offensichtlicher Planungsfehler? Eine Frage, die so an der Gemeindeversammlung von vergangener Woche auch gestellt wurde, als es darum ging, in der Erfolgsrechnung 600 000 Franken für den «baulichen Unterhalt Seefeld Park» abzubuchen – hauptsächlich wegen der Rutsche. Zwar hatte der Gegenantrag zur Rechnungsgenehmigung keine Chance, die Frage bleibt aber: «Damals war das Ziel, den Wasseranschluss möglichst kostengünstig zu machen», sagt Manfred Iten, «das Anzapfen von Seewasser war erlaubt.» Das habe man abgeklärt und darum so gemacht. Inzwischen habe das Laboratorium der Urkantone aber das Reglement angepasst: «Innert weniger Jahre entstand so eine andere Ausgangslage, die technische Anpassungen nötig macht.»
Die bereits bestehende Tafel, welche die Badegäste über die Seewasserzufuhr auf der Rutsche informiert, reiche eben nicht, erzählt Iten weiter. Schliesslich gehe es im Grundsatz um die Gesundheit der Badegäste. Für die laufende Badesaison hat das Strandbad eine Ausnahmebewilligung erhalten. 2016 muss die Umrüstung dann vollzogen sein. «Bis dahin werden die Wasserwerte vom Laboratorium regelmässig kontrolliert.» Für Manfred Iten ein Gesamtzustand, den man nicht länger dulden kann.