“Seit Monaten wird alles teurer – wie kann ich bei dieser hohen Inflation mein Erspartes schützen?” Diese Frage wird in letzter Zeit immer wieder in den Gesprächen mit unseren Mandaten gestellt.

Dass wir aktuell wirtschaftlich herausfordernde Zeiten erleben, wird wohl kaum jemand in Abrede stellen. Die anhaltende Inflation frisst die Kaufkraft im Geldbeutel auf. Zwar haben die als Sparweltmeister bekannten Deutschen auch im letzten Jahr wieder ihr Geldvermögen vermehrt, dennoch verliert das Ersparte immer mehr an Kaufkraft. Um dieses Phänomen genauer zu beleuchten, haben wir uns intensiver mit der Thematik beschäftigt.

Im Alltag wird oft über Renditen und Gewinne gesprochen, die die Performance von Aktien, Aktienfonds, Anleihen oder auch Festgeldkonten darstellen sollen. Doch warum sind diese Zahlen trügerisch? Häufig wird dabei die genaue Bedeutung und Auswirkung des Begriffs „Inflation“ vernachlässigt. Viele Menschen sind sich nicht bewusst, woher die Inflation kommt und wie sie sich auswirkt. Die Inflation ist schwer greifbar, vermutlich auch deshalb, weil sie keinen klaren Start- oder Endpunkt hat. Inflation ist also ein fortschreitender Prozess, bei dem das Geld mit der Zeit an Wert verliert.

Zurück zu unserer Ausgangssituation: Beim Wirtschaften und Anlegen des Geldes ist zu berücksichtigen, dass Renditen im Verhältnis zur Inflation betrachtet werden sollten. Was nützt es, wenn Sie Ihr Geld langfristig mit 2 Prozent auf einem Festgeldkonto angelegt haben, die Inflation aber langfristig beispielsweise bei 3 Prozent liegt? Letztendlich können Sie sich trotz positiver Zinsen am Ende weniger kaufen, obwohl Sie gespart haben. Gerade in Zeiten hoher Inflation sollte jedem bewusst sein, dass Rendite nicht immer Werterhalt oder Gewinn bedeutet. Es kann auch trotz wieder gestiegener Zinsen einen Wertverlust bedeuten.

Um die Gründe für Inflation besser zu verstehen, haben wir hier die wichtigsten aufgelistet:

  1. Eine erhöhte Geldmenge: Zentralbanken drucken kontinuierlich Geld, wodurch die Geldmenge steigt und das Geld an Wert verliert.
  2. Nachfragebedingte Inflation: Güter werden häufiger nachgefragt als sie angeboten werden (geändertes Konsumverhalten, zum Beispiel durch die Corona-Pandemie aufgeschobene Unternehmungen oder Anschaffungen werden nachgeholt).
  3. Angebotsbedingte Inflation: Weltweit steigen die Produktionskosten, die Lieferketten sind seit der Corona-Pandemie gestört. Infolge des Krieges in der Ukraine kommt es zu Rohstoffengpässen, die das Angebot verknappen – vor allem bei Energie und Getreide.
  4. Steigende Löhne tragen dazu bei, dass mehr Geld im Umlauf ist, was wiederum den Wert des Geldes mindert.
  5. Politische Maßnahmen und hohe Staatsverschuldung haben in letzter Zeit zu einer hohen Inflation geführt.

Wie können Sie jedoch der Inflation am besten entgegentreten?

Die Zentralbanken haben – als Gegenbewegung zur Inflation – die Zinsen seit dem letzten Sommer sukzessive wieder erhöht, bei einer Inflationsrate von über 6 Prozent lässt sich damit aber immer noch nicht die Inflation überholen.

Wenn 100,00 Euro auf dem Konto im nächsten Jahr nur noch 94,00 Euro Kaufkraft haben, kann das selbst bei Lockangeboten von 3 oder 4 Prozent Festgeldkonten keine schützende Alternative für das Ersparte sein. Wenn Sie also nicht tatenlos zusehen möchten, wie Ihr hart verdientes Geld weniger wert wird, müssen andere Alternativen her.

Lediglich Sachwerte, wie Aktien, haben das Zeug dazu, uns im Rennen mit der Inflation effektiv zu unterstützen. Mit dem Erwerb von Aktien bzw. Aktienfonds erwerben Sie Anteile an Unternehmen, diese können mit steigender Inflation ihre Preise erhöhen, wovon wiederum Sie als Anleger profitieren.

Auf mittel- und langfristige Sicht bieten Sachwerte wie Aktien, anders als Geldwerte wie Tages- oder Festgelder, damit einen gewissen Schutz vor der Teuerung.

Unsere Empfehlung:

Seien Sie achtsam in Bezug auf Inflation sowie Zinsen. Beide Parameter stehen immer in Abhängigkeit zueinander. Am Ende ist jedoch entscheidend, was Sie sich für Ihr Geld kaufen können. Das heißt, beachten Sie die Kaufkraft des Geldes, nicht nur die Zinsprozente – aber lassen Sie sich von der Inflation nicht verrückt machen. Angst und Bauchgefühl sind beim Thema Geld selten guten Ratgeber – erfolgreich ist, wer eine solide Anlagestrategie hat und dieser in allen Phasen treu bleibt.


Autor:

Karen Wilke


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