Leitthema
Diabetologe 2008 · 4:361–367
DOI 10.1007/s11428-008-0243-6
Online publiziert: 2. Juli 2008
© Springer Medizin Verlag 2008
N. Hermanns · B. Kulzer · M. Krichbaum
FIDAM - Forschungsinstitut Diabetes Akademie Bad Mergentheim, Bad Mergentheim
Problemspezifische
Patientenschulung
Übersicht zu einem wesentlichen
Bestandteil der Diabetestherapie
Die langfristige Prognose des Diabetes ist
zu einem großen Teil davon bestimmt,
inwieweit es den Patienten im Alltag gelingt, ihren Diabetes konsequent zu behandeln. Strukturierte Schulungs- und
Behandlungsmaßnahmen, welche den Patienten die notwendigen Kenntnisse und
Fertigkeiten zu einem eigenverantwortlichen Umgang mit der Diabeteserkrankung vermitteln, sind entsprechend nationalen und internationalen Leitlinien [1,
2, 3] ein wesentlicher, integraler Bestandteil der Diabetestherapie.
> Jeder Diabetespatient
soll zu Beginn seiner
Diabeteserkrankung
an einer ausführlichen
Patientenschulung
teilnehmen können
Nach der Leitlinie der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) sollte jeder Diabetespatient zu Beginn seiner Diabeteserkrankung an einer ausführlichen Patientenschulung teilnehmen können [3].
Hierfür gibt es in Deutschland verschiedene von der DDG und/oder vom Bundesversicherungsamt (BVA) zertifizierte
Grundschulungsprogramme für Patienten
mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes. Diese Schulungsprogramme, welche in der
. Tab. 1 aufgeführt sind, wurden bereits
in einem anderen Übersichtsartikel ausführlich beschrieben [4].
Von den Programmen zur Grundoder Basisschulung von Menschen mit
einem Typ-1- oder Typ-2-Diabetes lassen
sich zielgruppen- und problemspezifische
Schulungsprogramme unterscheiden. Zu
den zielgruppenspezifischen Programmen zählen beispielsweise Schulungen
für Kinder oder Jugendliche mit Diabetes oder Schulungen für geriatrische Patienten. Auch diesen Gruppen von Schulungsprogrammen waren schon frühere
Beiträge in dieser Zeitschrift gewidmet
[5, 6].
Hinsichtlich der Berechtigung zur Teilnahme an einer Basisschulung zur Diabeteserkrankung bei Typ-1- und Typ-2-Diabetes-Patienten besteht unter den Experten weitgehende Einigkeit. Im Verlauf
der Diabeteserkrankung können jedoch
Probleme auftreten, welche eine erneute
Schulung notwendig machen. Allerdings
wird die Notwendigkeit von Wiederholungs- oder problemspezifischen Schulungen bei neu auftretenden Problemen
im Zusammenhang mit der Diabeteserkrankung unterschiedlich beurteilt. In
diesem Beitrag wollen wir uns daher mit
den problemspezifischen Schulungs- und
Behandlungsprogrammen beschäftigen.
Spezifische Problembereiche im
Verlauf der Diabeteserkrankung
Es gibt gute Gründe, welche für problemspezifische Schulungen bei Diabetespatienten sprechen. Bei der Diabeteserkrankung handelt es sich um eine dynamische Krankheit. Dies gilt für die Entstehung des Diabetes mellitus, welche
sich über eine zunehmende Insulinresistenz und Stadien der gestörten Glukose-
toleranz hin zu einer manifesten Diabeteserkrankung entwickelt. Aber auch nach
Entstehung der Erkrankung verläuft diese in der Regel nicht statisch. Bei vielen
Betroffenen kann es im weiteren Krankheitsverlauf zu Veränderungen und Problemen kommen, welche neue Kompetenzen und Fertigkeiten sowie häufig einen anderen Umgang mit der Erkrankung
erfordern. Zu solchen Problemen gehören
beispielsweise:
F das Auftreten von Akutkomplikationen wie Hypoglykämieproblemen,
F die Entstehung von Langzeitkomplikationen des Diabetes, welche verschiedene Organsystem betreffen
können, oder
F mit der Diabeteserkrankung im Zusammenhang stehende psychosoziale
Belastungen bzw. psychische Komorbiditäten.
Diabetesprävention
Neben dem Faktum einer älter werdenden
Gesellschaft sind für das Auftreten eines
Typ-2-Diabetes Lebensstilfaktoren wie
Bewegungsmangel und eine zu Übergewicht führende Ernährung mit verantwortlich. Eine Vielzahl epidemiologischer Studien belegt einen korrelativen
Zusammenhang zwischen diesen Lebensstilfaktoren und der Zunahme von Diabeteserkrankungen. In Deutschland geht
man derzeit davon aus, dass etwa 7 Mio.
