Acta Universitatis Wratislaviensis No 4127
Neerlandica Wratislaviensia XXXIII
Wrocław 2022
https://doi.org/10.19195/0860-0716.33.4
Jerzy KOCH
ORCID: 0000-0001-8207-0800
Uniwersytet Adama Mickiewicza w Poznaniu / Universiteit Stellenbosch /
Universiteit van die Vrystaat Bloemfontein
Benigna im nebelhaften Gnadental/Genadendal
Abstract
This article analyses the reception of the book Benigna van Groenekloof of Mamre (1873) in South
African literary and historical compendiums and scientific articles, and is an attempt to determine
its genre. This anonymous publication has been frequently – and incorrectly – presented as the oldest
book in Afrikaans written by an author of colour. This contribution rectifies this misconception:
discussing Benigna against its historical background, it introduces the text’s actual author as well
specifies its language. Moreover, the article postulates that more attention in the history of South
African literature should be paid to the religious literature of the Moravian Brethren.
Keywords: South African literature, Afrikaans literature, Dutch colonial literature, Moravian Church
in South Africa, Herrnhut, Benigna van Groenekloof of Mamre, Herman Benno Marx.
I
Der Titel meines Artikels – “Benigna im nebelhaften Gnadental/Genadendal” –
verweist symbolisch auf die vage und problematische Position des Schrifttums, das
in den Wirkungskreisen der südafrikanischen Herrnhuter Missionare entstanden
ist. Freilich ist die Geschichte der südafrikanischen Moraven im allegorischen
Nebel gehüllt – auch insofern, als sie bis vor kurzem überwiegend durch die Historiker geschrieben wurde, die selbst aus der Brüdergemeine stammten. Man betrieb
Geschichte nicht allein als wissenschaftliches Fach. Die Geschichtsschreibung
der Herrnhuter diente zugleich (und das sogar in stärkerem Maße als in anderen
Kreisen) dem Aufbau und der Aufrechterhaltung eigener Identität, sowohl der
der Kirche als auch der der Gemeinschaft von Gläubigen.1
1
Vgl. Geschied-Verhaal van Genadendal, de eerste Zending-Statie Zuid-Afrika van 1737 tot
1806, Van de Sand de Villiers & Co., Kaapstad–Genadendal 1893; Bernhard Krüger, The Pear
Neerlandica Wratislaviensia XXXIII, 2022
© for this edition by CNS
40
JERZY KOCH
Natürlich, wenn ich vom nebelhaften Gnadental spreche, meine ich auch die
ausgesprochen schöne landschaftliche Lage des Ortes. Auf dem Weg nach Gnadental (beziehungsweise ‘Genadendal’ – wie es in Afrikaans heißt) findet man
in diesem Teil der Provinz Kapland eine besonders malerische Hügellandschaft
vor. Die Ortschaft selbst liegt am Fuße eines Gebirgsmassivs, das den Namen
Riviersonderendberge, d.h. ‘Fluss-ohne-Ende-Berge’, trägt. Von den Berggipfeln
senkt sich manchmal Nebel herab und die Umgebung erscheint ausnehmend pittoresk. Aber vor allem geht es mir um den Stellenwert der Kulturaktivitäten der
Moraven, die in der Geschichte Südafrikas sehr oft – und meines Erachtens zu
oft – marginalisiert wurden. Möge Nelson Mandela 1994 den Präsidentschaftssitz
in Kapstadt in ‘Genadendal’ umbenannt haben, um die Verdienste der Moraven
zu würdigen,2 ihr Unternehmungsgeist und ihre Bedeutung für das Land fanden
bis jetzt in den südafrikanischen historischen und vor allem literaturhistorischen
Synthesen keine gebührende Anerkennung. Deswegen ist Genadendal im Titel
meines Artikels im Nebel gehüllt.
II
Lassen Sie mich nun einige Worte zu der Begrifflichkeit sagen. Ich habe bereits
den Terminus ‘Moraven’ gebraucht. Die sogenannte ‘mährische Kirche’ ist im
südlichen Afrika unter dem Namen ‘Moravian Church’, ‘Morawiese Kerk’ oder
‘Broederkerk’ bekannt. Auch der Name ‘Herrnhuters’ wird gelegentlich als
Bezeichnung für diese südafrikanische Kirche gebraucht, die ursprünglich aus der
Brüdergemeine in Deutschland (heute Evangelische Brüder-Unität) entstanden ist.
Die aus den Niederlanden und Deutschland stammenden Herrnhuter Missionare
haben in Südafrika eine der größten Kirchen gebildet. Ihre Aktivitäten übertrafen
in mancher Hinsicht die religiös-kulturellen Handlungen, die von der Berliner,
Rheinischen oder Hermannsburger Mission entwickelt wurden. Chronologisch
Tree Blossoms. A History of the Moravian Mission Stations in South Africa, 1737–1869, Provincial
Board of the Moravian Church in South Africa [Moravian Book Depot], Genadendal 1966; Bernhard Krüger, P.W. Schaberg, The Pear Tree Bears Fruit. The History of the Moravian Church in
South Africa-West (II) 1869–1960 With an Epilogue 1960–1980, Provincial Board of the Moravian
Church in South Africa [Moravian Book Depot], Genadendal 1984; Isaac Balie, Die geskiedenis
van Genadendal 1738–1988, Perskor, Kaapstad 1988; J. Taylor Hamilton, Kenneth G. Hamilton,
Die erneuerte Unitas Fratrum, 1722–1957. Geschichte der Herrnhuter Brüdergemeine. Band 1:
1722–1857, Übersetz. Joachim Haarmann, Herrnhuter Verlag, Herrnhut 2001.
2 Übrigens taucht der Name ‘Gnadental’ (oder ‘Gnadenthal’) als beliebte Bezeichnung für
Kirchen- oder Klosterorte sowohl in den Niederlanden als auch in Deutschland (z.B. in Hessen,
Schwaben, Rheinland) und in der Schweiz auf. Siehe: “Die ‘Wiege der evangelischen Mission in
Afrika’”, Allgemeine Zeitung, (Windhoek) 5–06–2013.
Neerlandica Wratislaviensia XXXIII, 2022
© for this edition by CNS
BENIGNA IM NEBELHAFTEN GNADENTAL/GENADENDAL
41
gesehen stehen die Herrnhuter am Anfang aller Missionen, die auf die lokale
Bevölkerung Südafrikas fokussiert waren. Der erste Missionar Georg Schmidt
(1709–1785) war zwischen 1737 und 1743 unter den Khoikhoi (d.h. Hottentotten)
tätig – lange genug, um einen vielversprechenden Auftakt zu den späteren Aktivitäten zu geben.3 Im 19. Jahrhundert wurde Genadendal zum Zentrum der Missionsarbeit. Zugleich wurde der Ort zum Schauplatz einer raschen ökonomischen
Entwicklung und vielfältiger kultureller Aktivitäten. Im Zuge des beschleunigten
Wandels entstanden u.a. Kindergärten, Schulen, ein Lehrerseminar, eine Druckerei… Mit anderen Siedlungen, wie Mamre (1808), Enon (1818), Elim (1824),
Zuurbraak (1812), Wittewater (1859) und Goedverwacht (1888) bildete Genadendal
ein gut funktionierendes Netzwerk von Missionsstationen.
