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Kolumnist: Stock-World Redaktion

Gold und Silber korrigieren zum Wochenbeginn




24.04.24 15:15
Stock-World Redaktion

Auszug aus dem Marktkommentar von Markus Blaschzok, Chefanalyst der SOLIT Gruppe



Zum Wochenstart erfuhr der Goldpreis einen deutlichen Rücksetzer um 2,6 % auf 2.324 US-Dollar je Feinunze, nachdem sich die Sorgen vor einem umfassenderen Konflikt im Nahen Osten legten. Aussagen vom Präsidenten der Notenbank in Chicago, Austan Goolsbee, wonach die Fortschritte bei der Senkung der Inflation ins Stocken geraten seien und dies die Erwartung von Zinssenkungen mindere, waren ebenso ein für den Goldmarkt belastender Faktor. Auch die Erholung der Wall Street zu Wochenbeginn war ein tendenziell belastender Faktor für den Goldpreis.


Wir sahen am Montag den stärksten eintägigen Preisrückgang am Goldmarkt seit über einem Jahr und mittlerweile wurde die Unterstützung bei 2.300 US-Dollar erreicht und getestet. Geopolitische Spannungen in Verbindung mit robusten Zentralbankkäufen, die Ankündigung des Endes der QT-Programme und eine starke Goldnachfrage aus Asien hatten den Goldpreis am 12. April auf ein Rekordhoch von 2.431 US-Dollar getragen.


Insbesondere ein bisher einmaliger Anstieg der asiatischen Goldnachfrage scheint mitverantwortlich für diese Rallye am Goldmarkt gewesen zu sein. So hatte sich die Nachfrage an der Shanghai Futures Exchange (SHFE) von Februar bis März sprungartig auf mehr als das Dreifache erhöht, womit kurzzeitig fast das durchschnittliche Niveau des letzten Jahres an der CME in New York erreicht wurde. China importierte im März rund die Hälfte aller Goldexporte aus der Schweiz in Höhe von 71 Tonnen Gold, was den physischen Goldstrom von West nach Ost belegt.



Die Nachfrage in China sprang im Februar sprunghaft an. Quelle: Metals Daily


Dies wäre eine Erklärung dafür, warum der Goldpreis auf die Ankündigung der US-Notenbank die Zinsen längerfristig höher zu halten, sowie die Abflüsse aus den ETF-Produkten und dem überkauften Terminmarkt nicht zu einer Preiskorrektur führten. Es stellt sich die Frage, ob wir hier eine beginnende Verlagerung des globalen Goldhandels gen Asien sehen oder ob es sich dabei um ein eher seltenes Ereignis handelt. London ist seit Jahrhunderten der führende Handelsplatz für physisches Gold und die COMEX in New York im letzten Jahrzehnt das Zentrum des Terminhandels, doch dürfte der Goldhandel künftig internationaler werden.


Nebst der gestiegenen Nachfrage aus Asien vermute ich dennoch weitere unbekannte Käufer nebst den Notenbanken, die zu dieser plötzlichen Rallye des Goldpreises um 20 % binnen sechs kurzen Wochen beitrugen. Da die Hintergründe der Goldrallye nicht vollends geklärt und der Goldpreis aktuell extrem volatil ist, müssen Investoren und Trader auf die aktuell wichtigen technischen Marken achten. Im Fokus steht aktuell die nun sehr wichtige Unterstützung bei 2.300 US-Dollar, denn sollte diese brechen, so dürfte sich die Korrektur noch einmal deutlich ausweiten.



Der Goldpreis korrigierte zu Wochenbeginn einen Teil der vorherigen Rallye


Silberpreis erleidet starken Rücksetzer

Auch die anderen Edelmetalle verzeichneten signifikante Verluste. So fiel der Silberpreis seit Wochenbeginn um 6,1 % auf unter 27 US-Dollar je Feinunze, während am 12. April in einer Kaufpanik noch ein Hoch bei 29,70 US-Dollar erreicht wurde. Diametral gegensätzlich zum Goldmarkt gab es seit langer Zeit kein Defizit am physischen Silbermarkt, weshalb sich der Silberpreis von der Rallye am Goldmarkt anfänglich unbeeindruckt zeigte. Erst nachdem das spekulative Interesse infolge der Goldrallye auch am Silbermarkt zunahm, konnte der Silberpreis aufholen. Da die Rallye des Silberpreises jedoch nicht auf ein strukturelles Defizit, sondern auf spekulativer Nachfrage beruht, droht ein starker Preiseinbruch, sobald die Rallye des Goldpreises endet.