Menschen an einem Diabetes mellitus erkrankt sind und diese Zahl in den nächs-
Der Diabetologe 5 · 2008
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Leitthema
Tab. 1
Überblick über anerkannte und zertifizierte Grundschulungsprogramme
- Behandlungs- und Schulungsprogramm für Typ-1-Diabetiker
- Behandlungs- und Schulungsprogramm für Typ-2-Diabetiker, die nicht Insulin spritzen
- Mehr Diabetes Selbstmanagement Typ-2 (MEDIAS 2): Schulungs- und Behandlungsprogramm
für Menschen mit Diabetes, die nicht Insulin spritzen
- Behandlungs- und Schulungsprogramm für Typ-2-Diabetiker, die Insulin spritzen
- Behandlungs- und Schulungsprogramm für Typ-2-Diabetiker, die Normalinsulin spritzen
- Diabetes II im Gespräch
- LINDA
ten 5 Jahren auf etwa 10 Mio. Betroffene
anwachsen wird.
> Durch eine Modifikation des
Lebensstiles konnten 58% aller
Diabetesneuerkrankungen
vermieden werden
Gleichzeitig haben Interventionsstudien [7, 8] gezeigt, dass durch eine Modifikation des Lebensstiles 58% aller Diabetesneuerkrankungen vermieden werden
konnten. Diese Interventionen wurden im
Einzelsetting vorgenommen. Für eine flächendeckende Implementierung der Diabetesprävention bedarf es jedoch effektiver Gruppenbehandlungsprogramme.
Hypoglykämieprobleme
Bereits im Jahre 1941 beschrieb Lawrence
[9], dass bei vielen Typ-1-Diabetes-Patienten nach 5 Jahren der Insulinbehandlung Probleme in Bezug auf ihre Hypoglykämiewahrnehmung auftraten. Moderne Untersuchungen konnten bestätigen, dass es bei vielen insulinbehandelten
Diabetespatienten mit zunehmender Diabetesdauer zu einer Verschlechterung der
Hypoglykämiewahrnehmung und damit
zu einer Zunahme von schweren Hypoglykämien kommt. Besonders Patienten
mit normnahen HbA1c-Werten sind bei
längerer Diabetesdauer gefährdet, eine Hypoglykämiewahrnehmungsproblematik zu entwickeln [10], von der schätzungsweise 30–40% aller Typ-1-DiabetesPatienten betroffen sind.
Patienten mit einer eingeschränkten
oder fehlenden Hypoglykämiewahrnehmung haben ein deutlich erhöhtes Risiko für das Auftreten schwerer Hypoglykämien [11]. Zudem sind rezidivierende
schwere Hypoglykämien insbesondere in
Verbindung mit Notarzteinsätzen und/
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Der Diabetologe 5 · 2008
oder Notaufnahmen ins Krankenhaus mit
hohen Kosten verbunden. Zur Prävention
schwerer Hypoglykämien sind daher spezielle Behandlungsansätze sinnvoll und
notwendig, welche Patienten dabei unterstützen, ihre Hypoglykämien wieder besser wahrzunehmen und niedrige Blutzuckerwerte zu vermeiden.
Langzeitkomplikationen
Im Laufe einer Diabeteserkrankung entwickeln sich vielfach so genannte Langzeitkomplikationen. Zu den häufigsten
Diabeteskomplikationen gehören diabetische Neuropathien. Letztere stellen eine
Hochrisikobedingung für die Entstehung
eines diabetischen Fußsyndroms dar. Hohe Blutzuckerwerte sind in Kombination
mit anderen Faktoren des metabolischen
Syndroms ebenso für ein erhöhtes Risiko von makrovaskulären Komplikationen und bei Männern für die Entwicklung einer erektilen Dysfunktion verantwortlich.
Diabetische Neuropathie
Bei etwa einem Drittel aller Diabetespatienten tritt im Verlauf der Erkrankung eine
diabetische Neuropathie auf, die zum einen mit Missempfindungen und Schmerzen und zum anderen mit einem Sensibilitätsverlust einhergehen kann. Etwa
10–15% aller Diabetespatienten haben eine chronisch-schmerzhafte Neuropathie.
Manifestiert sich eine diabetische Neuropathie durch Sensibilitätseinschränkung
oder -verlust, so erhöht sich das Risiko
der Entstehung eines diabetischen Fußsyndroms [12]. Diabetespatienten mit einer diabetischen Neuropathie benötigen
daher Wissen und Kompetenzen über die
Entstehung und Behandlung von neuropathischen Beschwerden sowie ggf. Strategien, um mit chronischen Schmerzen
umgehen zu können. Zur Prävention
eines diabetischen Fußsyndroms bedarf
es ebenfalls spezifischer Fertigkeiten und
Kompetenzen, welche in einer Grundschulung nicht ausreichend vermittelt
werden können.