III
Es war nicht allein Pragmatismus, der Georg Schmidt und die anderen am Ende des
18. Jahrhunderts seine Arbeit fortsetztenden Gemeindebrüder4 dazu veranlasste,
Niederländisch und später Afrikaans als Sprachmedium für die Bekehrung und
Aufklärung von einheimischen Südafrikanern einzusetzen. In der zweiten Hälfte
des 19. Jahrhunderts entschieden sich die Moraven gegen die Pläne der kolonialen
Bildungsabteilung in Kapstadt. Sie wollte den Lehrprozess in den Konfessionsschulen für die Farbigen zwar mitfinanzieren, aber ihn zugleich auch anglisieren
und kontrollieren. 1864 hat der Zentralrat der Brüdergemeine im sächsischen
Herrnhut die Nachfrage der Behörden in der Kapkolonie abgelehnt, das Englische
als Unterrichtssprache im Lehrerseminar der Brüder in Genadendal einzuführen5.
Sie bevorzugten die niederländische Sprache. Nicht weniger bezeichnend ist die
Tatsache, dass die Brüder im Jahr 1884 – zwei Jahre nachdem das Niederländische (neben dem Englischen) zur offiziellen Sprache von Parlamentssitzungen
in Kapstadt geworden war – das Niederländische als eigenständiges Fach in den
Lehrplan ihrer pädagogischen Institute einführten. “The Dutch Bible, Dutch
school-books, and the Dutch Hymnal of the Moravian Churches in Holland were
introduced. The first Hymnal specially for the use of the converts was published
3
Das Tagebuch und die Briefe von Georg Schmidt, dem ersten Missionar in Südafrika
(1737–1744). Transkribiert von Dr. B. Krüeger und Pastor H. Plüddemann. Übersetzt von Fr.
J. du P. Boeke. Redaktion von H.C. Bredekamp und J.L Hattingh, Die Wes-Kaaplandse Institut
vir Historiese Navorsing, Bellville 1981; Werner Raupp, “Georg Schmidt”, Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Band IX (1995), Herzberg 1995, Spalten 452–455.
4 Genadendal Diaries: Diaries of the Herrnhut Missionaries H. Marsveld, D. Schwinn and
J.C. Kühnel, (1792–1794), Eds. H.C. Bredekamp and H.E.F. Plüddemann. Trans. A.B.L. Flegg.
Vol. 1., University of the Western Cape Institute for Historical Research, Belville 1992.
5 Protokoll des Missions-Departements vom Jahre 1865, Unitätsarchiv, Herrnhut.
Neerlandica Wratislaviensia XXXIII, 2022
© for this edition by CNS
42
JERZY KOCH
by the Bible Society of Zeist in 1836”.6 Im Jahre 1927 dagegen, während der
dritten Broederkerk Konferenz in Mamre, haben sich die Brüder entschlossen, die
kirchlichen Protokolle in der afrikaansen Sprache aufzuzeichnen. Wäre es nicht
so gewesen, dass die Missionare das Niederländische – auch in seinen afrikanisierten Formen von Cape Dutch / Kaaps-Hollands – und später die afrikaanse
Sprache als Unterrichtssprache wählten, wären die meisten farbigen Südafrikaner,
die heute über die Hälfte aller muttersprachigen Afrikaans-Sprecher ausmachen,
der Anglisierung erlegen.
Statistische Daten zeigen, wie wichtig die Rolle der Brüderschulen war, und
zwar sowohl bei der Unterstützung der farbigen Bevölkerung bei Anpassungsprozessen an die veränderten Lebensbedingungen in der modernen Welt, als auch –
sei es indirekt – bei der Erlangung eines höheren Status des Niederländischen
und seiner afrikanisierten Formen als die erste Sprache dieser Gruppe. Während
fast 11.000 Studenten in 110 Missionsschulen 1863 unterrichtet wurden, wuchs
1870 die Zahl dieser Schulen auf 351 und die Zahl der Studierenden auf beinahe
40.000.7 Genau in diese Zeit fällt die Entstehung und Publikation des Buches
Benigna van Groenekloof of Mamre.
IV
Die Literatur der in Südafrika tätigen Herrnhuter Missionare umfasst viele Texte,
die in zahlreichen Sprachen verfasst wurden. Während das Deutsche in der
Kommunikation mit europäischen Brüdern im Zentralrat der Brüdergemeine in
Deutschland gebraucht wurde, schrieb und publizierte man für den südafrikanischen Markt auf Niederländisch. Später, im 20. Jahrhundert, wurde hingegen
auch das Englische (neben der afrikaansen Sprache) zunehmend gebraucht. Das
niederländische Schrifttum der Moraven umfasst nicht nur die religiöse Literatur, sondern auch Werke anderer Art. Die Zeitschrift De Bode van Genadendal
(1859–1914) ist wahrscheinlich am meisten bekannt. ‘Der Bote aus Gnadental’
war eine der ersten fünf Zeitschriften religiösen Inhalts im Lande. Die Poetik
der Titelversionen veranschaulicht symbolisch die Evolution dieses Blattes: Der
Bote. Berichte aus der heidnischen Welt – De Bode. Berigten uit de Heiden-Wereld (1859), dann Der Bote aus Genadendal – De Bode van Genadendal (1861);
später Der Bote aus Genadendal. Religiöse Monatszeitschrift für christliche
Familien und andere – De Bode van Genadendal. Godsdienstig Maand-Blad
6
G.Th. Reichelt, The Literary Works of the Foreign Missionaries of the Moravian Church,
Trans. and annotated by Bishop Edmund de Schweidnitz; Reprinted from The Transactions of
the Moravian Historical Society (1886), Vol. 2, No. 9 (1886), S. 389, < http://www.jstor.org/stable/41179756 >. Zugang im Februar 2022.
7 Isaac Balie, op. cit., S. 89–94.
Neerlandica Wratislaviensia XXXIII, 2022
© for this edition by CNS
BENIGNA IM NEBELHAFTEN GNADENTAL/GENADENDAL
43
voor Christelijke Huisgezinnen en anderen (1864) und letztendlich Der Freund
des Hauses – Die Huisvriend (1914).
De Bode publizierte Artikel über kirchliche und allgemein kulturelle oder
sozial-politische Angelegenheiten, religiöse Literatur, Tätigkeitsberichte aus den
Missionsstationen im In- und Ausland, Erzählungen, Gedichte, Feuilletons und
Leserbriefe. Obwohl die Gründer der Zeitschrift Weiße waren, rekrutierten sich
viele Mitarbeiter und Textautoren aus gebildeten Kreisen der Farbigen. Es wurden
auch andere Publikationen vorbereitet, sowie Flugblätter, Gelegenheitsschriften,
Gedenkbücher u.a.8
Über die Ursachen der Marginalisierung dieses Schrifttums in der Fachliteratur kann man nur mutmaßen. Sowohl in den älteren historischen Übersichten über
die Afrikaans-Literatur (z.B. von den Gebrüdern Nienaber oder von Schoonees9)
als auch in den klassischen Literaturgeschichten (z.B. von van Dekker, Antonissen oder Kannemeyer10) wurden diese auf die Sprache, Kultur und Literatur
gerichteten Aktivitäten kaum erwähnt, und dies unabhängig davon, wie viel Platz
man den kolonialen niederländischen Texten widmete. Die einzige Autorin, die –
wenngleich nur beiläufig – Genadendal anführt, ist Elizabeth Conradie: Sie tut
das in ihren Beschreibungen, wie niederländische Reisende einen Besuch auf der
blühenden Missionsstation abstatten.11
Es gibt wahrscheinlich verschiedene Gründe für diese Marginalisierung des
Schrifttums der Moraven. Die Afrikaner Literaturhistoriker waren entweder auf
das Nationale oder auf das Ästhetische fokussiert und konzentrierten sich vor allem
auf das als Eigenes deklarierte Kulturerbe. Das Afrikaans war die südafrikanische lingua franca, funktionierte aber von Beginn an als ‘Hotnotstaal’, ‘Kitchen
Dutch’, Bastardsprache oder im besten Falle als verdorbenes Niederländisch. Der
Kampf um die Anerkennung dieses Mediums in eigenen Reihen – d.h. unter den
8
Radosław Potocki-Waksmund, Berichten uit de heidenwereld. Het Zuid-Afrikaanse tijdschrift van de Hernhutters. “De Bode van Genadendal” – taal, literatuur, cultuur, PhD-Dissertation unter Betreuung von Prof. Dr. Habil. Jerzy Koch, Diss. Universität Wrocław, Wrocław 2014.