Der Silberpreis korrigierte stärker und könnte stärker zurückfallen, wenn der Goldpreis weiter korrigiert


Die Daten der Terminmarktaufsicht CFTC zur Positionierung der Spekulanten an der US-Terminbörse zeigen, dass diese zuletzt vor zwei Jahren so einseitig auf einen steigenden Silberpreis gewettet hatten, was kurzfristig sehr bärisch ist. Diese kurzfristig orientierten Spekulanten verlassen den Markt jedoch wieder, sobald der Preisanstieg in Stocken gerät, worauf der Preis ebenso schnell wieder einbrechen könnte, wie er zuvor angestiegen war. Setzt sich die Korrektur am Goldmarkt fort, so sollte der Silberpreis umso stärker fallen, weshalb es für kurzfristig orientierte Anleger wichtig ist, einen Stopp im Markt zu platzieren.



Der Terminmarkt für Silber ist so überkauft wie zuletzt vor zwei Jahren


Die Platinmetalle konnten nicht von der Goldrallye profitieren, obwohl Spekulanten versuchten deren Preise nach oben zu treiben, wie die US-Terminmarktdaten belegen. Der Platinpreis fiel von seinem spekulativ getriebenen Hoch bei 1.020 US-Dollar mittlerweile wieder auf 920 US-Dollar, was die Schwäche und das Überangebot in diesem Markt demonstriert. Gerade in Rezessionen waren Platin und Palladium bisher immer stark eingebrochen, weshalb man angesichts einer aufziehenden Rezession sehr vorsichtig sein sollte.


Der Palladiumpreis fiel von 1.100 US-Dollar zurück auf 1.000 US-Dollar und setzt damit seine Konsolidierung auf niedrigem Niveau fort. Sollte es zu einem Einbruch der Finanzmärkte und einer deflationären Krise in einer Rezession kommen, dann dürften die Platinmetalle noch einmal kurzfristig deutlich günstiger werden. Erst mit monetären Lockerungen durch die Notenbanken wäre der Weg nach oben frei.


Aktuell verarbeiten die Märkte noch immer die Enttäuschung über das Ausbleiben der ursprünglich erhofften und eingepreisten acht Zinssenkungen für dieses Jahr, von denen aktuell bestenfalls zwei stattfinden werden. Entgegen dem Marktkonsens prognostizierte ich im letzten Jahr unentwegt, dass die Zinsen oben bleiben dürften und sogar deutlich weiter ansteigen werden, sollten die Notenbanken auf eine Rezession mit quantitativen Lockerungen reagieren. Da einige Notenbanker mittlerweile von Zinsanhebungen sprechen behielt ich mit meiner Meinung recht. Da die Zinsen in Europa niedriger sind als in den USA und man nun von ersten Zinssenkungen in Europa ausgeht, steigt der US-Dollar weiter an und erreichte mittlerweile 106 Punkte im USDX. Ein Anstieg auf 114 Punkte im USD-Index scheint in diesem Jahr durchaus möglich zu sein. Diametral gegensätzlich dürfte der Euro wieder zurück auf die Parität zum US-Dollar fallen, wobei auch ein Wechselkurs deutlich darunter durchaus realistisch sein dürfte. Ich hatte mit meinen Abonnenten den USD-Index bei 100 Punkten und bei 101 Punkten gekauft, während wir den Euro im letzten Jahr stets bei 1,10 US-Dollar verkauft haben.


Der Goldpreis hatte sich seit Jahresanfang völlig von der Entwicklung des US-Dollars entkoppelt und dieser Trend könnte sich in diesem Jahr fortsetzen. Andererseits bedeutet ein schwächerer Euro gerade für Investoren im Euroraum, dass man jeden Rücksetzer des Goldpreises nutzen sollte, um zu kaufen, denn viel höhere Goldpreise sind in diesem und nächsten Jahr sehr wahrscheinlich, wenn die Kaufkraft des Euro weiter schwindet.