Diabetisches Fußsyndrom
Eine der folgenreichsten Diabeteskomplikation ist das diabetische Fußsyndrom.
Dieses geht mit einer temporären Immobilität einher, führt zu Ulzerationen und
im Extremfall sogar zu Amputationen an
den unteren Extremitäten. Etwa 2–10%
aller Menschen mit Diabetes mellitus leiden an einem Fußulkus. Die Neuerkrankungsrate liegt jährlich bei 2,2–5,9% [13].
Bei schlecht heilenden Wunden und Fußgeschwüren bedarf es daher zum einen einer sofortigen spezifischen medizinischen
Therapie, und zum anderen müssen Patienten Strategien wie z. B. regelmäßige
Fußinspektionen beherrschen, um eine
weitere Verschlimmerung oder nach Abheilung von Fußwunden ein Rezidiv zu
vermeiden.
Erektile Dysfunktion
Männer mit einer Diabeteserkrankung
können infolge einer neuropathischen
Schädigung oder einer diabetesbedingten
Gefäßerkrankung an einer erektilen Dysfunktion erkranken, welche zu einer bedeutsamen Ursache für eine nicht zufriedenstellende Sexualität und für ein beeinträchtigtes Wohlbefinden werden kann.
Das rechtzeitige Erkennen und Behandeln von Erektionsstörungen ist daher für
den Erhalt und die Verbesserung einer zufriedenstellenden Lebensqualität von hoher Bedeutung. Zur richtigen Behandlung
dieser Störung sollten die Betroffenen spezifisches Wissen und Kompetenzen über
ihre Erkrankung und die therapeutischen
Optionen erwerben können.
Makrovaskuläre Erkrankungen
Eine chronische Hyperglykämie in Verbindung mit anderen Risikofaktoren des
metabolischen Syndroms, wie z. B. Fettstoffwechselstörungen und/oder Hypertonie, trägt zu einem bis zum 3fach erhöhten Risiko für kardiovaskuläre oder zerebrovaskuläre Komplikationen bei, welche
die Hauptursache für die hohe Morbidität
und Mortalität bei Diabetespatienten dar-
Zusammenfassung · Abstract
stellen [14]. Bei koronaren Herzerkrankungen oder bereits aufgetretenen Herzoder Hirninfarkten sind somit spezifische
Kenntnisse und Strategien erforderlich,
um eine weitere Verschlimmerung der Erkrankung oder ein Wiederauftreten eines
solches Ereignisses zu vermeiden.
Diabetesbezogene Belastungen,
Depressionen und andere
psychische Erkrankungen
Viele Patienten mit einer Diabeteserkrankung berichten ein erhöhtes Ausmaß an
Belastungen im Zusammenhang mit den
Therapieanforderungen (Therapieanpassung im Alltag, Umgang mit Folgeerkrankungen, Angst vor Unterzuckerungen usw. [15]).
E Etwa jeder dritte Diabetespatient
weist Depressionssymptome
auf, und etwa 10–15% aller
Diabetespatienten leiden an einer
klinischen depressiven Störung [16].
Auch Angststörungen sind bei Diabetespatienten offensichtlich häufiger anzutreffen als bei Nicht-Diabetes-Patienten.
Daher sind Schulungs- und Behandlungsprogramme sinnvoll, welche den Patienten Strategien zu einem verbesserten
Umgang mit von der Diabeteserkrankung
oder deren Behandlung ausgehenden Belastungen vermitteln können.
Neben Depressionen und Angststörungen stellen Essstörungen die wichtigsten psychischen Krankheiten bei Patienten mit Diabetes mellitus dar. Neben den klassischen Essstörungen Anorexia nervosa und Bulimia nervosa ist vor
allem die so genannte „Binge-eating-Störung“ (Heißhungerattacken ohne gegensteuernde Maßnahmen wie Erbrechen
usw.) von Bedeutung [17]. Da im Hinblick auf die Stoffwechseleinstellung alle
Formen eines gestörten Essverhaltens einen negativen Effekt haben können und
mit deutlichen Risiken für die Gesundheit verbunden sind, müssen den betroffenen Patienten Strategien zu einem verbesserten Umgang mit dem Diabetes, insbesondere mit dem Essverhalten vermittelt werden.
Diabetologe 2008 · 4:361–367 DOI 10.1007/s11428-008-0243-6
© Springer Medizin Verlag 2008
N. Hermanns · B. Kulzer · M. Krichbaum
Problemspezifische Patientenschulung. Übersicht zu
einem wesentlichen Bestandteil der Diabetestherapie
Zusammenfassung
Die Notwendigkeit von Basisschulungen
für Diabetespatienten, in denen sie Kompetenzen und Selbstmanagementfertigkeiten
im täglichen Umgang mit ihrer Erkrankung
erwerben, ist von Experten weitgehend anerkannt. Leider entwickeln sich aber im Verlauf der Diabeteserkrankung vielfach Akutund/oder Langzeitkomplikationen, zu deren
Behandlung häufig die in einer Basisschulung vermittelten Kompetenzen und Fertigkeiten nicht ausreichen. Deshalb bedarf es
problemspezifischer Schulungsprogramme.