9 P.J. Nienaber, G.S. Nienaber, Geskiedenis van die Afrikaanse letterkunde. J.L. van
Schaik, Pretoria 1941 < http://www.dbnl.org/tekst/nien005gesk01_01/ >. Zugang im Februar
2022; P.C. Schoonees, Die prosa van die tweede Afrikaanse beweging. J.H. de Bussy, Pretoria /
Hollandsch-Afrikaansche Uitgevers Maatschappij v/h J. Dusseau & Co., Kaapstad 1939 < http://
www.dbnl.org/tekst/scho120pros02_01/>. Zugang im Februar 2022.
10 G. Dekker, Afrikaanse literatuurgeskiedenis [vyfde, om- en bygewerkte druk], Nasionale
Boekhandel, Kaapstad-Bloemfontein-Johannesburg 1960 [1935¹]; R. Antonissen, Schets van den
ontwikkelinsgang der Zuid-Afrikaansche letterkunde, deel I (Studie), deel II (Bloemlezing), Pro
Arte, Diest 1946; R. Antonissen, Die Afrikaanse letterkunde van aanvang tot hede, Nasou, Kaapstad
1955 [1965²], J.C. Kannemeyer, Geskiedenis van die Afrikaanse literatuur 1. Academica, Pretoria
/ Kaapstad 1984 (der zweite Druk),
11 Elizabeth Conradie, Hollandse skrywers uit Suid-Afrika. Deel 1 (1652–1875), J.H. de
Bussy, Pretoria / H.A.U.M., Kaapstad 1934, S. 104, < http://www.dbnl.org/tekst/conr002holl01_01/
>. Zugang im Februar 2022.
Neerlandica Wratislaviensia XXXIII, 2022
© for this edition by CNS
44
JERZY KOCH
weißen Sprechern – als Schrift- und Kultursprache, machte die Anhänger der
Sprachemanzipation für andere Sprach- und Literaturvarianten auf Dauer unsensibel.12 Auch die Formenvielfalt des Schrifttums, der literarischen Gattungen, die
spezifische Weise, wie die Missionare und die Farbigen selbst mit der Sprache
umgingen, wurden übersehen, weil sie im Großen und Ganzen nicht in das bevorzugte ästhetische Paradigma der neuen Afrikaans-Literatur passten. Vielleicht
wirkte sich auch die oben erwähnte relative Geschlossenheit der herrnhutischen
Geschichtsschreibung auf den Anerkennungsprozess negativ aus.13
V
Eine der interessantesten Veröffentlichungen aus den Kreisen der Moraven ist
Benigna van Groenekloof of Mamre (‘Benigna aus Groenekloof oder Mamre’).
Dieses Buch kann als ein gutes Beispiel dafür gelten, dass auch die zeitgenössischen Publikationen der Missionen ihren Weg in die Literaturgeschichte nur schwer
fanden. Die vorherrschende Richtung der literarischen Interpretationen muss aber
allmählich erweitert werden und Benigna kann dafür ein gutes Exempel sein.
Das Buch wurde 1873 anonym veröffentlicht und die Autorschaft galt bis vor
kurzem als unsicher. Die Meinungen über die Identität des Autors gingen ziemlich
weit auseinander. Es seien hier die wichtigsten Stellen in der Fachliteratur genannt,
wo darauf eingegangen worden ist: anonym (Belcher 1986),14 ‘anonyme weiße
Person, wahrscheinlich Pf. W.F. Bechler’ [anonieme blanke persoon, waarschijnlijk eerw. W.F. Bechler] (Belcher 1996),15 ‘der Schriftsteller unbekannt’ [schrijver
onbekend] (February 1998),16 ‘zweifellos der deutsche Missionar Herman Benno
Marx’ [ongetwijfeld Duitse zendeling Herman Benno Marx] (Bredekamp 2002),17
‘eine farbige Person’ [‘bruine’ persoon] (Bothma 2004),18 ‘anonymer deutscher
12 Diese Situation dauerte auch später im 20. Jh. bei der Standardisierung der afrikaansen
Sprache an, siehe B.G. Odendaal, Die herstandaardisering van Afrikaans: ’n Praktiese benadering
met die AWS as gevallestudie, PhD-Dissertation unter Betreuung von Prof. A.E. Feinauer, Diss.
Stellenbosch Universiteit, Stellenbosch 2012.
13 Mehr über die Sprachbewegung der südafrikanischen Moraven in: Jerzy Koch, History
of South African Literature: Afrikaans Literature. Part One: From the 17th to the 19th Century,
Transl. by Dominka Ferens, Van Schaik, Pretoria 2015, S. 241–271.
14 R.K. Belcher, “Die volksletterkunde van die Afrikaanse bruin gemeenskap”, Die Kultuurhistoricus/The Cultural Historian, 1.1 (1986): 41–59.
15 Ronnie Belcher, “Skerpioen se mistastings”, Die Burger 22 Nov. 1996: 14.
16 Vernon February, “Klein begin is aanhou wen”, Perspektief en Profiel: ’n Afrikaanse
literatuurgeskiedenis, Red. H.P. van Coller, Vol 1. J.L. van Schaik, Pretoria 1998, S. 8–9.
17 Henry C. Bredekamp, “Taaldiskoers word nou sinvoller,” Die Burger 16 Julie 2002: 10.
18 M.C. Bothma, Postkoloniale perspektiewe in enkele romans van André P. Brink, PhD-Dissertation unter Betreuung von Prof. H.M. Roos, Diss. Universiteit van Suid-Afrika, Pretoria 2004,
