Interview

"Masked Singer" - Ruth Moschner paranoid: "Tiefe Blicke in die Augen können verräterisch sein"

Ruth Moschner begibt sich für "The Masked Singer" 2023 wieder auf die Pfade einer investigativen Ermittlerin. Doch hat das auch Auswirkungen auf ihr Privatleben? Die AZ hat bei ihr mal nachgehakt.
| Sven Geißelhardt
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Ruth Moschner sitzt auch 2023 wieder am Ratepult in der Prosieben-Show "The Masked Singer".
Ruth Moschner sitzt auch 2023 wieder am Ratepult in der Prosieben-Show "The Masked Singer". © Thomas Banneyer/dpa

Die in München geborene Ruth Moschner ist aktuell wieder voll im Ermittlerinnen-Modus. Bei "The Masked Singer" 2023 versucht sie gerade, die geheimen Identitäten der Promis herauszufinden. Mit der AZ hat die sympathische Moderatorin über ihren TV-Job und Gleichberechtigung im TV-Business gesprochen. Hat sie dabei auch über ihr Privatleben geplaudert?

Ruth Moschner: "Mir schreiben täglich befreundete Menschen"

AZ: Frau Moschner, Sie sind bislang in sieben von acht Staffeln "The Masked Singer" Teil der prominenten Rate-Jury. Was begeistert Sie an dieser Show?
RUTH MOSCHNER: Wenn man es genau nimmt, war ich in jeder Staffel dabei, aber wer achtet schon auf Details (grinst). Ach so, das war ja ich (lacht). Sorry, ich bin aktuell noch sehr im Detektivinnenmodus. Ich finde, bei "The Masked Singer" kommen viele Komponenten zusammen. Der Look, die Masken, die außergewöhnlichen Musikinszenierungen und eben genau die richtige Dosis Verrücktheit, die unterhält, erstaunt und immer wieder überrascht. Man kann die Show auf viele Arten genießen. Entweder man rätselt mit, oder man lässt sich einfach nur verzaubern.

Sie sind fast schon eine investigative Ermittlerin, wenn es um die geheimen Identitäten der verkleideten Promis geht und nutzen dafür auch ihr VIP-Netzwerk. Sind Freunde auch mal genervt, wenn Sie recherchieren?
Ich denke, Sie haben da eine falsche Vorstellung. Es ist eher so, dass mir täglich befreundete Menschen schreiben und mich fragen, ob es der oder die sein könnte. Und: Ich liebe es und freue mich über jede einzelne Person, die vom Ratefieber erfasst wird. Highlights sind dann noch Fotos vom kollektiven Fernsehschauen mit der ganzen Familie, einfach herrlich und eine Bestätigung, dass TV einfach immer noch begeistern kann.

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Gibt es Promis, die während Ihrer Jury-Teilnahme von "The Masked Singer" nicht mehr mit Ihnen sprechen?
Lustigerweise gab es schon den ein oder anderen, der dann besonders viel mit mir gesprochen hat. Aber als gute Ermittlerin weiß ich natürlich, gerade wer etwas zu verbergen hat, redet sich um Kopf und Kragen. Tiefe Blicke in die Augen können auch verräterisch sein. Klingt paranoid? Ich weiß. Ich weiß aber auch, wer dann sofort auf meine Liste der Verdächtigen kommt.

Wie steht es eigentlich um Ihr eigenes Gesangstalent? Würden Sie sich selbst verkleidet auf die Bühne trauen?
Leider bisher nicht. Ich würde wirklich sehr sehr gerne mal unter einer Maske stecken, aber meine Sangeskünste sind sehr bescheiden. Drücken Sie mir die Daumen, dass es trotzdem mal klappt? Bitte.

Sie sind in München geboren, haben hier auch Ihre Karriere gestartet. Heute leben Sie in Berlin. Vermissen Sie auch mal Ihre bayerische Heimat?
Ich besuche Bayern mindestens einmal im Jahr und reise zum Beispiel zum Wandern in die Berge. Das muss schon sein. Und die Biergärten sind natürlich auch einmalig. Ansonsten fühle ich mich wirklich überall zu Hause, wo das Essen gut und die Menschen herzlich sind.

"Oft fehlt es uns Frauen an Selbstbewusstsein"

Sie setzen sich in den sozialen Medien stark für Gleichberechtigung ein. Warum hat man es als Frau im TV-Business heute noch immer schwerer als ein Mann?
Oh, wow, das Thema ist etwas zu komplex, um es in ein paar Sätzen zu beantworten. Zumal ich da ja auch noch in der Reflexionsphase bin und genau das immer wieder mit Freundinnen diskutiere. Das hat nichts mit dem TV-Business alleine zu tun. Es gilt doch für alle Bereiche. Oft fehlt es uns Frauen an Selbstbewusstsein, uns gut zu verkaufen und uns selbst auch was zuzutrauen. Aber wir können natürlich keine jahrmillionenalten Evolutionsregeln mit 50 Jahren Feminismus plötzlich platt machen. Es ist nun mal tief verankert, dass eine Frau für Nachwuchs sorgen kann, aber das eben nur exklusiv für neun Monate lang. Ein Mann muss sich nach der Befruchtung rein theoretisch um gar nichts mehr Sorgen machen. Geschweige denn seinen Körper vor irgendwas schützen. Und ja, ich weiß, das ist jetzt sehr schmal runtergebrochen. Aber es zeigt plakativ, dass schon an der Basis der eine Körper mehr Unabhängigkeiten hat. Natürlich liegt es nicht nur daran. Wir haben hier noch die XY-Kräfte der Muskulatur, die Geschichte des Patriarchats, der Ehe, der Kirche… Im Prinzip ist fast jedes System darauf ausgerichtet, keine Gleichstellung anzustreben. Im TV, bzw. durch die sozialen Medien wird natürlich noch dazu sichtbarer, dass Frauen emotionaler betrachtet werden. Hier sprechen wir nicht nur von der Option, sie zu sexualisieren, sondern auch von ganz banalen Urteilen über Körper, Stimme, Redeanteil oder Styling. Das ist verführerisch, weil so schön einfach, und passiert oft durch andere Frauen. Und wie kommen wir da raus? Meine Devise lautet da immer, sich zu solidarisieren, aber auch die positiven Bewegungen erkennen und feiern. Ich mag diese ewigen Betroffenheitsnummern auch nicht dauernd hören und versuche einfach, den Frauen in meinem Umfeld immer wieder Mut zu machen. Wir wollen ja kein Mitleid oder irgendwem was wegnehmen, sondern einfach nur die gleichen Chancen, die Möglichkeit zu entscheiden.

Ruth Moschner hält Freund und Privatleben aus der Öffentlichkeit heraus

In einem Instagram-Post haben Sie vor Kurzem geschrieben: "Nur, weil ich meine Partnerschaft nicht öffentlich vermarkte, heißt das noch lange nicht, dass ich nicht vergeben bin." Wie ist Ihre Meinung zu Promis, die ihre Beziehung zu Geschäftsmodellen erklärt haben?
Da darf jedes Paar für sich selbst entscheiden.

Sie halten ihr Privatleben und ihren Freund aus der Öffentlichkeit heraus. War das eine bewusste Entscheidung von Ihnen?
Natürlich.

Können Sie verstehen, dass Fans an Ihrer Beziehung ein so hohes Interesse haben?
Natürlich verstehe ich das. Das Interesse ist ja auch gar nicht böse oder hinterlistig gemeint.

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