In diesem Artikel werden problemspezifische
Schulungsprogramme vorgestellt, welche
solche speziellen Kompetenzen und Fertigkeiten für Diabetespatienten vermitteln. Neben einem Diabetespräventionsprogramm
(PRÄDIAS) werden Behandlungsprogramme
für Diabetespatienten mit Hypoglykämieproblemen (BGAT und HyPOS), mit Neuropathie und Fußproblemen (BARFUSS und
NEUROS) sowie ein Behandlungsprogramm
für Männer mit erektiler Dysfunktion (WENUS) vorgestellt. Für Patienten mit Bluthochdruck sind spezielle Hypertonieschulungsprogramme angezeigt. Ein Defizit an problemspezifischen Schulungsprogrammen besteht für Patienten mit makrovaskulären Begleiterkrankungen und für Diabetespatienten
mit psychosozialen Belastungen. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass für die klinische Praxis eine Reihe problemspezifischer
Schulungsprogramme zur Verfügung stehen, welche Diabetespatienten die notwendigen Kompetenzen und Fertigkeiten vermitteln, um mit im Verlauf der Diabeteserkrankung auftretenden Problemen und Belastungen angemessen umzugehen.
Schlüsselwörter
Diabetesschulung · Hypoglykämieprobleme ·
Diabetische Neuropathie · Diabetesprävention · Hypertonieschulungen
Problem-specific patient eduction. Overview
of an integral part of diabetes therapy
Abstract
Diabetes education as part of diabetes therapy is a widely acknowledged treatment
among experts. Diabetic patients acquire
competencies for effective self-management of their disease in daily routine. However, during the course of diabetes, both acute
as well as long-term complications often develop, requiring new competencies, skills and
knowledge in order for the patient to cope
effectively. It is for this reason that problemspecific diabetes education programmes are
necessary. This article describes a diabetes
prevention programme (PRAEDIAS), treatment programmes for diabetic patients with
hypoglycaemia problems (BGAT and HyPOS),
education programmes for patients with diabetic neuropathy and diabetic foot problems
(BARFUSS and NEUROS) and a treatment programme for diabetic men with erectile dysfunction (WENUS). There are special hypertension education programmes for diabetic patients with high blood pressure. Specific education programmes for diabetic patients with macrovascular as well as psychosocial problems related to diabetes are currently lacking. In summary, a variety of problem specific education programmes are available for diabetic patients.
Keywords
Diabetes education · Hypoglycaemia problems · Diabetic neuropathy · Diabetes prevention · Hypertension education programmes
Der Diabetologe 5 · 2008
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Leitthema
Dauer: Bewegung
% Gewichtsabnahme
0
250
p=.030
230
-1
-2
190
170
155
150
130
110
119
102
98
90
-4
-4
-5
-6
p<.001
-7
70
50
-1,6
-3
%
Minuten pro Woche
210
-8
Kontrollgruppe
Baseline
PRAEDIAS
Follow up
-9
-10
Abb. 1 8 Effekt von PRAEDIAS auf körperliche Bewegung und Gewicht
Fazit: Notwendigkeit
problemspezifischer
Schulungsprogramme
Allen diesen potenziellen Problembereichen, die sich im Laufe einer Diabeteserkrankung entwickeln können, ist gemeinsam, dass zu deren Bewältigung neue
Kompetenzen und Fertigkeiten seitens
der Patienten erforderlich sind, welche zu
Beginn der Diabeteserkrankung noch keine große Rolle spielen und die in diesem
Ausmaß in einer Grundschulung nach der
Diabetesmanifestation auch nicht vermittelt werden können. Hinzu kommt, dass
diese diabetesbezogenen Probleme sich
über einen längeren Zeitraum entwickeln,
so dass bei deren Manifestation eine Basisschulung meist schon längere Zeit zurückliegt. Die häufige Praxis, bei Manifestation der oben beschriebenen Probleme einfach noch einmal eine Grundschulung zu wiederholen, muss in Anbetracht der Tatsache, dass diese Probleme
neue Kenntnisse, Kompetenzen und Fertigkeiten erfordern, als suboptimal angesehen werden. Für verschiedene Problembereiche wurden spezifische Schulungsprogramme entwickelt, welche im Folgenden kurz vorgestellt werden sollen.
Problemspezifische
Schulungsprogramme
Im diesem Teil des Artikels sollen die in
Deutschland vorhandenen problemspezifischen Schulungs- und Behandlungsprogramme kurz vorgestellt werden.