S. 23.
Neerlandica Wratislaviensia XXXIII, 2022
© for this edition by CNS
BENIGNA IM NEBELHAFTEN GNADENTAL/GENADENDAL
45
Missionar’ [anonieme Duitse zendeling] (Kannemeyer 2005),19 ‘anonymer Moraven-Missionar’ [anonieme Moravische zendeling] (Huigen 2006),20 ‘anonym in
Genadendal herausgegeben’ [anoniem op Genadendal uitgegee is] (Odendaal
2012).21
Die Dokumente in den Archiven in Herrnhut lassen indessen keinen Zweifel
darüber bestehen, dass Herman Benno Marx (1827–1917) der Autor von Benigna
ist. Allein schon der Zettelkatalog gibt Auskunft über die Identität des Autors:
“NB. ‘Benigna.’ Verf[asser]: Missionar Herman Benno Marx, damals zur gesundheitlichen Wiederherstellung in Mamre weilend; gedr.[uckt] unter d.[er] Redaktion
des Präses Br.[uder] William Ferdinand Bechler auf der Gnadenthaler Druckerei,
als erster Versuch christl.[iche] Unterhaltungsschriften für farbige Gemeinden
zu schaffen. (Prot.[olle] d.[es] Miss.[ions-] Departem.[ents] 1873, S.[eite] 391)”.22
Anderen Dokumenten ist eindeutig zu entnehmen, dass Marx 1872 als Kranker beurlaubt und von Genadendal nach Mamre geschickt wurde. Zum Beispiel
in Dienerblätter, welche die biografischen Einzelheiten erfassen, liest man:
“(…) wegen eines Halsleidens vorübergehend nach Mamre versetzt, ist (er) hier
an der Schule u.[nd] auch schriftstellerisch tätig”23. Marx ist also nach Mamre,
wo er sich erholen sollte, mit der Aufgabe entsandt worden, ein Buch zu schreiben. Nebenbei hat er auch in der Schule geholfen und andere Lehrer vertreten.
VI
Benigna wurde in den achtziger und neunziger Jahren des 20. Jh. in der Debatte
über den Kanon der afrikaansen Literatur erwähnt. Mein Eindruck ist, dass die
daran beteiligten Literaturhistoriker und -kritiker das Buch eher nicht gelesen
haben, dass sie sich vielmehr unreflektiert gegenseitig zitieren oder lediglich mit
Worten jonglieren. Ich möchte auf diese einander ausschließende Interpretationen
und Textzuordnungen näher eingehen. Die Meinungen gehen dabei nicht nur
bezüglich der Identität des Verfassers, sondern auch in Bezug auf die Sprache
oder die Genre-Einordnung auseinander; später etwas mehr darüber.
19
J.C. Kannemeyer, Die Afrikaanse Literatuur 1652–2004. Human & Rousseau, Kaapstad
2005, S. 31.
20 Siegfried Huigen, “Nederlandstalige Suid-Afrikaanse letterkunde, 1652 tot 1925”, Perspektief en Profiel: ’n Afrikaanse literatuurgeskiedenis, Red. H.P. van Coller. Vol 2. J.L. van
Schaik, Pretoria 2006, S. 35.
21 B.G. Odendaal, Die herstandaardisering van Afrikaans, op. cit., S. 78.
22 Protokoll des Missions-Departements vom Jahre 1873, Unitätsarchiv, Herrnhut.
23 Richard Träger & Charlotte Träger-Große (ed.), Dienerblätter. Biographische Übersichten von Personen, die im Dienst der Brüdergemeinde standen, M-N, Unitätsarchiv/Moravian
Archives, Herrnhut (s.d.).
Neerlandica Wratislaviensia XXXIII, 2022
© for this edition by CNS
46
JERZY KOCH
Eines steht fest: Benigna wurde 1873 veröffentlicht. Aber allein schon die
Sprache des Buches führt zu verschiedenen Meinungen. Isaac Balie, Historiker
aus dem Kreis der Moraven, nannte Benigna “den ersten Roman in Afrikaans”.24
Der Schriftsteller und Journalist Herman Wasserman bezeichnete Benigna
in einer Besprechung des Fernsehprogramms als ‘in Afrikaans geschrieben’
[in Afrikaans geskryf ].25 R.K. Belcher widersprach dieser Meinung, indem er
behauptete, das Buch sei in Niederländisch und nicht in Afrikaans verfasst [En
dit is ook nie in Afrikaans geskryf nie, maar in Nederlands].26 Vernon February,
Dichter und damals wissenschaftlicher Mitarbeiter von Afrika-Studienzentrum
in Leiden, qualifizierte das Buch als den ‘niederländisch-afrikaansen Roman’ –
[die Nederlands-Afrikaanse roman].27 Ana Deumert schrieb in ihrem Buch über
Sprachänderungen am Kap: ‘Der Haupttext (…) ist in Niederländisch; die Dialoge
sind jedoch in Kap-Niederländisch geschrieben’ [The main text (…) is written in
Dutch; the dialogues, however, are written in Cape Dutch Vernacular]28. John
Kannemeyer hat in der letzten Ausgabe seiner einbändigen Literaturgeschichte
Die Afrikaanse Literatuur 1652–2004 das im Buch gebrauchte Medium als Niederländisch definiert und hinzugefügt: ‘obwohl die afrikaansen Wörter manchmal
im Dialog vorkommen’ [hoewel Afrikaanse woorde soms in die dialoog voorkom].29 Der Niederländer Siegfried Huigen, Autor von Profil Nederlandstalige
Suid-Afrikaanse letterkunde, 1652 tot 1925, äußert im dritten Teil von Perspektief
en Profiel: ’n Afrikaanse literatuurgeskiedenis die folgende Ansicht: ‘Afrikaans,
zumindest die kapholländische Variante davon (…), wird manchmal im Dialog
verwendet, wie es in anderen niederländischen südafrikanischen Romanen
gemacht wird’ [Afrikaans, ten minste die Kaaps-Hollandse variant daarvan (…),
word soms gebruik in dialoog, soos dit ook in ander Nederlandstalige Suid-Afrikaanse romans gedoen is].30 Der südafrikanische Literaturforscher Wium van Zyl
nennt Benigna ‘den ersten niederländischen Anlauf zu einem Roman” [de eerste
Nederlandstalige poging tot een roman].31 In The Cambridge History of South
24 Isaac Balie, “Das Genadendal-College für Lehrerausbildung in Südafrika: Die Lehrer
waren wahre Zuchtmeister” [Feuilleton: Hochschulbilder aus aller Welt], Der Überblick. Zeitschrift
für ökumenische Begegnung und internationale Zusammenarbeit. (2003) 1: 17.
25 Herman Wasserman, “Afrikaans het ’nuwe, meer inklusiewe mites nodig‘”, Die Burger
5 Nov. 1996: 2.
26 Ronnie Belcher, “Skerpioen se mistastings”, op. cit., S. 14.
27 Vernon February, “Klein begin is aanhou wen”, op. cit., S. 9.
28 A. Deumert, Language Standardization and Language Change. The dynamics of Cape
Dutch, John Benjamins, Amsterdam 2004, S. 52–53.
29 J.C. Kannemeyer, Die Afrikaanse Literatuur 1652–2004, op. cit., S. 31.
30 Siegfried Huigen, “Nederlandstalige Suid-Afrikaanse letterkunde, 1652 tot 1925”, op. cit.,
S. 35.
31 Wium van Zyl, “Een bestseller uit de Zuid-Afrikaanse taalstrijd voor het Nederlands”,
Prace Komisji Nauk Filologicznych Oddziału Polskiej Akademii Nauk we Wrocławiu II, Red.
