War die Idee mit der schwarzen Null am Ende doch nicht so gut? Diese Frage stellte die Redaktion in einem Kommentar zum Auftakt der Haushaltsberatungen. Kämmerer Matthias Haugg griff das Thema in der Folgesitzung auf. Sein Fazit: Der schuldenfreie Kernhaushalt, den die Stadt 2019 erreicht hat, war sehr wohl gut für die Stadt.
Der Abbau von Schulden sei in den 2010er Jahren gelungen trotz hoher Investitionen: "Die waren mehr als ausreichend." Mit Blick auf die "Ressource Personal" seien zusätzliche Projekte gar nicht mehr umsetzbar gewesen. Zudem sollte die öffentliche Hand in Hochkonjuktur-Phasen darauf achten, die Wirtschaft nicht zu überhitzen - Stichwort antizyklisches Handeln.
Sich mit billigem Geld in der Nullzinsphase einzudecken, sei aus mehreren Gründen nicht möglich gewesen. So lange die Rücklage gut gefüllt sei, dürften Kommunen nämlich keine Kredite aufnehmen. Die aktuelle Situation mit einem massiven Zinssprung, Kriegen in der Ukraine und Nahost und Preisexplosionen in vielen Bereichen habe niemand vorhersehen können.
Kemptener Finanzen: Willkommen in der Schuldenwirtschaft
Kommentar: Konzentration auf das Nötigste