364 |
Der Diabetologe 5 · 2008
Schulungsprogramme zur
Prävention des Diabetes
Alle Experten sind sich einig, dass in
den nächsten Jahren die Zahl der Menschen mit einer Diabeteserkrankung weiter drastisch steigen wird. Mitverantwortlich hierfür sind vor allem Lebensstilfaktoren wie eine ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel und der dadurch bedingte weitere Anstieg des Übergewichts als bedeutsamstem Risikofaktor. Um dieses immense Problem für das
Gesundheitssystem zukünftig bewältigen
zu können, werden primäre Präventionsmaßnahmen zur Vermeidung eines Diabetes notwendig.
Modellstudien in Finnland („Diabetes
Prevention Study“/DPS) und den USA
(„Diabetes Prevention Programm“/DPP)
haben gezeigt, dass durch eine Modifikation des Ernährungs- und Bewegungsverhaltens die Neuerkrankungsrate des Diabetes bei Personen mit einem erhöhten
Diabetesrisiko um 58% gesenkt werden
kann. Allerdings fanden diese Präventionsmaßnahmen in Einzelsettings statt,
sodass eine Diabetesprävention bisher als
wenig kosteneffektiv angesehen wird. Es
fehlen kosteneffektive Konzepte, die eine flächendeckende Implementierung ermöglichen.
Diabetes vermeiden – selbst
aktiv werden (PRAEDIAS)
Mit PRAEDIAS wurde von der Arbeitsgruppe der Diabetes-Akademie Bad Mergentheim in Zusammenarbeit mit „gesundheitsziele.de“ ein strukturiertes Schulungsprogramm zur Prävention des Typ-
2-Diabetes entwickelt. Es basiert auf den
amerikanischen und finnischen Präventionsstudien DPS und DPP. Im Gegensatz
zu den Referenzprogrammen handelt es
sich hier um ein Gruppenprogramm (6–
10 Teilnehmer), welches eine bessere Kosten-Nutzen-Relation und damit einhergehend eine bessere praktische Umsetzbarkeit erreichen soll.
Das PRAEDIAS-Programm fokussiert
auf eine nachhaltige Lebensstilmodifikation mit den Zielen einer Gewichtsreduktion, Veränderung des Ernährungsverhaltens und Steigerung der körperlichen
Aktivität. PRAEDIAS umfasst insgesamt
12 Kursstunden über einen Zeitraum von
einem Jahr. Diese unterteilen sich in eine
2-monatige Veränderungsphase (Kernintervention, 8 Gruppentreffen) sowie eine
Stabilisierungsphase (4 Gruppentreffen
und Begleitmaßnahmen). Mit Hilfe einer
„toolbox“ wird im Rahmen der Nachbetreuung besonders auf individuelle Problemkonstellationen eingegangen.
Die Effektivität wurde in einer randomisierten, prospektiven Studie evaluiert. Im 12-Monats-Follow-up zeigte sich,
dass es bei den Teilnehmern am PRAEDIAS-Programm zu einer signifikanten Reduktion des Übergewichts, einer Modifikation des Essverhaltens und einer Steigerung der körperlichen Bewegung kam
(. Abb. 1). Die durch PRAEDIAS nach
einem Jahr erzielten Ergebnisse entsprechen in Bezug auf die Gewichtsreduktion in etwa den Einjahreseffekten der DPS
bzw. in Bezug auf die Bewegungsaktivierung denen der DPP [18].
In einem Modellprojekt, das in Zusammenarbeit mit der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK), dem Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (ZI), dem Forschungsinstitut der Diabetes-Akademie Bad Mergentheim (FIDAM) und der Universität Dresden umgesetzt wurde, sollten die Effektivität, Effizienz und Umsetzbarkeit von PRAEDIAS in einem 6-Monats-Follow-up unter
realen Versorgungsbedingungen geprüft
werden. Hier zeigten sich signifikant positive Effekte auf die Gewichtsreduktion
und die Steigerung der körperlichen Bewegung sowie auf zentrale metabolische
Parameter wie Nüchternblutzucker und
Blutfette.
Prävalenz schwerer Hypoglykämien
Kosteneinsparung durch HyPOS
# pro Patientenjahre
1,4
p=.031
1,2
1
0,87
0,87
0,8
0,6
0,4
0,264
0,126
0,2
Abb. 2 7 a Effekt von
HyPOS auf die Prävalenz
schwerer Hypoglykämien.
b Kosteneffizienz von
HyPOS
0
Kontrollgruppe
a
Baseline
Schulungsprogramme
für Patienten mit
Hypoglykämieproblemen
Diese Schulungsprogramme sollen Patienten dabei helfen, ihre Hypoglykämiewahrnehmung wieder zu verbessern,
niedrige Blutzuckerwerte zu vermeiden,
Unterzuckerungen früher wahrzunehmen und rechtzeitig zu behandeln und
im Alltag mit Unterzuckerungen und Situationen, die ein erhöhtes Hypoglykämierisiko bergen, besser umzugehen. In
Deutschland gibt es derzeit 2 Programme
zur Behandlung von Menschen mit Hypoglykämieproblemen.