P. Chruszczewski, S. Prędota, PAN, Wrocław 2010, S. 171.
Neerlandica Wratislaviensia XXXIII, 2022
© for this edition by CNS
BENIGNA IM NEBELHAFTEN GNADENTAL/GENADENDAL
47
African Literature bezeichnet Catherine Woeber Benigna erneut als einen ‘frühen
Roman in Afrikaans’ [an early novel in Afrikaans],32 dagegen schreibt Gerda
Odendaal in ihrer Dissertation, dass das Buch ‘im Niederländischen geschrieben
[ist], aber auch Dialoge in Afrikaans enthält’ [in Nederlands geskryf, maar bevat
dialoog in Afrikaans].33
Ich habe die Kopie des Buches gleich nach meinem ersten Besuch an Genadendal 2000 bestellt und habe sofort empirisch festgestellt, dass es sich um einen
niederländischen Text handelt, in dem an manchen Stellen, vor allem in den
Dialogen, ‘verafrikaanste’ Wortformen vorkommen.34 Im Gegensatz zu meinen
soeben zitierten Kolleginnen und Kollegen haben meine Analysen das Folgende
gezeigt: Erstens – das Buch ist überwiegend in Niederländisch verfasst; Zweitens – die gebrauchte niederländische Sprache weist auch Einflüsse der lokalen
Mundart auf; Drittens – die Beispiele kommen sowohl im Erzählertext, als auch
im Figurentext (aber vorwiegend in Dialogen) vor; Viertens – vor diesem Hintergrund ist es schwer von Afrikaans zu sprechen, da die zur Verfügung stehenden
Beispiele quantitativ begrenzt sind und sich auf eine Reihe von Formulierungen,
Ausdrücken, kurzen Sätzen oder einzelnen Aussagen beschränken. Die ‘afrikanisierten’ oder ‘verafrikaansten’ Formen des Niederländischen, vernakuläre
Sprache, Mundart oder Umgangssprache scheinen somit das Phänomen besser
zu fassen, als die Bezeichnung “Kap-Niederländisch” (ggf. Kaaps-Hollands oder
Cape Dutch).
Ich habe bereits vor achtzehn Jahren darüber berichtet: sowohl in meinem
in Polnisch verfassten Buch über die Geschichte der südafrikanischen Literatur
aus der kolonialen Periode, als auch in einem Kongressreferat und in einigen
32
Catherine Woeber, “The mission presses and the rise of black journalism”, The Cambridge
History of South African Literature, Red. David Attwell, Derek Attridge, Cambridge University
Press, Cambridge 2012, S. 209.
33 B.G. Odendaal, Die herstandaardisering van Afrikaans, op. cit., S. 78.
34 Passagen, die aus der Perspektive des Erzählers geschrieben sind, weisen gelegentlich
typisch südafrikanische Wörter auf wie gezels (Afr. gesels – ‘sich unterhalten/schwatzen‘). Die
Versuche des Verfassers, die lokale Aussprache phonetisch zu transkribieren, ergaben Wörter
wie zel – ein Hilfsverb verwendet in Konjunktivkonstruktionen (Nieder. zou; Afr. sou), zaturdag
(Nieder.: zaterdag; Afr.: Saterdag – ‘Samstag’), bit (Nieder.: bidden, Afr.: bid – ‘beten’) oder
mot (Nieder.: moeten und Afr.: moet – ‘müssen/musst’). C.J. Conradie, der die Partikelformen in
den frühen Texten u.a. in Benigna untersuchte, kam zu der Schlussfolgerung, dass die Schreibweise oft noch niederländisch ist, aber die Verwendung der Partikeln schon zu dem typischen
Gebrauch der afrikaansen Sprache gehört (C.J. Conradie, “Die gebruik van Afrikaanse modale
partikels deur voormalige Khoisprekers”, Stellenbosch Papers in Linguistics Plus, Vol. 47, 2015,
S. 35–57). Aber die auffälligste Strategie des Erzählers ist die charakteristische Veränderung des
Idioms der Farbigen nach ihrer Taufe, z.B. die Khoifrau Kaatjie nachdem sie den christlichen
Namen Mariana angenommen hat, spricht später fließend Niederländisch, sogar mit den leichten
biblischen Untertönen.
Neerlandica Wratislaviensia XXXIII, 2022
© for this edition by CNS
48
JERZY KOCH
Artikeln.35 Nach der Erscheinung der englischen Übersetzung meiner Literaturgeschichte im Jahr 2015 sollte es aber weniger solche vereinfachten Meinungen
geben.36
Es scheint, dass vor allem Balie und February versucht haben, Benigna als
einen Text in Afrikaans darzustellen, der älter als die ältesten in Afrikanerkreisen
verfassten fiktionalen Bücher sei. Diese Ansicht entspricht zwar der Wirklichkeit
nicht, aber ich teile die Überzeugung der beiden farbigen Forscher, dass die Aktivitäten und Bemühungen der Moraven um Afrikaans in der bisherigen Forschung
nicht gebührend dargestellt worden sind. Unabhängig davon verdient Benigna eine
eingehende Analyse, welche über den Rahmen frei erfundener Interpretationen
hinausgehen könnte.
VII
Die bisherige Berücksichtigung von Benigna in der Forschungsliteratur zeigt
bezüglich der Bezeichnungen des literarischen Genres auch ein Durcheinander von
Standpunkten. Zu Beginn war es für Isaac Balie ‘ein Lesebuch’ [’n leesboek],37
später aber nannte er Benigna einen “Roman”.38 Für Vernon February war Benigna ebenfalls ein Roman.39 Ronnie Belcher gebrauchte den Terminus ‘der kurze
Roman’ [die kort roman].40 Henry C. Bredekamp qualifizierte das Buch gleichfalls
als einen Kurzroman41 und auch für Kannemeyer ist es ein Roman42. Ana Deumert
verweist dagegen auf Benigna als auf eine ‘Konversionserzählung’ [the conversion
narrative],43 ohne aber dabei auf Einzelheiten einzugehen. Für Theo du Plessis
war es ‘eine Novelle (…) die über eine farbige Frau handelt’ [’n novelle (…) wat
35
Jerzy Koch, Historia literatury południowoafrykańskiej. Literatura afrikaans. XVII–XIX
wiek, Wydawnictwo Akademickie Dialog, Warszawa 2004; Jerzy Koch, Benigna en (Magda)Lena
versus Kaatje en Saartjie. Die rol van Herrnhuters en “Genadendal Dutch” in die uitbeelding
van die Hottentot Venus, (Referat Afrikaanse Letterkundevereniging & Suider-Afrikaanse Vereniging vir Neerlandistiek, Potchefstroom, September 2004; Jerzy Koch, “Herman Benno Marx
(1827–1917) – auteur van Benigna van Groenekloof of Mamre (1873)”, Werkwinkel: Journal of
Low Countries and South African Studies, Vol. 1(1) (2006), S. 13–42 <http://ifa.amu.edu.pl/werkwinkel/full01.html>. Zugang im Februar 2022; Jerzy Koch & Paweł Zajas, “Tussen paternalisme
(volkenkunde) en fraternalisme (zendig)”, Neerlandistiek in contrast. Handelingen Zestiende
Colloquium Neerlandicum, Rozenberg Publishers, Amsterdam 2007, S. 543–552.
36 Jerzy Koch, History of South African Literature, op. cit.
37 Isaac Balie, Die geskiedenis van Genadendal 1738–1988, op. cit., S. 92.
38 Isaac Balie, “Das Genadendal-College für Lehrerausbildung in Südafrika”, op. cit., S. 17.
39 Vernon February, “Klein begin is aanhou wen”, op. cit., S. 9.
40 Ronnie Belcher, “Wit en bruin staan aan dieselfde kant van brug”, Die Burger 13 Julie
2002, S. 13.
