Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 07.12.2022 17:13

Historische Wassertürme mit Sensortechnik ausgestattet

Annemarie Binswanger  , Projektleiterin bei den Stadtwerken, und Gerhard Huber, Leiter untere Denkmalschutzbehörde, beim Auslesen der Sensordaten in den historischen Wassertürmen am Roten Tor. 	Foto: swa/Thomas Hosemann (Foto: swa/Thomas Hosemann)
Annemarie Binswanger , Projektleiterin bei den Stadtwerken, und Gerhard Huber, Leiter untere Denkmalschutzbehörde, beim Auslesen der Sensordaten in den historischen Wassertürmen am Roten Tor. Foto: swa/Thomas Hosemann (Foto: swa/Thomas Hosemann)
Annemarie Binswanger , Projektleiterin bei den Stadtwerken, und Gerhard Huber, Leiter untere Denkmalschutzbehörde, beim Auslesen der Sensordaten in den historischen Wassertürmen am Roten Tor. Foto: swa/Thomas Hosemann (Foto: swa/Thomas Hosemann)
Annemarie Binswanger , Projektleiterin bei den Stadtwerken, und Gerhard Huber, Leiter untere Denkmalschutzbehörde, beim Auslesen der Sensordaten in den historischen Wassertürmen am Roten Tor. Foto: swa/Thomas Hosemann (Foto: swa/Thomas Hosemann)
Annemarie Binswanger , Projektleiterin bei den Stadtwerken, und Gerhard Huber, Leiter untere Denkmalschutzbehörde, beim Auslesen der Sensordaten in den historischen Wassertürmen am Roten Tor. Foto: swa/Thomas Hosemann (Foto: swa/Thomas Hosemann)

Mit neuen Glasfaserleitungen und einem Funksystem zur Sensorendatenübertragung ziehen die Stadtwerke auf dem Weg zur „Smart City” ein digitales Netz über Augsburg, um die Stadt intelligent zu machen. Das sogenannte LoRaWAN (Long Range Wide Area Network) ermöglicht ein energieeffizientes Senden von Daten über lange Strecken. Mit dieser Technik ist es möglich, mehrere hundert Sensoren innerhalb eines Netzwerkes zu verwalten und Daten zu verarbeiten, wobei die Sensoren bis zu zehn Jahre lang ohne Batteriewechsel betrieben werden können. Die Technik ist damit eine wichtige Grundlage, um datenbasierte Smart-City-Aktivitäten umzusetzen.

Dieses System kommt auch in den historischen Wassertürmen am Roten Tor zum Einsatz. „Die 550 Jahre alten Wassertürme und deren empfindliche Holzausstattung sind mit komplexen Anforderungen verbunden”, beschreibt Gerhard Huber, Leiter der Unteren Denkmalschutzbehörde, und ergänzt: „Die Stadt Augsburg hat die Aufgabe, das Augsburger Welterbe zu schützen. Die Sensoren können zum Beispiel in Echtzeit einen unbemerkten Wasseraustritt im Gebäude melden oder vor zu hoher Luftfeuchtigkeit in dem Gebäude warnen.”

Mit der Überwachung der Wassertürme arbeitet die Stadt laut Welterbe-Referent Jürgen Enninger auf „sehr hohem Niveau im Welterbe-Monitoring”. Für die verpflichtende Berichterstattung bei der Unesco leistet das System demnach einen wesentlichen Beitrag.

Das LoRaWAN hat gegenüber dem WLAN nach Angaben der Stadtwerke einige Vorteile zu bieten. So ist bei einer WLAN-Verbindung in der Regel nach 100 Metern Schluss mit der Datenübertragung. Im Vergleich dazu steht das Stadtwerke LoRaWAN bereits jetzt flächendeckend in Augsburg zur Verfügung. Zudem benötigt das WLAN etwa dreimal so viel Strom und auch die Installation ist deutlich aufwendiger und damit teurer.

„Mit dem LoRaWAN gehen die Stadtwerke zusammen mit der Stadt Augsburg einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunft”, erklärt Stadtwerke-Geschäftsführer Alfred Müllner. Das Netzwerk könne dabei an den verschiedensten Stellen zum Einsatz kommen. So nutzen die Stadtwerke beispielsweise das System selbst, um Zähler aus der Ferne abzulesen. Die Stadt kann durch die neue Technik erkennen, ob zum Beispiel Container geleert oder Pflanzen in öffentlichen Grünanlagen bewässert werden müssen.

Im Vergleich zu anderen Städten setzen die Stadtwerke beim Thema LoRaWAN auf Sicherheit. Es wird in Augsburg über die eigenen Glasfasernetze genutzt und auch die Software zum Auslesen der Daten liegt bei den Stadtwerken, es werden also keine fremden Cloud-Anbieter einbezogen. Zudem wird schon jetzt eine große Vielfalt an Anwendungsbereichen abgedeckt und das Netz wurde frühzeitig für eine Zusammenarbeit mit der Stadt Augsburg geöffnet.

Seinen Ursprung hat das LoRaWAN im Augsburger Netze-Bereich, um dort das Stromnetz für die zukünftigen Herausforderungen wie zum Beispiel die E-Mobilität intelligent zu machen und einen noch besseren Einblick in den Zustand der Wasser- und Fernwärme-Netze zu gewinnen. Mittlerweile findet die Technologie viele Anwendungsgebiete in Augsburg. So gibt es laut den Stadtwerken etwa die Möglichkeit auf dem Stadtmarkt die Personenanzahl in Echtzeit im Blick zu haben, Wetterstationen in Augsburg liefern exakte Daten und zukünftig sollen Fahrbahnsensoren zur optimalen Winterdienstplanung im Einsatz sein. Viele Anwendungsbereiche in der Stadt


Von Patrick Bruckner
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