Blutglukosewahrnehmungstraining für Typ-1-Diabetiker (BGAT)
Das Blutzuckerwahrnehmungstraining
(BGAT, „Blood Glucose Awareness Training“) wurde von der Arbeitsgruppe um
Dan Cox in den USA entwickelt und von
der Arbeitsgruppe um Fehm-Wolfsdorf
(Lübeck) ins Deutsche übersetzt. Es umfasst 8 Kursstunden und wird in ambulanten Gruppen von 6–8 Teilnehmern
durchgeführt. Für die Schulung stehen ein
Curriculum und ein strukturiertes Patientenbuch zur Verfügung [19].
Das BGAT konnte in einer randomisierten kontrollierten Studie seine Effektivität nachweisen [20]. Die Teilnahme an
einer BGAT-Schulung führte zu einer besseren Erkennung hypo- und hyperglykämischer Blutzuckerwerte sowie zu einer
signifikanten Reduktion schwerer Hypoglykämien.
Das BGAT wurde als erstes problemspezifisches Schulungsprogramm vom
1000
900
800
700
600
500
400
300
200
100
0
870
145
126
Vor lnterventiom
HyPOS
27 Monats-Follow-up
0
b
Kosten d. Hypoglykämie
Einsparung
BVA und der DDG zertifiziert. Kritisch
anzumerken ist, dass dieses Programm
lediglich eine deutsche Übersetzung des
amerikanischen BGAT darstellt und in
machen Passagen nicht ganz mit der Behandlungsrealität in Deutschland übereinstimmt.
Hypoglykämie
– Positives Selbstmanagement:
Unterzuckerungen besser
wahrnehmen, vermeiden
und bewältigen (HyPOS)
HyPOS wurde von unserer Arbeitsgruppe
aus Bad Mergentheim konzipiert und entwickelt und umfasst 5 Kurseinheiten, wobei in der letzten Kursstunde auch die Angehörigen geschult werden. Für die Schulenden und die Patienten stehen eine Reihe strukturierter Materialien (z. B. Curriculum, Folienset, Arbeitsblätter und Insulinschablonen sowie Hypotagebücher für
Patienten) zur Verfügung [21, 22].
HyPOS wurde in einer randomisierten
kontrollierten Multicenterstudie evaluiert
[23]. Die Teilnahme an einem HyPOSKurs führte kurzfristig zu einer verbesserten Hypoglykämiewahrnehmung, signifikant weniger milden Unterzuckerungen und zu einer verbesserten Behandlung von Unterzuckerungen. In einer Folgeuntersuchung (2-Jahres-Katamnese) konnte gezeigt werden, dass die Teilnahme an einer HyPOS-Schulung auch
eine deutliche Reduktion sehr schwerer
Hypoglykämien bewirkte, deren Behandlung eine Glukagon- oder Glukoseinjektion erforderte [24]. Die Inzidenz schwerer
Hypoglykämien sank 2 Jahre nach Teilnahme an HyPOS von etwa 0,9 Ereig-
HyPOS
Kosten Intervention
nissen pro Patient und Jahr auf 0,12 hypoglykämische Episoden pro Patient und
Jahr (. Abb. 2 a). In Modellrechnungen
konnte gezeigt werden, dass die durch eine
Teilnahme an HyPOS erzielbare Reduktion von schweren Hypoglykämien einem
Einspareffekt von etwa 600 EUR entspricht, selbst wenn man die Kosten der
Durchführung einer HyPOS-Schulung
mit 145 EUR pro Patient veranschlagt, sodass von einer hohen Kosteneffizienz des
HyPOS-Schulungsprogrammes auszugehen ist (. Abb. 2 b).
Mittlerweile wurde auch für den stationären Bereich eine modifizierte Fassung
von HyPOS entwickelt [25], welche in einer ersten Evaluationsstudie ebenfalls positive Effekte auf die Inzidenz schwerer
Hypoglykämien zeigte.
Schulungsprogramme für
Patienten mit Folgekomplikationen
Bisher gibt es in Deutschland noch zu wenige Schulungsprogramme, welche speziell für eine Gruppe von Patienten mit besonderen diabetesspezifischen Folgekomplikationen konzipiert worden sind. Von
den wenigen vorhandenen Programmen
sind noch nicht alle evaluiert.