41 Henry C. Bredekamp, “Taaldiskoers word nou sinvoller”, op. cit.
42 J.C. Kannemeyer, Die Afrikaanse Literatuur 1652–2004, op. cit., S. 31.
43 A. Deumert, Language Standardization and Language Change, op. cit., S. 52.
Neerlandica Wratislaviensia XXXIII, 2022
© for this edition by CNS
BENIGNA IM NEBELHAFTEN GNADENTAL/GENADENDAL
49
handel oor ’n bruin vrou].44 Auch in der neuesten Publikation, der Cambridge
History of South African Literature, trifft man auf fehlerhafte Schlussfolgerungen.
Carli Coetzee schreibt dort zum Beispiel: ‘Benigna (…) gibt vor, die Autobiographie einer Bekehrten bei den Mährischen Brüdern in Missionsstation Mamre zu
sein’ [Benigna (…) purports to be the autobiography of a convert of the Moravian
brethern at Mamre mission station].45 Im selben Buch schreibt Catherine Woeber
über Benigna: ‘der Roman basiert auf einer serialisierten Lebensgeschichte, wie
sie im Jahre 1860 in dem von der Mission jeden Monat gedruckten Newsletter, De
Bode (Der Bote) publiziert wurde’ [the novel was based on a serialised life story
which had appeared in 1860 in the missions-printed monthly newsletter, De Bode
(The messenger)].46 In einer Dissertation aus dem Jahr 2012 wird noch behauptet,
dass es ‘eine Novelle über eine farbige Frau [ist]’ [die novelle oor ’n bruin vrou].47
Es scheint, als ob es mit dem Verlauf der Zeit keinen Erkenntnisgewinn gäbe,
was Benigna anbetrifft. Diese Äußerungen sind unvollständig und fehlerhaft oder
sie stellen Halbwahrheiten dar. Aus meiner bisherigen Analyse geht hervor, dass
es bis jetzt keinen Literaturhistoriker gab, der dieses Buch im übergreifenden
Kontext erwog. Die übermäßige Konzentration auf die gebrauchte Sprachvariante
und die Marginalisierung der Aktivitäten der südafrikanischen Moraven führten
dazu, dass Benigna aus dem natürlichen, historischen und logischen Zusammenhang gerissen wurde.
Das Buch ist kein Roman. Mit 84 Seiten ist es dafür zu knapp, die Ausarbeitung einzelner Szenen ist spärlich und die Schilderungen für eine epische Erzählung zu skizzenhaft. Benigna kann auch schwer als eine Erzählung oder Novelle
bezeichnet werden. Zwar entspricht die mittlere Länge eher einer Novelle, aber
das Werk weist keine lineare Handlungsführung auf. Es gibt übrigens mehrere
Figuren, deren Schicksale gezeigt werden, wie es gewöhnlich in einer Novelle der
Fall ist. Ansonsten stellt sich auch die Frage, ob die bestehenden Einteilungen von
Genre genügend Raum bieten für derartige literarische Phänomene wie Benigna.
Benigna geht, meines Erachtens, auf die herrnhutische Tradition der Lebensbeschreibungen zurück. Diese Beschreibungen nennt man “Herrnhuter Lebensläufe”, aber auch andere Bezeichnungen sind üblich, wie etwa “herrnhutische
Lebensläufe”48 oder “brüderische Lebensläufe”.49 In Herrnhut und in anderen
44
Theo du Plessis, “Politiek en die ontwikkeling van Afrikaans”, Tydskrif vir Letterkunde,
XXVI:2, Mei 1988, S. 77.
45 Carli Coetzee, “In the archive: records of the Dutch settlement and the contemporary
novel”, The Cambridge History of South African Literature, op. cit., S. 149.
46 Catherine Woeber, “The mission presses and the rise of black journalism”, The Cambridge
History of South African Literature, op. cit., S. 209.
47 B.G. Odendaal, Die herstandaardisering van Afrikaans, op. cit., S. 77.
48 Martin Friedrich, “Herrnhutische Lebensläufe als Quellen der Sozial- und Mentalitätsgeschichte”, Unitas Fratrum 49/50 (2002), S. 41–94.
49 Helmut Reichel, “Ein Spiegel der Frömmigkeit und des geistlichen Lebens: Zur Geschichte
des brüderischen Lebenslaufes”, Brüderbote 464 (März 1988), S. 4–7.
Neerlandica Wratislaviensia XXXIII, 2022
© for this edition by CNS
50
JERZY KOCH
europäischen Orten der Herrnhuter war es gängig und gewissermaßen auch
vorgeschrieben, dass jeder Gläubige seinen eigenen Lebenslauf schreiben sollte,
ungeachtet dessen, wie wichtig er war oder welche Position er innerhalb der
kirchlichen Gemeinde hatte. Diese Quellen sind zurzeit sehr wichtig, da nicht
nur Männer, sondern auch Frauen solche Lebensläufe verfassten, nicht lediglich
die anerkannten und gebildeten Menschen, sondern auch Ungebildete, von denen
manche ihre Erzählung über das eigene Leben diktieren mussten, weil sie sie
selbst nicht schreiben konnten. Viele beschränkten sich auf wenige Seiten, andere
verfassten Dutzende davon. Nach dem Tode des Autors wurde üblicherweise ein
Exzerpt von ungefähr sieben Seiten angefertigt und während des Begräbnisses
vorgelesen. (Ich will nur darauf hinweisen, dass die Lesezeit bis zu 20 Minuten
betrug – die Länge entsprach also etwa den Referaten auf heutigen wissenschaftlichen Kongressen.) Diese Texte werden in großen Massen in Herrnhut aufbewahrt
und ihre Zahl wird auf Tausende geschätzt; einige Quellen sprechen von 8.000,
andere von 30.000 Exemplaren, da noch nicht alle aufbewahrten Materialien bearbeitet sind. Gemäß dem Modell der pietistisch-herrnhutischen Lebensbeschreibung
gingen die Autoren in erster Linie nicht auf die Suche nach dem entscheidenden
Moment ihrer Bekehrung ein, wie es die Regel der pietistischen Literatur vorweist,
sondern erforschten ihren Lebensweg, um die Einwirkung Gottes, z.B. des Heiligen Geistes, darin aufzuspüren. Diesen galt es zu entschlüsseln und der Nachwelt
zu übermitteln. Südafrika ist eines von wenigen außereuropäischen Ländern, wo
die Brüder – sei es nur auf eine beschränkte Weise – dieselbe Technik bei den
einheimischen farbigen Gläubigen anwandten.
Zurück zu Benigna. Das Buch besteht aus einer Reihe von nacherzählten
Lebensläufen, wobei das Leben von Rosetta alias Benigna sich wie ein roter
Faden durch den Text hinzieht. Schon aus dem Inhalt des Buches und der internen
Aufteilung geht hervor, dass die Hauptfiguren Frauen sind: von sechs Kapiteln
tragen vier die Frauennamen (Rosetta, Benigna, Francina und Mariane). Aber
erzählt werden mehrere Geschichten, wobei die einzelnen Lebensbeschreibungen über noch mehr Frauen berichten (Lydia, Wilhelmina, Judith, Margaretha,
Johanna usw.).
