Mehr damit auseinandersetzen

Technologie ist eine wunderbare Sache. Sie hat uns das Rad, den Webstuhl, den Traktor, besseres Saatgut, Impfstoffe und Chirurgie, den Kühlschrank, Internet und Streaming-Dienste beschert. Anders formuliert: Technologie hat uns mehr zu essen, eine bessere Gesundheit und mehr Unterhaltung eingebracht. Nicht schlecht, möchte man sagen.

Doch Technologie bringt auch Dinge zum Verschwinden: etwa die Zehntausende Kutschen- und Droschken-Betriebe, die vor den Automobilen den Personentransport in den Großstädten organisierten. Oder die vielen Schmiede, die überall auf dem Land die Pferde beschlugen, die vor dem Traktor in der Landwirtschaft gebraucht wurden. Hier sieht man bereits den doppelten Charakter von Technologie: Man gewinnt etwas – und man verliert etwas durch sie.

Doch damit sind wir noch nicht am Ende. Denn Technologie veränderte in den letzten Jahrhunderten immer stärker die Gesellschaft und die Wirtschaft. Sie griff immer tiefer in unser soziales Gefüge ein. Es gibt Experten, die sagen, das Internet sei längst das Betriebssystem unserer Gesellschaft. Meist lassen wir Technologie einfach geschehen. Von Kernkraft und Gentechnik einmal abgesehen. Doch die technologischen Niveausprünge, wie etwa das Internet, könnten Folgen haben, die wir gar nicht möchten. So hat etwa die Plattformisierung unserer Wirtschaft-Techno-Monopole wie etwa Amazon entstehen lassen, die hierzulande unserem unternehmerischen Mittelstand zusetzen. Die Frage ist: Wollen wir das? Und hätten wir diese Entwicklung zugelassen, wenn wir sie besser antizipiert hätten?

Diese Woche haben wir einen neuen Titel gestartet, der sich auch mit der technologischen Veränderung der AgriFood- Branche beschäftigt. So wie viele Experten sagen, dass etwa die Digitalisierung und KI der größte Nachhaltigkeitshebel seien, genauso sollten wir uns jetzt die Frage stellen, ob wir nicht einige Nachteile dieser Entwicklung übersehen, die wir besser regulieren sollten.