Strukturiertes Behandlungsund Schulungsprogramm für
Menschen mit Diabetes und
einem diabetischen Fußsyndrom:
Den Füssen zuliebe (BARFUSS)
Das BARFUSS-Programm ist ein spezielles Behandlungs- und Schulungsprogramm für Patienten mit diabetischen
Fußproblemen und wurde vom Verband
Der Diabetologe 5 · 2008
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Leitthema
Tab. 2 Überblick über anerkannte und zertifizierte Programme zur Behandlung der
Hypertonie
- Strukturiertes Hypertonie Behandlungs- und Schulungsprogramm (HBSP)
- Behandlungs- und Schulungsprogramm für Patienten mit Hypertonie
- Modulare Bluthochdruck-Schulung IPM
der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD) entwickelt. Es umfasst 3 Kurseinheiten und
wird von Diabetesberater/innen ambulant durchgeführt. Das Programm wurde
bislang nicht publiziert. Allerdings gibt es
für ausgebildete Trainer Schulungsmaterialien und ein Curriculum, für die Patienten Arbeitsblätter als Kopiervorlage
[26].
Die Effektivität von BARFUSS wurde
in einer nichtkontrollierten Studie getestet, in der sich positive Effekte auf die Therapiezufriedenheit sowie auf den Fußbefund (bessere Sensibilität, weniger Druckstellen) zeigten [27]. Wie die Autoren
selbst anmerken, wäre eine methodisch
besser kontrollierte Studie zur genaueren
Abschätzung der Effektivität wünschenswert. Das BARFUSS-Programm wurde
bislang von der DDG, nicht jedoch vom
BVA zertifiziert.
Aktiv werden – Neuropathie
richtig behandeln. Ein Schulungsund Behandlungsprogramm
für Menschen mit Diabetes
und Neuropathie (Neuros)
Neuros wurde vom Forschungsinstitut der
Diabetes-Akademie Bad Mergentheim in
Zusammenarbeit mit dem Deutschen Diabetes-Zentrum Düsseldorf entwickelt
[28]. Ziel von Neuros ist es, Menschen mit
einer diabetesbedingten Polyneuropathie
Kenntnisse und Fertigkeiten zur Bewältigung von Neuropathiebeschwerden zu
vermitteln und Möglichkeiten aufzuzeigen, ihre Lebensqualität zu erhalten bzw.
wieder zu verbessern. Darüber hinaus setzen sich die Schulungsteilnehmer mit ihrem erhöhten Risiko für die Entstehung
eines diabetischen Fußsyndroms auseinander und erlernen Fertigkeiten zur Fußkontrolle und -pflege, um Fußproblemen
im Alltag vorzubeugen. Durch die multimodale Ausrichtung ist Neuros sowohl in
der Einzelberatung (themenbezogen) als
auch in Gruppenschulungen (mit 4 Kurseinheiten á 90 min) einsetzbar. Der Neu-
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Der Diabetologe 5 · 2008
ros-Schulungskoffer beinhaltet einen Folienordner und Tisch-Flipcharts mit pädagogischem Leitfaden/Curriculum für
den Schulenden. Als Arbeitsmaterialien
für die Patienten sind ein Neuropathie-/
Schmerztagebuch und eine Neuropathieskala („Schmerzschieber“) vorgesehen.
Bislang ist Neuros noch nicht evaluiert.
Wieder spontan und
normal Sexualität erleben.
Ein Schulungs- und
Beratungsprogramm für Männer
mit Erektionsstörungen (Wenus)
Wenus ist ein integriertes Informationsund Beratungsprogramm für männliche
Diabetespatienten mit erektiler Dysfunktion, das von der Arbeitsgruppe der Diabetes-Akademie Bad Mergentheim entwickelt wurde. Wenus wird sowohl in der
Einzel- und Paarberatung wie auch in einer Gruppenschulung eingesetzt [29]. Als
Materialien stehen ein Folienordner und
ein Tisch-Flipchart sowie ein pädagogischer Leitfaden zur Verfügung. In der
Praxis hat sich Wenus als ein brauchbares
Instrument erwiesen, um Vorurteile und
Ängste seitens der Betroffenen abzubauen
und sie durch Aufklärung und Wissensvermittlung zu eigenen Entscheidungen
hinsichtlich unterschiedlicher Behandlungsmöglichkeiten der erektilen Dysfunktion zu befähigen.
Anzumerken ist, dass das Informations- und Beratungsprogramm Wenus
nicht evaluiert wurde und auch nicht von
der DDG oder dem BVA anerkannt und
zertifiziert ist.
Schulungsprogramme für
Patienten mit makrovaskulären
Erkrankungen
Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellen
weltweit die Todesursache Nummer Eins
dar und sind mit erheblichen Kosten für
das Gesundheitssystem verbunden. Kardiometabolische Risikofaktoren (Adipositas, Fettstoffwechselstörungen, Hyperto-
nie) sind per se mit einem erhöhten Risiko
für kardio- oder zerebrovaskuläre Komplikationen assoziiert.