Benigna ist also keine Autobiografie. Das Buch basiert schon auf mehreren
Lebensläufen. Der Verfasser griff aber auf die bestehenden Lebensbeschreibungen
zurück. Im Vorwort zu dem Buch nennt er sogar wörtlich seine Quellen. Er will
einen angepassten und adäquaten Lesestoff vorbereiten: ‘einfache und attraktive
Lektüre’ [eenvoudige en aantrekkelijke lektuur].50 Dem Geschmack der farbigen
Leser entsprechend ‘mussten es Erzählungen aus ihrem eigenen Leben und ihrer
Geschichte sein’ [moesten er verhalen zijn uit hun werkelijk leven en geschie50
1873.
“Voorwoord”, [Herman Benno Marx] Benigna van Groenekloof of Mamre, Genadendal
Neerlandica Wratislaviensia XXXIII, 2022
© for this edition by CNS
BENIGNA IM NEBELHAFTEN GNADENTAL/GENADENDAL
51
denis].51 Deswegen sind nur ‘Tagebücher und Erzählungen aus den Schulen und
Missionsinstituten in unserem Land geeignet, zusammen mit dem Wenigen, was
man mündlich sammeln kann’ [de dagboeken en verhalen van Scholen en Zendingsgestichten in ons land aan, te zamen met het weinige dat men mondelijks
opgedaren kann].52
Die Geschichte der Titelheldin wurde bereits in De Bode van Genadendal von
November 1860 bis März 1861 publiziert, als eine Fortsetzungserzählung unter
dem Titel ‘Lebensgeschichte von Benigna Johannes (Nach ihrer eigenen Worten
geschrieben)’ [Levensgeschiedenis van Benigna Johannes (Naar hare eigene
woorden geschreven)].53 Diese Zeitschrift hat später mehrmals solche Lebensläufe veröffentlicht. Gewöhnlich waren sie in der Ich-Form verfasst, entsprechend
dem Modell des herrnhutischen Lebenslaufs. H.B. Marx als Autor des Buches
verarbeitete aber solche Quellen aus der Position des allwissenden Erzählers.
Im Jahre 1873, in der Oktober-Ausgabe der Zeitschrift De Bode van Genadendal wurde eine Annonce des Buches abgedruckt. Dort steht es wörtlich: ‘Und
indem die Geschichte von Benigna und ihrer Familie beschrieben wird und die
Entwicklung ihres inneren Lebens, wird dem Leser zugleich die Geschichte der
ersten 50 Jahre der Missionsstation zu Mamre erzählt’ [En terwijl de geschiedenis van Benigna en hare familie beschreven wordt en de ontwikkeling van haar
innerlijk leven, wordt den lezer tegelijk verhaald de geschiedenis van de eerste
vijftig jaren van de Zending Statie te Mamre].54 Daraus geht wieder die Absicht
des Verfassers hervor, einen Lesestoff zu liefern, der sowohl die einzelnen Fälle
beschreibt, als auch eine Art Chronik der Station zu Mamre darstellt.
VIII
Ich hoffe damit das Folgende deutlich gemacht zu haben. Benigna muss gewissenhaft gelesen werden, bevor man darüber schreibt. Das Buch muss in einen
adäquaten Kontext gestellt werden, wobei sowohl der Zusammenhang mit der
sprachlich-kulturellen Situation an dem Kap in Südafrika, als auch der Anschluss
an die europäische Tradition zu berücksichtigen sind. Ich habe lediglich von
den pietistisch-herrnhutischen Lebensläufen gesprochen, aber es gibt auch
Ansätze, dass Benigna gewissermaßen ebenso an die (holländische) Tradition
51
Ibidem.
Ibidem.
53 “Levensgeschiedenis van Benigna Johannes (Naar hare eigene woorden geschreven)”, De
Bode. Berichten uit de Heiden-Wereld, No. 12. November 1860, S. 48–49; “Levensgeschiedenis
van Benigna Johannes (Vervolg)”, De Bode. Berichten uit de Heiden-Wereld, No. 1. Januarij 1861,
S. 3–4; No 3, Maart 1861, S. 12.
54 De Bode van Genadendal. Godsdienstig Maandblad voor Christelijke Huisgezinnen en
anderen, Deel XIV, No. 10, October, 1873, S. 40.
52
Neerlandica Wratislaviensia XXXIII, 2022
© for this edition by CNS
52
JERZY KOCH
der realistischen Erzählung im 19. Jahrhundert anknüpft. Dieses Buch ist kein
Roman, sondern eher eine geschickt umgearbeitete und erzählerisch zur Einheit
gebrachte Anthologie der Lebensläufe von farbigen Gläubigen, vor allem Frauen.
Die Sprache ist Niederländisch, aber gelegentlich wird auch die lokale Mundart
verwendet. Der Verfasser heißt Herman Benno Marx, ein Deutscher, der sowohl
das Niederländische als auch die vernakuläre Sprache, das Kap-Niederländische,
gut beherrscht hat.
Bibliographie
Antonissen, Rob. Schets van den ontwikkelinsgang der Zuid-Afrikaansche letterkunde, deel I (Studie), deel II (Bleomlezing). Pro Arte, 1946.
---. Die Afrikaanse letterkunde van aanvang tot hede. Nasou, 1955 [1965²].
Balie, Isaac. Die geskiedenis van Genadendal 1738–1988. Perskor, 1988.
---. “Das Genadendal-College für Lehrerausbildung in Südafrika: Die Lehrer waren wahre Zuchtmeister”.
[Feuilleton: Hochschulbilder aus aller Welt]. Der Überblick. Zeitschrift für ökumenische Begegnung
und internationale Zusammenarbeit, vol. 1, 2003.
Belcher, Ronnie. “Die volksletterkunde van die Afrikaanse bruin gemeenskap”. Die Kultuurhistoricus/The Cultural Historian, vol. 1.1, 1986, S. 41–59.
---. “Skerpioen se mistastings”. Die Burger 22 Nov. 1996, S. 14.
---. “Wit en bruin staan aan dieselfde kant van brug”. Die Burger 13 Julie 2002, S. 13.
[Benigna Johannes]. “Levensgeschiedenis van Benigna Johannes (Naar hare eigene woorden geschreven)”. De Bode. Berichten uit de Heiden-Wereld, No. 12. November 1860, S. 48–49.
---, “Levensgeschiedenis van Benigna Johannes (Vervolg)”. De Bode. Berichten uit de Heiden-Wereld, No. 1. Januarij 1861, S. 3–4; No 3, Maart 1861, S. 12.
De Bode van Genadendal. Godsdienstig Maandblad voor Christelijke Huisgezinnen en anderen,
Deel XIV, No. 10, October, 1873.
Bothma, M.C. Postkoloniale perspektiewe in enkele romans van André P. Brink, PhD-Dissertation
unter Betreuung von Prof. H.M. Roos, Diss. Universiteit van Suid-Afrika, 2004.
Bredekamp, Henry C. “Taaldiskoers word nou sinvoller”. Die Burger 16 Julie 2002, S. 10.
Coetzee, Carli. “In the archive: records of the Dutch settlement and the contemporary novel”. The
Cambridge History of South African Literature, herausgegeben von David Attwell und Derek
Attridge. Cambridge University Press, 2012.
Conradie, Elizabeth. Hollandse skrywers uit Suid-Afrika. Deel 1 (1652–1875). J.H. de Bussy /
H.A.U.M., 1934, S. 104, < http://www.dbnl.org/tekst/conr002holl01_01/ >. Zugang im Februar
2022.
Dekker, G. Afrikaanse literatuurgeskiedenis [vyfde, om- en bygewerkte druk]. Nasionale Boekhandel, 1960. [1935¹].
