Einfach wegschnipsen? Es geht auch anders.
Handwerklich hergestelltes Brot ist mehr als ein Grundnahrungsmittel. „Jedes Gebäck schafft einen Wert“, schwärmt Biobäcker Julius Brantner, der letztes Jahr eine fesche Backstube im Münchner Univiertel eröffnet hat (o. sein „Bayrisches reines Roggenbrot mit fermentierten Bioäpfeln“). Jedes Gebäck schafft aber auch Krümel. Und wie beseitigt man sie halbwegs stilvoll? Wegschnipsen? Den röhrenden Tischsauger in Stellung bringen? Nein, man greift dezent zu … ja, zu was denn eigentlich? Unter mindestens neun (!) Bezeichnungen finden sich die gesuchten Gerätschaften online: Krümelbürste, Tischkehrer, Tischroller, Krümelkehrer, Tischbesen, Tischhandfeger, Krümelroller, Krümelsammler, Kellnerbürste oder auch, kompliziert-korrekt: Tischkrümelentferner. Recht hübsche Exemplare stellen Redecker oder Andrée Jardin her – und doch vermitteln sie stets irgendwie den Eindruck von Hausputz en miniature. Die Lösung stammt aus den USA – und ähnelt optisch einem Kugelschreiber. Die auf Luftfahrttechnik spezialisierte Firma Ray Machine hält das Patent für den unscheinbaren table crumber, der seit Jahrzehnten weltweit in der gehobenen Gastronomie zum Einsatz kommt. Geübte Tischentkrümler befördern Brösel einfach mit gekonnter Drehung des Handgelenks in die Aluminiumrinne, um sie sodann diskret zu entsorgen. Ob er es auch mit bayrischem reinen Roggenbrot aufnehmen kann, werden wir bei nächster Gelegenheit überprüfen.