Der USD-Index stieg mittlerweile auf 106 Punkte an und die Rallye könnte noch viel weiter bis 104 Punkte laufen



Der Euro wird wahrscheinlich wieder zurück auf die Parität zum Dollar und darunter fallen in diesem Jahr


Goldminenaktien korrigieren auf niedrigem Niveau

Auf die Korrektur des Goldmarktes folgte ein Einbruch der Goldminenaktien zum Wochenbeginn, womit „nur noch“ ein Plus von 25 % seit dem Start der Goldrallye bleibt. Der HUI-Goldminenindex handelt noch immer über 60 % unter seinem Allzeithoch aus dem Jahr 2011 und ist weiterhin historisch günstig im Vergleich zum Goldpreis, der sein damaliges Allzeithoch bei 1.921 US-Dollar bereits weit hinter sich ließ. Gestern fiel der HUI auf 251 Punkte und sollte sich die Korrektur des Goldpreises fortsetzten, so wäre auch ein Test der Unterstützung bei 230 Punkte denkbar. Nach der Rallye des Goldpreises der letzten Wochen weit über sein bisheriges Allzeithoch bei 2.080 US-Dollar, sollte es auch bei den Minen keinen Rücksetzer auf das vorherige Tief bei 200 Punkte mehr geben. Im Gegenteil würde eine Korrektur des HUI auf 230 Punkte eine Kaufgelegenheit darstellen, insbesondere wenn man die bisherige Rallye verpasst hat.


Sollte der Goldpreis seine Rallye in diesem Jahr fortsetzen können, ist mit einer Rallye der Goldminenaktien zu rechnen, wobei der HUI mindestens bis in den Bereich von 330 bis 370 Punkte vordringen sollte. Auch 600 Punkte im HUI sind im Falle neuer QE-Programme ein sehr realistisches Kursziel, weshalb man jetzt jeden Rücksetzer für ein strategisches Investments auf Sicht von ein bis zwei Jahren nutzen sollte.



Die Goldminenaktien korrigierten ebenfalls zu Wochenbeginn


Über die SOLIT Gruppe:


Im Bereich Edelmetall hat die SOLIT Gruppe seit Unternehmensgründung im Jahr 2008 die Angebotspalette zur realen Vermögenssicherung aufgebaut sowie ein breites Portfolio im Bereich der physischen Anlagen von Gold und Silber, dem zentralen Kerngeschäft. Zum Unternehmen gehört auch der seit 2012 kundenorientierte Online-Edelmetallhandel GoldSilberShop.de mit zwei Filialen in Mainz und Wiesbaden


Die Mitarbeiterzahl erhöhte sich seit 2008 von 5 Mitarbeitern auf 150 Mitarbeiter 2023. Seit dem Jahr 2013 wurde das Angebotsspektrum um den Bereich von Edelmetalldirektinvestments erweitert und mit der Gründung der SOLIT Fonds GmbH im Jahr 2016 um offene alternative Investmentfonds erneut ausgebaut. Die SOLIT Gruppe bietet somit ihren Kunden ein vollständiges Anlageportfolio, bestehend aus Edelmetallsparplänen, diversen Lagerkonzepten sowie sachwertbasierten Investmentfonds an. Neben der Fachvereinigung Edelmetalle evtl. (FVEM) ist die SOLIT auch Mitglied im Berufsverband des deutschen Münzenfachhandels e.V. und in der London Bullion Market Association (LBMA).


Mehr: https://news.solit-kapital.de/


Markus Blaschzok


Markus Blaschzok, Dipl.-Betriebswirt (FH), CFTe, ist ein Analyst, Trader sowie Ökonom der Österreichischen Schule der Nationalökonomie. Seit 2009 publiziert er einen bekannten wöchentlichen Marktkommentar mit dem Schwerpunkt auf Edelmetalle und Rohstoffe sowie Austrian Economics. Neben seinen Analysen als Chefökonom für die SOLIT Gruppe in Wiesbaden, ist er seit 2010 Gründer und Inhaber von Blaschzok Research. Er hält Vorträge zu den Themen der Österreichischen Schule, Trading an den Finanzmärkten und ist bekannt für seine treffenden Prognosen. In 2019 hatte er bereits die aktuelle Stagflation, die Zinswende und die Reaktion der Märkte darauf in Artikeln, Vorträgen und Videos als einsamer Rufer in der Wüste faktisch nahezu exakt vorhergesagt.



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