Deumert, A. Language Standardization and Language Change. The dynamics of Cape Dutch.
John Benjamins, 2004.
February, Vernon. “Klein begin is aanhou wen”. Perspektief en Profiel: ’n Afrikaanse literatuurgeskiedenis, herausgegeben von H.P. van Coller, Vol 1. J.L. van Schaik, 1998.
Genadendal Diaries: Diaries of the Herrnhut Missionaries H. Marsveld, D. Schwinn and J.C. Kühnel, (1792–1794), herausgegeben von H.C. Bredekamp und H.E.F. Plüddemann, übersetzt
von A.B.L. Flegg, Vol. 1. University of the Western Cape Institute for Historical Research.
Belville, 1992.
Neerlandica Wratislaviensia XXXIII, 2022
© for this edition by CNS
BENIGNA IM NEBELHAFTEN GNADENTAL/GENADENDAL
53
Geschied-Verhaal van Genadendal, de eerste Zending-Statie Zuid-Afrika van 1737 tot 1806. Van
de Sand de Villiers & Co., 1893.
Huigen, Siegfried. “Nederlandstalige Suid-Afrikaanse letterkunde, 1652 tot 1925”. Perspektief
en Profiel: ’n Afrikaanse literatuurgeskiedenis, herausgegeben von H.P. van Coller, Vol 2.
J.L. van Schaik, 2006.
Kannemeyer, J.C. Geskiedenis van die Afrikaanse literatuur 1. Academica, 1984 (der zweite Druck).
---. Die Afrikaanse Literatuur 1652–2004. Human & Rousseau, 2005.
Koch, Jerzy. Historia literatury południowoafrykańskiej. Literatura afrikaans. XVII–XIX wiek.
Wydawnictwo Akademickie Dialog, 2004.
---. Benigna en (Magda)Lena versus Kaatje en Saartjie. Die rol van Herrnhuters en “Genadendal
Dutch” in die uitbeelding van die Hottentot Venus, (Referat Afrikaanse Letterkundevereniging & Suider-Afrikaanse Vereniging vir Neerlandistiek, Potchefstroom, September 2004).
[Benigna Johannes]. “Levensgeschiedenis van Benigna Johannes (Naar hare eigene woorden geschreven)”. De Bode. Berichten uit de Heiden-Wereld, No. 12. November 1860, S. 48–49.
---. “Levensgeschiedenis van Benigna Johannes (Vervolg)”. De Bode. Berichten uit de Heiden-Wereld, No. 1. Januarij 1861, S. 3–4; No 3, Maart 1861, S. 12.
---. “Herman Benno Marx (1827–1917) – auteur van Benigna van Groenekloof of Mamre (1873)”.
Werkwinkel: Journal of Low Countries and South African Studies, Vol. 1(1), 2006, S. 13–42.
<http://ifa.amu.edu.pl/werkwinkel/full01.html>. Zugang im Februar 2022.
---. History of South African Literature: Afrikaans Literature. Part One: From the 17th to the 19th
Century, übersetzt von Dominka Ferens. Van Schaik, 2015.
Koch, Jerzy und Paweł Zajas. “Tussen paternalisme (volkenkunde) en fraternalisme (zendig)”.
Neerlandistiek in contrast. Handelingen Zestiende Colloquium Neerlandicum. Rozenberg
Publishers, 2007, S. 543–552.
Krüger, Bernhard. The Pear Tree Blossoms. A History of the Moravian Mission Stations in South
Africa, 1737–1869. Provincial Board of the Moravian Church in South Africa [Moravian Book
Depot], 1966.
Krüger, Bernhard, und P.W. Schaberg. The Pear Tree Bears Fruit. The History of the Moravian
Church in South Africa-West (II) 1869-1960 With an Epilogue 1960–1980. Provincial Board
of the Moravian Church in South Africa [Moravian Book Depot], 1984.
[Marx, Herman Benno]. Benigna van Groenekloof of Mamre. Genadendal 1873.
Nienaber P.J. und G.S. Nienaber. Geskiedenis van die Afrikaanse letterkunde. J.L. van Schaik, 1941,
< http://www.dbnl.org/tekst/nien005gesk01_01/ >. Zugang im Februar 2022.
Odendaal, B.G. Die herstandaardisering van Afrikaans: ’n Praktiese benadering met die AWS as
gevallestudie, PhD-Dissertation unter Betreuung von Prof. A.E. Feinauer, Diss. Stellenbosch
Universiteit, 2012.
Potocki-Waksmund, Radosław. Berichten uit de heidenwereld. Het Zuid-Afrikaanse tijdschrift van
de Hernhutters. “De Bode van Genadendal” – taal, literatuur, cultuur, PhD-Dissertation unter
Betreuung von Prof. Dr. Habil. Jerzy Koch, Diss. Universität Wrocław, 2014.
Protokoll des Missions-Departements vom Jahre 1865, Unitätsarchiv, Herrnhut.
Protokoll des Missions-Departements vom Jahre 1873, Unitätsarchiv, Herrnhut.
Raupp, Werner. “Georg Schmidt”, Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Band IX (1995),
Herzberg 1995, Spalten 452–455.
Reichelt, G.Th. The Literary Works of the Foreign Missionaries of the Moravian Church, übersetzt
und kommentiert von Bischof Edmund de Schweidnitz; nachgedruckt von The Transactions
of the Moravian Historical Society (1886), Vol. 2, No. 9 (1886), < http://www.jstor.org/stable/41179756 >. Zugang im Februar 2022.
Schoonees, P.C. Die prosa van die tweede Afrikaanse beweging. J.H. de Bussy / Hollandsch-Afrikaansche Uitgevers Maatschappij v/h J. Dusseau & Co., 1939³, < http://www.dbnl.org/tekst/
scho120pros02_01/>. Zugang im Februar 2022.
Neerlandica Wratislaviensia XXXIII, 2022
© for this edition by CNS
54
JERZY KOCH
Das Tagebuch und die Briefe von Georg Schmidt, dem ersten Missionar in Südafrika (1737–1744),
transkribiert von Dr. B. Krüeger und Pastor H. Plüddemann, übersetzt von Fr. J. du P. Boeke,
redaktion von H.C. Bredekamp und J.L Hattingh, Die Wes-Kaaplandse Institut vir Historiese
Navorsing, 1981.
Taylor Hamilton, J. und Kenneth G. Hamilton. Die erneuerte Unitas Fratrum, 1722–1957. Geschichte der Herrnhuter Brüdergemeine. Band 1: 1722–1857, übersetzt von Joachim Haarmann.
Herrnhuter Verlag, 2001.
Träger, Richard und Charlotte Träger-Große (Hsg.). Dienerblätter. Biographische Übersichten
von Personen, die im Dienst der Brüdergemeinde standen, M-N, Unitätsarchiv/Moravian
Archives, (s.d.).
Wasserman, Herman. “Afrikaans het ‘nuwe, meer inklusiewe mites nodig’”. Die Burger 5 Nov.
1996, S. 2.
“Die ‘Wiege der evangelischen Mission in Afrika’”. Allgemeine Zeitung, (Windhoek) 5–06–2013.
Woeber, Catherine. “The mission presses and the rise of black journalism”. The Cambridge History
of South African Literature, herausgegeben von David Attwell und Derek Attridge. Cambridge
University Press, 2012.
Neerlandica Wratislaviensia XXXIII, 2022
© for this edition by CNS