E Gehen kardiometabolische
Risikofaktoren mit einer chronischen
Hyperglykämie einher, so erhöhen
sich die Morbidität und Mortalität für
die Betroffenen noch einmal deutlich.
Daher ist es notwendig, bei Patienten mit
Diabetes diese Risikofaktoren, welche in
der Regel durch den Lebensstil der Betroffenen mit bedingt sind, frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Allerdings gibt
es für diese Patientengruppe bisher keine spezifischen Schulungs- und Behandlungsprogramme. In Deutschland existieren lediglich verschiedene Schulungsprogramme zur Behandlung der Hypertonie,
welche von der DDG und vom BVA anerkannt und zertifiziert sind und die sowohl in den DMP-Verträgen für Diabetes
mellitus als auch für die koronare Herzkrankheit (KHK) aufgenommen wurden
(. Tab. 2).
Kritische Bewertung
der Schulungssituation
in Deutschland
Das Auftreten von Akut- und Folgekomplikationen ist für die Betroffenen mit einer deutlich schlechteren Prognose ihrer
Erkrankung und für das Gesundheitssystem mit erheblichen Kosten verbunden.
Trotzdem gibt es in Deutschland noch
zu wenige Schulungsprogramme, welche
speziell für Patienten mit besonderen diabetesspezifischen Problembereichen bzw.
Folgekomplikationen konzipiert worden
sind.
Für den Bereich der Hypoglykämiewahrnehmungsstörung liegen mit den
Programmen BGAT und HyPOS 2 Schulungsprogramme vor, deren Effektivität
belegt ist. Es ist zu erwarten, dass die aufgezeigten Effekte zu bedeutenden Kosteneinsparungen führen und daher die Implementierung in die vertragsärztliche
Versorgung sowohl für die Patienten als
auch für die Kostenträger sinnvoll und
lohnend ist. Für den Bereich der diabetischen Neuropathie und des diabetisches
Fußsyndrom liegen mit BARFUSS und
NEUROS zwei Schulungs- und Behand-
lungsprogramme vor, für die die Überprüfung der Effektivität und Effizienz in
kontrollierten randomisierten Studien
jedoch noch aussteht. Für Diabetespatienten mit makrovaskulären Komplikationen stehen mit Ausnahme von Hypertonieprogrammen keine Schulungs- und
Behandlungsprogramme zur Verfügung.
Korrespondenzadresse
> Es fehlen Schulungsprogramme
Literatur
für Diabetespatienten
mit makrovaskulären
Komplikationen und
psychischen Problemen
Es fehlen auch Schulungs- und Behandlungsprogramme für Diabetespatienten
mit einem hohen Ausmaß an psychischen
Belastungen oder mit einer bestehenden
komorbiden psychischen Problematik.
Allerdings sollen im Rahmen des vom
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie
(BMBF) geförderten „Kompetenznetz Diabetes“ Interventionsprogramme für Diabetespatienten mit einer subklinischen
Depression entwickelt und evaluiert werden, sodass hier zumindest partiell eine
Verbesserung in Sicht ist.
Fazit für die Praxis
Beim Diabetes mellitus handelt es sich
um eine dynamische Erkrankung, in deren langfristigem Verlauf auch schwerwiegende Komplikationen und Probleme
auftreten können. Es ist aber nicht möglich, schon zu Beginn der Erkrankung diese möglichen Problemkonstellationen alle zu antizipieren; und es ist auch nicht
sinnvoll, mit dem Versuch zu reagieren,
diese Themenbereiche schon in einer Basisschulung zu Beginn der Erkrankung zu
integrieren. Wenn im Verlauf der Erkrankung zusätzliche Probleme entstehen,
sollten die Mitglieder des behandelnden Diabetesteams mit entsprechenden
Schulungsangeboten reagieren. Hierfür stehen in Deutschland erfreulicherweise eine Reihe effektiver problemspezifischer Schulungsmaßnahmen zur Verfügung.
Prof. Dr. N. Hermanns
FIDAM - Forschungsinstitut Diabetes Akademie
Bad Mergentheim
Theodor-Klotzbücher-Straße 12
97980 Bad Mergentheim
hermanns@diabetes-zentrum.de
Interessenkonflikt. Keine Angaben.
1. American Diabetes Association (2007) Standards
of medical care in diabetes. Diabetes Care 30(1):
S4–S41
2. International diabetes federation (2005) IDF Clinical Guidelines Task Force. Global guidelines for type 2 diabetes. Brussels
3. Kulzer B, Albus C, Herpertz S et al. (2007) Psychosoziales und Diabetes mellitus DDG Praxis Leitlinie.
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Der Diabetologe 5 · 2008
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