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Finanzen

Agrarkrise: So ermitteln Sie Ihre Kostenstruktur

Dr. Walter Pfadler/BLW/Bernadette Schweiger
am Freitag, 19.08.2016 - 13:00

Wer in Krisenzeiten seinen Gewinn sichern will, muss seine Produktionskosten im Griff haben. Das sollten Sie dabei beachten.

An welchen Schrauben es sich lohnt anzusetzen, hat das Bayerische Landwirtschaftliche Wochenblatt in seiner Ausgabe 26/2016 erklärt.

Diese zwei Fragen muss sich der Landwirt stellen:

  1. Wie schaut meine Kostenstruktur in den einzelnen Produktionsverfahren aus?
  2. Wo liegen meine Kosten weit über denen erfolgreicher Betriebe?

Beispiel Pflanzenproduktion

Zur Ermittlung der betriebsindividuellen Kostenstrukturen gibt es in der Pflanzenproduktion dafür eine klare Struktur, die hier am Beispiel der Wintergerste erläutert werden soll:

  • Saatgut, PSM, Düngung, Hagelversicherung: 8,20 €/dt
  • Maschinen: 5,20 €/dt
  • Flächen (400 €/ha Pacht): 5,33 €/dt
  • Arbeit (7 h/ha): 1,40 €/dt
  • Allgemeine Betriebskosten: 2,40 €/dt

Vollkosten Gerste: 22,53 €/dt

Je nach Betrieb schwanken die Zahlen etwas. Für die genaue Ermittlung empfiehlt es sich einen Berater hinzuzuziehen.

Erstellen der Kostenstruktur

Es ist jedem Betriebsleiter zu empfehlen, sich für die einzelnen Produktionsverfahren solche Kostenstrukturen zu erstellen oder mithilfe eines Beraters erstellen zu lassen.

Der nächste Schritt zur Verbesserung der eigenen Situation ist, wenn erforderlich, die klare Formulierung von Zielwerten für die einzelnen Kostenpositionen, die im eigenen Betrieb erreicht werden sollen. Die exemplarische Darstellung am Beispiel Körnermais (siehe Tabelle) kann hierfür als Muster dienen.

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